Neue Weichenstellungen

Kommunikation & Zukunft

Kerstin Groß, die zuvor das Geschäftsfeld mit Jan Borkenstein geleitet hat, hat sich operativ zurückgezogen, um sich ganz auf das Hauptgeschäft zu konzentrieren und allen vier Geschäftsfeldern gleichberechtigt zur Seite zu stehen. Dadurch hat Jan Borkenstein, stellvertretender Hauptgeschäftsführer, 2023 die Leitung des Geschäftsfeldes übernommen. Er wird jetzt unterstützt durch Thomas Jäger, der als Chief Digital Officer den Bereich Digitalisierung nun auch in der Geschäftsfeldleitung verankert.
Jan Borkenstein und Thomas Jäger
Geschäftsfeldleitung Jan Borkenstein und Thomas Jäger

IHK-Standortcheck Oberhausen

Unternehmen geben Oberhausen eine gute 3
Erstmals hat die IHK die Unternehmen zur Zufriedenheit mit ihrem Standort befragt. Der Start erfolgte in Oberhausen. Ergebnis: Keine Euphorie, aber grundsätzliche Zufriedenheit mit dem Wirtschaftsstandort – so lässt sich das Ergebnis des Standortchecks zusammenfassen. Insgesamt stellen die befragten Unternehmen Oberhausen eine gute 3 für das Zeugnis aus. Punkten kann der Standort vor allem mit den harten Faktoren wie der guten Verkehrsanbindung und der Nähe zu den Kunden aufgrund der zentralen Lage. Auch beim Naherholungs- und Freizeitangebot kann die Tourismusdestination Oberhausen Zuspruch ernten. Positiv haben sich auch die Beschäftigtenzahlen entwickelt - ein Ergebnis der Flächenausweisungen der vergangenen Jahre.
Harte Standortfaktoren zum Check Oberhausen
Handlungsbedarf gibt es dagegen vor allem im Bereich der kommunalen Kosten und Leistungen: Die Unternehmen bewerten diesen Bereich mit einer 4+. Dabei geht die Schere von Wichtigkeit und Zufriedenheit bei den Gewerbe- und Grundsteuerhebesätzen am weitesten auseinander: Auf der einen Seite messen die Betriebe dem Thema eine hohe Bedeutung zu, auf der anderen Seite zeigen sie sich mit der aktuellen Lage sehr unzufrieden. Bei hohen Kosten erwarten die Betriebe gleichzeitig eine bessere Serviceleistung seitens der Stadt. So sehen die Unternehmen die lange Reaktionszeit der Stadt auf Anfragen kritisch.
Bei den weichen Standortfaktoren sieht die IHK vor allem Aufgaben in der Aufenthaltsqualität in den jeweiligen Stadtteilzentren. Hier vergeben die Betriebe die Durchschnittsnote 4,12. Auch das Stadtbild wird nur mit einer 3,80 bewertet und bietet Ansatzpunkte zur Verbesserung. Grundsätzliche Zufriedenheit wird dem kulturellen Angebot attestiert.
Die Ergebnisse des Standortchecks wurden zum einen den Unternehmen in einer Veranstaltung mit Oberbürgermeister Daniel Schranz, zum anderen der Politik im Rahmen einer Sitzung des Oberhausener Wirtschaftsausschusses vorgestellt. 2024 wird ein Standortcheck in Mülheim an der Ruhr durchgeführt.

Wirtschaft & Politik: Im Dialog bleiben

Heiß diskutiert wurde im letzten Jahr über die Zukunft der Rüttenscheider Straße. Doch auch über die RÜ hinaus haben einige politische Themen die Unternehmen in Essen, Mülheim und Oberhausen auf Trab gehalten – und die IHK wurde nicht müde, diese gegenüber der Politik auf Stadt-, Landes-, Bundes- und Europaebene zu adressieren:
  • Der Fachkräftemangel wächst. Eine Delegation von MEO-Unternehmerinnen und Unternehmern hat deshalb einen Parlamentarischen Abend im NRW-Landtag zum Anlass genommen, um den Abgeordneten aus der Region aus erster Hand von der Herausforderung zu berichten – und Lösungsansätze zu diskutieren.
  • Die Bundesrepublik hat ein neues Fachkräfteeinwanderungsgesetz auf den Weg gebracht. Die IHK hat reagiert, indem sie in Projekte eingestiegen ist, die ihren Mitgliedern dabei helfen, internationale Fachkräfte zu finden und zu binden.
  • Die Landesregierung hat die lang erwartete Lösung der Altschuldenfrage ein weiteres Mal aufgeschoben. Die Auswirkungen auf die MEO-Wirtschaft hat die IHK in einem Interview mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung transparent gemacht.
  • Und zum Ende des Jahres 2023 erreichte die MEO-Unternehmen die Hiobsbotschaft der Sperrung der A42-Brücke über den Rhein-Herne-Kanal.

Mitgliedsunternehmen im Fokus der Digitalisierung

Im vergangenen Jahr wurden große Fortschritte in der Digitalisierung im Geschäftsfeld Bildung & Prüfung erreicht: Für sämtliche Prüfungen und Unterrichtungen innerhalb der Sach- und Fachkunde der IHK zu Essen kann man sich nun online anmelden. Auch deren Organisation und das Dokumentenwesen erfolgt in einem einheitlichen System. Die Entschädigung für Aufwendungen für Prüferinnen und Prüfer ist digital nun für alle drei Bereiche freigeschaltet: Ausbildung, Fortbildung und Sach- und Fachkunde. Mit dem "Azubi-Infocenter" werden seit 2023 Auszubildende mit einem digitalen Zugang versorgt, der Notenbekanntgabe, anstehende Prüfungstermine und bald auch Prüfungsanmeldungen ermöglicht.

Drei Fragen an: Arne Schümann

Welche Aufgabe hast du in der IHK?

Meine Aufgabe ist die Identifikation, Planung und digitale Umsetzung von Prozessen, die bislang noch analog durchgeführt werden. Ein Beispiel dafür ist das OZG-Portal. Mithilfe des Portals können Leistungen, die bisher nur per Telefon oder per Mail angefragt werden, auch online beantragt werden.
Wofür ist das OZG-Portal gedacht bzw. was haben Mitgliedsunternehmen davon?
Unternehmen profitieren von dem OZG-Portal, weil ein Bündel aus vielen unterschiedlichen Dienstleistungen in unterschiedlichen Bereichen über ein Webportal beantragt werden kann. Unternehmen können schneller und transparenter Leistungen beantragen, da Anfragen direkt einer zuständigen Person zugewiesen werden und bei Statusänderungen, Nutzer umgehend per Mail benachrichtigt werden.
Hast du noch ein Beispiel für ein anderes spannendes Projekt?
Für den Büromaterialbeschaffungsprozess entwickle ich gemeinsam mit einem Dienstleister eine Anwendung, über die Kolleginnen und Kollegen digital die benötigten Büromaterialien bestellen können.
Der Ausbau unserer digitalen Zugänge für Mitgliedsunternehmen umfasst aber neben der sorgfältigen Inbetriebnahme der Antragsstrecken aus dem Onlinezugangsgesetz auch die jetzt mögliche elektronische Beantragung von Carnets, die als Vorstufe zum eCarnet gilt. Für rein interne Digitalisierungsmöglichkeiten haben wir ein Projekt gestartet, mit dem nach Prozessen gesucht wird, die unproblematisch digitalisiert werden können, aber einen direkten Effekt auf den Arbeitsplatz jedes einzelnen Mitarbeiters erzielen. Auch bei uns ist seit 2023 eine Diskussion darüber entstanden, wie und in welchen Bereichen KI-Lösungen integriert werden können.

PR & Marketing – Neues CD und buntes Angebot

Das Team von PR & Marketing organisierte in diesem Jahr eine Sommerparty, mitten in der Essener City. Der Ort wurde nicht zufällig gewählt. Die IHK hat sich vermehrt zum Thema „Innenstadtentwicklung“ eingebracht und wollte sowohl mit dieser Netzwerkveranstaltung unter freiem Himmel, als auch mit dem Jahresempfang der Präsidentin im GOP, ein Zeichen für die Belebung von Innenstädten setzen.

Drei Fragen an: Yvonne Rosenberger

Wie bist du zur IHK gekommen? Nach vielen Jahren im Marketing/Öffentlichkeitsarbeit für die Musikindustrie hat es mich 2013 in die IHK-Welt verschlagen und der bin ich seitdem treu geblieben. Gekommen, um zu bleiben. Nachdem es so ca. 2008/9 mit Facebook losging, habe ich 2012 eine Weiterbildung zur Social Media Managerin gemacht und wir waren damals tatsächlich erst die zweite Gruppe überhaupt in Bochum und das auch noch mit IHK-Zertifikat 😉 In der IHK Essen bin ich seit 2021.
Wie hat sich die Social Media Welt verändert? Hier ist so viel passiert – Facebook wird ständig tot gesagt und ist es bis heute nicht, Instagram wurde damals als „Foto-Plattform“ abgetan, LinkedIn nahm niemand ernst, alle waren bei Xing. Mittlerweile sind alle bei LinkedIn, TikTok ist größer als alles zuvor und kennt eigentlich noch jemand Google+?
Was ist dein Schwerpunkt hier im Hause? Ich arbeite im Geschäftsfeld „Kommunikation & Zukunft“ und bin im Bereich „PR & Marketing“ tätig. Hier kümmere ich mich vorrangig um unsere Social Media-Auftritte und betreue Marketing-Projekte wie z.B. die Umsetzung unseres neuen Corporate Designs. Ich arbeite in enger Abstimmung mit der Agentur, entwickle gemeinsam mit ihnen die neuen Designs und adaptiere diese auf „unsere Produkte“.
Im Team PR & Marketing wurden Veranstaltungen und Informationen mittels der verschiedenen Social-Media-Kanäle kommuniziert (siehe Grafik) außerdem wurden 43 Pressemitteilungen verschickt, ein Pressetermin mit der IHK Bochum zum Thema Altschulden abgehalten sowie ein Pressebesuch der IHKs im Ruhrgebiet bei der Funke Mediengruppe wahrgenommen. Unser Fokus für den Termin lag auf dem Thema Fachkräftemangel.

Branchenbetreuung Kreativwirtschaft
Im Rahmen der Netzwerkreihe „Kreativ trifft“ wurde ein Onlinemeeting zum Thema Social Media mit Dr. Maria von Huchthausen, eine Präsenzveranstaltung mit Heinrich Altmiks zum Thema „Gedankenhygiene“ und eine Gemeinschaftsveranstaltung mit dem Geschäftsfeld Branchen & International zum Thema „KI im Marketing“ in der IHK organisiert. Weitere Netzwerkveranstaltungen mit IHK NRW und den institutionellen Partnerinnen und Partnern in Essen waren der IHK-Branchentreff in Düsseldorf, das AK-Treffen Kreativwirtschaft in Frankfurt , das Netzwerkevent rund um „KURTI“ im GOP und ein Arbeitskreistreffen bei der Business Metropole Ruhr (BMR).
bunte Kleckse und der Titel Kreativ trifft ...

Azubi-Marketing

Kampagne: Was wir mal werden wollen – stolz auf uns
Der Fachkräftemangel gilt als die größte Sorge der deutschen Wirtschaft. Daher lassen wir nicht nach, dem Thema Azubimarketing höchste Aufmerksamkeit zu schenken, um dem Fachkräftemangel von dieser Seite entgegenzusteuern.
Die bundesweite IHK-Ausbildungskampagne startete im März 2023. Mit frischen Social-Media-Inhalten wollen die IHKs junge Leute, aber auch deren Familien für die duale Berufsausbildung begeistern. Rechtzeitig zum Bewerbungsstart für das neue Ausbildungsjahr wurde die Kampagne durch eine bundesweite Plakataktion flankiert.
Neben Außenwerbung und Social-Media-Aktivitäten setzte die IHK zu Essen natürlich auch auf regionale Aktionen und Azubi-Messen.
Wir nutzten die Neuauflage des ehemaligen Rü-Festes, um die Duale Berufsausbildung ins Gespräch zu bringen. Eine Fotobox bot vielen Interessierten die Möglichkeit, ein Erinnerungsfoto mit dem Logo der bundesweiten Marketingkampagne #könnenlernen zu schießen.
Im Rahmen einer Oster-Rallye konnten interessierte und engagierte Schülerinnen und Schüler vier spannende Betriebe und gleichzeitig 20 Ausbildungsberufe kennenlernen.
Und bei der ersten „Road to Future“, vielen bekannt als Lange Nacht der Ausbildung, konnten sich Unternehmen und ihre Ausbildungsberufe präsentieren. Die Stätten wurden mit drei unterschiedlichen Bustouren angefahren.
gemischtes Bild
Passgenaue Besetzung – Unterstützung für kleine und mittlere Unternehmen (KMU)
Ziel des Projektes ist es, kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) bei der Gewinnung von Nachwuchskräften im Rahmen der betrieblichen Ausbildung zu beraten und zu unterstützen. Mitgliedsbetriebe sparen dadurch Zeit und Kosten bei der Besetzung der Ausbildungsstellen, verringern das Risiko eines Ausbildungsabbruches und sichern sich somit ihren zukünftigen Bedarf an Fachkräften in ihrem Betrieb.
Das Angebot der IHK für KMU-Ausbildungsbetriebe:
  • betrieblichen Bedarf an Auszubildenden ermitteln
  • Anforderungsprofile erstellen
  • potentielle Auszubildende suchen
  • Auswahlgespräche durchführen
  • Bewerbungsunterlagen aufbereiten
  • Vorauswahl treffen
  • den Betrieben „passgenaue“ Vorschläge unterbreiten
  • Kontakte zwischen Bewerberinnen und Bewerbern und Betrieben herstellen
  • bei Fragen und Problemen begleiten und unterstützen
  • Betreuung der IHK-Lehrstellenbörse
  • Teilnahme und Organisation von/an diversen Schulmessen und Aktionsveranstaltungen
Azubimacher Zahlen für Jahresbericht 2023
Das Programm „Passgenaue Besetzung - Unterstützung von KMU bei der passgenauen Besetzung von Ausbildungsstellen sowie bei der Integration von ausländischen Fachkräften“ wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und den Europäischen Sozialfonds gefördert. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter www.azubimacher.com

Drei Fragen an: Sabine Keller

Welches Projekt betreuen Sie zurzeit?
Aktuell bin ich Koordinatorin im Projekt Ausbildungsbotschafter/in NRW, ich besuche mit den Auszubildenden der MEO-Betriebe die Schulen im Kammerbezirk. Die Azubis bieten Berufsorientierung auf Augenhöhe und geben authentische Einblicke in ihren Ausbildungsberuf und ihren Arbeitsalltag.

Was war bislang die spannendste Aufgabe, die Sie hier im Hause hatten?
Tatsächlich ist dieses Projekt aktuell sehr spannend, da so viele verschiedene Akteure zusammentreffen. Die Auszubildenden der Betriebe, die jeweiligen Ausbilder/innen und die Lehrer/innen und Schüler/innen der beteiligten Schulen der MEO-Regio, sie alle engagieren sich für die duale Ausbildung.
Was raten Sie Unternehmen, um neue Azubis zu finden?
Nutzen Sie die vielen Möglichkeiten, die wir über die IHK anbieten. Die Lange Nacht der Ausbildung, die Ausbildungsstellenvermittlung, das Projekt Ausbildungsbotschafter/innen sind z. B. einige Angebote. Öffnen Sie Ihr Unternehmen für Praktika, Girls- und Boys-Day und nehmen Sie an den Berufsorientierungsmessen der Schulen teil. Eine besondere Rolle spielt weiterhin der zielgruppengerechte Einsatz der neuen Medien im Azubi-Recruiting.
Ausbildungsbotschafter und -botschafterinnen NRW
Auch im Jahr 2023 waren die Ausbildungsbotschafter/innen der IHK zu Essen in der MEO-Region unterwegs.
In 28 Schuleinsätzen präsentierten die engagierten Azubis aus unseren Mitgliedsbetrieben ihren Berufsalltag, ihre Ausbildungsfirma und was ihnen an ihrem Beruf Spaß macht. Fragen der Schüler/innen wurden über die Botschafter/innen direkt und auf Augenhöhe beantwortet.
1.141 Schüler/innen erhielten einen authentischen Einblick in die duale Ausbildung im kaufmännischen und technischen Bereich. Die stärkste Nachfrage im Jahr 2023 verzeichnete das Projekt mit 498 Schüler/innen der Gymnasien, gefolgt von 353 Gesamtschüler/innen und 290 Realschüler/innen.
Das IHK-Azubi-Speed-Dating in der Philharmonie
Auch das jährlich in der Philharmonie Essen stattfindende große IHK-Azubi-Speed-Dating gehört mit zum Angebot der Ausbildungsstellenvermittlung. Endlich konnte es in gewohnter Form stattfinden, nach mehreren Jahren mit Corona-Einschränkungen. Jedes Jahr können wir dadurch 100 teilnehmenden Betrieben eine sehr gute Möglichkeit bieten, vielversprechende Talente für offene Ausbildungsplätze zu entdecken.
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