Saisonumfrage Tourismus Kostendruck dämpft Stimmung in der Tourismusbranche

Bei der Beurteilung der Geschäftslage für die Tourismusbranche im Bezirk der IHK Braunschweig halten sich aktuell die Gut- und Schlechturteile der befragten Unternehmen insgesamt die Waage. Bei den Reisebüros und Reiseveranstaltern zeigt sich hier ein etwas besseres Stimmungsbild als bei den Hoteliers und Gastronomen. So lautet das Ergebnis einer Umfrage für die zurückliegende Sommersaison. Ein Teil der Umfrageteilnehmer klagt noch immer über Umsatzrückgänge. Heimische Gäste und insbesondere Urlaubsgäste haben aus Sicht der Befragten weniger konsumiert als in der Vergangenheit. Etwas besser wird demgegenüber das Konsumverhalten der Geschäftsreisenden bewertet. Und auch hier fällt das Urteil bei den Reisebüros und Reiseveranstaltern etwas positiver aus.
Die durchschnittliche Zimmerauslastung im Beherbergungsgewerbe ist insgesamt etwas hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Die Geschäftserwartungen an die Wintersaison fallen insgesamt verhaltener aus. Ein Hauptargument hierfür ist der gestiegene Kostendruck. Mehr als die Hälfte der Betriebe geht von notwendigen Preiserhöhungen aus. Doch nicht alle Gäste sind bereit oder in der Lage, diese aus Sicht der Anbieter notwendigen Preisanpassungen mitzumachen. Im Ergebnis wird dann auch Mal etwas weniger, kürzer oder preisbewusster verreist und beim Restaurantbesuch landet dann auch öfter das günstigere Gericht auf dem Teller. Als größte Risiken werden nach Einschätzung der Befragten die hohen Energiepreise gesehen, gefolgt von unsicheren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, dem weiterhin spürbaren Fachkräftemangel und den gestiegenen Arbeitskosten. Jeder vierte Umfrageteilnehmer geht davon aus, zukünftig mit weniger Personal wirtschaften zu müssen. Jeder zweite wird in der nächsten Zeit auf Investitionen verzichten. Wenn doch investiert wird, ist das Hauptmotiv mit großem Abstand die Durchführung notwendiger Maßnahmen zur Modernisierung – Umweltschutzaspekte, Rationalisierungen oder Produktinnovationen spielen da aktuell eher eine untergeordnete Rolle. Als weiterhin sehr belastend wird der Mangel an Fachkräften und Arbeitskräften empfunden. Zwei von fünf Firmen können offene Stellen derzeit über einen längeren Zeitraum nicht neu besetzen.
hei
9/2024