Risikoanalyse in Lieferketten: Indexe und Länderlisten

Zulieferfirmen sollten auf die zwei Merkmale des Herkunftslandes und des Risikobereiches geprüft werden. Unternehmen stehen zahlreiche Möglichkeiten zur Informationsbeschaffung zur Verfügung. Diese umfassen auch die Heranziehung öffentlicher Quellen wie zum Beispiel Datenbanken und Indexe zu menschenrechtlichen Risiken, um die individuellen Länderrisiken bei den jeweiligen Zulieferfirmen zu beurteilen.

Diese Indexe und Listen informieren darüber, wie in anderen Ländern mit Menschenrechten, Umwelt-, Sozial- und Personalbelangen sowie Korruption und Bestechung umgegangen wird.

Im Folgenden finden Sie die wesentlichen Informationsquellen dazu.

Der Global Slavery Index (GSI) ist ein Projekt der Walk Free Foundation, die Länderstudien über Menschenhandel und Sklaverei erstellt. Der Global Slavery Index setzt sich aus drei Hauptindikatoren zusammen: die Verbreitung von Sklaverei und sklavereiähnlichen Zuständen pro Land, die Anfälligkeit der jeweiligen Gesellschaften und die Reaktion der nationalen Regierung.

Der Globale Rechtsindex des Internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB) beurteilt 148 Länder der Welt auf einer Skala von 1-5+ anhand ihrer jeweiligen Einhaltung der Arbeitnehmendenrechte.

Die Mindestlohndatenbank des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts bietet einen aktuellen Überblick über die Entwicklung des Mindestlohns in 37 Ländern.

Der World Justice Project Rule of Law Index (WJP Rechtsstaatlichkeits-Index) soll anhand von 44 Indikatoren ein umfassendes Bild von dem Ausmaß der Geltung des Rechts und der Gewährleistung der Rechtsstaatlichkeit in einem Staat darstellen.

Der Korruptionswahrnehmungsindex (Corruption Perceptions Index, CPI) ist der weltweit bekannteste Korruptionsindikator. Er wird vom Internationalen Sekretariat von Transparency International erstellt und listet Länder nach dem Grad der in Politik und Verwaltung wahrgenommenen Korruption auf.

Embargos sind internationale Wirtschaftssanktionen. Sie werden aus außen- oder sicherheitspolitischen Gründen angeordnet und beschränken die Freiheit im Außenwirtschaftsverkehr gegenüber bestimmten Ländern.

Weiterführend informiert die Website des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und die EU Sanctions Map.

Der Environmental Performance Index (EPI) soll die ökologische Leistungsbilanz von Staaten quantitativ darstellen und vergleichen.
Der Index entstand durch die Zusammenarbeit der Yale University, der Columbia University und der Europäischen Kommission.

Als kostenloses Unterstützungsangebot der Bundesregierung berät der Helpdesk Wirtschaft & Menschenrechte Unternehmen jeder Größe zur Umsetzung menschenrechtlicher Sorgfaltsprozesse. Insbesondere die Online Tools, wie z.B. der CSR Risiko-Check dient zur Einschätzung der lokalen Menschenrechtssituation sowie Umwelt-, Sozial- und Governance-Themen im jeweiligen Zuliefererstaat und Produktionsbereich.