Plattform Klimaneutrales Stromsystem gestartet

Im Koalitionsvertrag der Regierungsparteien wurde die „Plattform Klimaneutrales Stromsystem“ (PKNS) als Prozess unter breiter Einbindung von Stakeholdern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft angelegt, um Ansätze für das Strommarktdesign in einem weitgehend klimaneutralen Stromsystem zu entwickeln. Die Plattform wurde jetzt veröffentlicht.
In einem gemeinsamen Prozess werden Lösungsoptionen identifiziert, anhand von Kriterien bewertet und zielgerichtet konkrete Maßnahmen für die mittel- und langfristige Ausgestaltung aufgezeigt.
Auf dem Weg zur Klimaneutralität hat sich die Bundesregierung das Ziel gesetzt, einen Anteil von 80 % Erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch in 2030 zu erreichen. Ein System, das bislang auf Kernkraftwerken und Kohleverstromung basierte, muss sich vollständig auf Erneuerbare Energien umstellen. Hinzu kommt, dass der Stromverbrauch massiv ansteigen wird, da die Dekarbonisierung in anderen Sektoren ebenfalls mit grünem Strom erfolgen wird, wie beispielsweise über Wärmepumpen und Elektroautos.
Ziel der Plattform ist es, in einem beschleunigten Verfahren noch in diesem Jahr einen Sommer- und einen Winterbricht mit Maßnahmen für eine Strommarktreform mit Blick auf das Energiesystem ab 2030 vorzulegen. Vor dem Hintergrund, dass die Arbeit der Plattform noch bis letzte Woche auf das Jahr 2025 terminiert war, ist der neue Zeitplan in jedem Fall sehr ambitioniert. Neben dem Plenum besteht die PKNS aus vier Arbeitsgruppen, die sich erstmals ab März treffen werden. Das Plenum wird sich frühestens Ende April erneut treffen, um ein gemeinsames „Zielbild“ zu formulieren. Wenige Wochen später soll dann bereits der Sommerbericht folgen, in welchem auch Maßnahmen zur Reform der Netzentgelte enthalten sein sollen.
Gleichzeitig soll eine „Kraftwerksstrategie“ erarbeitet werden und auch die Reform zum europäischen Strommarktdesign wird Mitte März Vorschläge der Kommission präsentieren.
Wie die unterschiedlichen Prozesse rund um die zukünftige Ausgestaltung des Strommarkts zu einem Gesamtbild zusammenlaufen sollen, bleibt bisher unklar. Fest steht, dass die teilnehmenden Verbände der PKNS kein Mandat wie bei der Kohle- oder Gas-Kommission haben und lediglich unverbindliche Vorschläge erarbeiten sollen.
Weitere Informationen zur PKNS sowie zu den Themen der vier Arbeitsgruppen finden Sie hier.