IHK Düsseldorf - Jahresbericht 2021
Service für Unternehmen
- Zahlen, Daten, Fakten
- Gründungsgeschehen im IHK-Bezirk Düsseldorf
- Wie werden aus jungen Menschen Unternehmerinnen und Unternehmer?
- Start-up-Report NRW 2021
- Startup-Woche Düsseldorf
- Start-Art-Week
- Start-up! Germany Tour
- Regionaler Nachfolgereport
- Kundencenter eröffnet
- IHK-Unterstützung in Zeiten der Pandemie
- Kooperation Wissenschaft und Wirtschaft
- Energie und Umwelt
- Fachkräfte
Zahlen, Daten, Fakten
- 210.000 Aufrufe Corona-Internet-Seiten
- 660 Persönliche Beratungen zu Fragen der Existenzgründung und -sicherung
- 574 Beratungen und Stellungnahmen zu öffentlichen Kreditanträgen und anderen Förderprogrammen
- 13.657 Informationen und Beratungen in Rechts- und Steuerfragen
- 51 Stellungnahmen zu Gewerbeuntersagungsverfahren
- 3.963 Stellungnahmen zur Registereintragung und zum Firmenrecht
- 4.156 Benennungen von Sachverständigen gegenüber Gerichten, Institutionen, Unternehmen und Privatpersonen
- 138 Erlaubniserteilungen für die Versicherungs-, Finanzanlagen- und Immobiliardarlehensvermittler
- 418 Registrierungen von Versicherungs-, Finanzanlagen- und Immobiliardarlehensvermittlern
- 52 Beratungen und Besuche zur Fachkräftesicherung
- 134 Betriebsbesuche Inklusionsberatung, davon 44 Erstkontakte
- 623 Auskünfte und Beratungen zu Umwelt, Energie, Klimaschutz, Umweltbörsen- und Informationssystemen
- 1.073 Auskünfte und Beratungen zu Technologie, Innovation und Digitalisierung
- 2.319 Teilnehmer an den 59 Veranstaltungen im Bereich Unternehmensservice
Gründungsgeschehen im IHK-Bezirk Düsseldorf
Viele Menschen wollten dabei sein, als die Beslic-Zwillinge Kristijan und Ivan ihren „bbrothers-store“ im November 2021 in Langenfeld eröffneten, um ihre gesammelten Sportler-Trophäen und -Karten zum Tausch und Kauf anzubieten.
© Ralf Matzerath
Trotz Corona lief das Gründungsgeschäft 2021 rege weiter. Corona hat Gründungswillige nicht daran gehindert, den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen. Viele Gründerinnen und Gründer haben die Gelegenheit genutzt, verstärkt zu digitalisieren und Geschäftsmodelle anzupassen.
Ein genereller Trend zeichnet sich in der Nebenerwerbsgründung ab. Verunsichert durch die Pandemie ziehen es immer mehr Gründende vor, ihre Selbstständigkeit zunächst aus dem Nebenerwerb heraus aufzubauen, ohne das finanzielle Risiko in der Anlaufphase eingehen zu müssen. Ebenfalls war zu beobachten, dass ein Teil dieser Gründenden auch mittel- und langfristig nicht vorhat, seinen Haupterwerb aufzugeben, sondern eher am Aufbau eines passiven Einkommens interessiert ist. Erwartet wird deshalb, dass das Thema Nebenerwerbsgründung auch nach Corona ein fester Bestandteil der Gründungsberatung bleiben wird.
Neben- und Haupterwerbsgründer/innen werden gleichermaßen von den Startercentern NRW beraten. Die IHK Düsseldorf war am 2. Dezember Ausrichter des landesweiten Startercenter Treffens NRW.
Eingeladen hatte das NRW-Wirtschaftsministerium zu einem virtuellen Netzwerktreffen, bei dem unter anderem die Aktualisierung der Qualitätsstandards und die Gründerlandschaft NRW auf der Tagesordnung standen.
Wie werden aus jungen Menschen Unternehmerinnen und Unternehmer?
Wie werden aus jungen Menschen Unternehmerinnen und Unternehmer? Mit dieser Frage beschäftigte sich die IHK Düsseldorf Anfang 2021 in einem gemeinsamen Workshop von Wirtschafts-, Justiz- und Familienministerium, den Organisationen Startup-Teens und Junior GmbH sowie jungen Start-up-Gründerinnen und -Gründern. Im Ergebnis wurde ein Schwerpunktbereich „Gründung unter 18“ auf der zentralen Internetseite des Landes NRW mit Informations- und Beratungsangeboten speziell für Schülerinnen und Schüler eingerichtet. In Folge des Austausches ergaben sich auch weitere Kooperationen: Beispielsweise bot die IHK Düsseldorf im Rahmen der digitalen Startup-Tour ein Webinar über Rechtsformen für Minderjährige an, ausgerichtet von der Junior GmbH. Ziel der Start-up-Tour war es, Schülerinnen und Schüler zu Unternehmensgründungen zu motivieren und ihnen einen breiten Überblick über die Start-up-Kultur und die dazugehörigen Institutionen und Anlaufstellen zu geben.
Start-up-Report NRW 2021
© buntheit GmbH
Nach dem aktuellen Start-up-Report des Landes NRW kann Düsseldorf im Verhältnis zur Einwohnerzahl die meisten Start-up-Gründungen in NRW vorweisen. Auch im Kreis Mettmann gibt es positive Entwicklungen, die vor allem durch Zuzüge aus der Nachbarregion geprägt sind. Diese positiven Zahlen sind auch ein Zeugnis für die gute und erfolgreiche Arbeit der Akteure wie IHK, DigiHub und Wirtschaftsförderung bei der Entwicklung des Start-up-Ökosystems in der Region Düsseldorf.
Startup-Woche Düsseldorf
Vom 4. bis 11. Juni fand die Startup-Woche Düsseldorf 2021 statt. Rund 5.000 Interessierte haben an 120 digitalen oder hybriden Veranstaltungen von 115 Ausrichtern teilgenommen. Die Startup-Woche bietet jedes Jahr einen direkten Einblick in die Düsseldorfer Start-up-Szene, informiert, warum Trends auch zukünftig aus Düsseldorf kommen, und gibt die Möglichkeit, viel zu lernen.
Eröffnung der Startup-Woche 2021
© IHK Düsseldorf
Die IHK Düsseldorf unterstützte auch 2021 die Startup-Woche Düsseldorf und war selbst Ausrichterin von zwei Veranstaltungen (Going International und #gsdn3 - Gründerstipendium Demo Night). Die #gsdn3 hat Gründungsinteressierte mit dem Fördermittel und den Netzwerkpartnern vertraut gemacht. Eine Aufzeichnung der abwechslungsreichen Veranstaltung gibt es hier.
Start-Art-Week
© Erwin Wodicka
Mit mehr als 30 Veranstaltungen fand vom 1. bis 10. Oktober in Düsseldorf die Start-Art-Week statt, das erste Start-up-Event für Kunstschaffende. Kreative konnten fundiertes Know-how über wirtschaftliches Arbeiten in der Kunstbranche von Fachleuten aus Kultur und Wirtschaft erwerben. Die Nachfrage war groß. Besonders gefragt waren der „Infonachmittag Existenzgründung“ und der „Businessplan-Workshop“ der IHK, an denen knapp 70 Personen teilnahmen. Rund 1.700 Kreative nahmen das Angebot der Start-Art-Week wahr. Auch 2022 soll es wieder eine Startup-Woche und eine Start-Art-Week in Düsseldorf geben.
Start-up! Germany Tour
© IHK Dortmund (Stephan Schütze)
Zum fünften Mal reisten vom 14. bis 17. November ausländische Start-ups nach Nordrhein-Westfalen und vernetzten sich mit der lokalen Wirtschaft. Die Start-up-Germany-Tour der IHKs Düsseldorf, Köln und Ruhrgebiet verfolgt dabei zwei Ziele: Auf der einen Seite erhalten vor Ort ansässige Unternehmen die Möglichkeit, zahlreiche innovative Start-ups aus der ganzen Welt zu treffen und Kooperationsmöglichkeiten mit ihnen auszuloten. Auf der anderen Seite erhalten die Start-ups einen Einblick in die Vorzüge des Standorts NRW und viele nützliche Tipps, um den hiesigen Markt zu erschließen. In den letzten Jahren sind durch die Start-up-Tour bereits mehrere Kooperationen entstanden.
Im Jubiläumsjahr 2021 wurde die Start-up-Germany-Tour – obwohl diese zum Teil nur virtuell stattfinden konnte - noch einmal größer und innovativer: 267 teilnehmende Start-ups aus über 40 Ländern konnten mehr als 2.500 Verbindungen zu Unternehmen, Multiplikatoren und Institutionen in NRW knüpfen. Alle Informationen zur Tour 2021 finden sich hier.
Regionaler Nachfolgereport
Wie der Nachfolgereport der IHK Düsseldorf 2021 belegt, wird die Komplexität einer Unternehmensnachfolge oftmals unterschätzt. Die IHK rät deshalb ihren Mitgliedsunternehmen, bereits ab dem 55. Lebensjahr einen ersten, groben Übergabe-Plan zu erstellen. Denn über die Hälfte der Unternehmerinnen und Unternehmer im Rentenalter haben noch keine Nachfolgeregelung getroffen. Die erfolgreichste „Quelle“, um eine Nachfolge zu rekrutieren, ist zweifelsfrei die Familie - gefolgt von einer betriebsinternen Lösung. Interessierte finden hier den IHK-Nachfolgereport 2021.
Kundencenter eröffnet
IHK-Hauptgeschäftsführer Gregor Berghausen eröffnete gemeinsam mit Melanie Badache und ihrem Team das neue Kundencenter der IHK Düsseldorf.
© Paul Esser
Der verlängerte Lockdown in der 1. Jahreshälfte 2021 hatte viele Betriebe erneut vor Herausforderungen gestellt. Informationsbedarf bestand insbesondere zu den staatlichen Überbrückungshilfen. Im Herbst waren es insbesondere Fragen zu 3G-Regeln am Arbeitsplatz und zur Homeoffice-Pflicht, die die Betriebe beschäftigten.
Das Beratungs- und Veranstaltungsangebot des IHK-Unternehmensservice fand erneut weitgehend virtuell statt.
Nach dem IHK-Unternehmensbarometer zur Bundestagswahl 2021, einer bundesweiten Befragung unter rund 3.500 Unternehmen, sind Digitalisierung, Klimaschutz und der Fachkräftemangel für die Unternehmen die wichtigsten Zukunftsthemen. Das Serviceangebot der IHK Düsseldorf entsprach diesen Bedarfen, etwa mit Digitalisierungssprechtagen, Fachveranstaltungen zum Umweltrecht sowie zahlreichen Angeboten rund um das Finden, Binden und Qualifizieren von Fachkräften.
IHK-Unterstützung in Zeiten der Pandemie
Die IHK Düsseldorf unterstützte Unternehmen mit der Initiative „Covid-Safe“.
© IHK Düsseldorf/Adobe Stock
Wo finde ich aktuelle Informationen zur Corona-Lage? Was passiert, wenn sich ein(e) Mitarbeiter/-in infiziert hat? Wie funktionieren die Sofort-, Neustart- und Überbrückungshilfen für kleine Unternehmen oder Solo-Selbstständige?
Diese und andere Fragen trieben die Unternehmen auch im Jahr 2021 um. Erste Adresse für deren Beantwortung war und ist die IHK.
Wegen der anhaltenden Pandemie erweiterte die IHK Düsseldorf zu Beginn des Jahres 2021 ihr Angebot rund um die Krisenberatung. Neben der persönlichen Krisenberatung stehen zahlreiche Informationen, Checklisten und Tools auf der IHK-Homepage bereit, um Krisen frühzeitig festzustellen und rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Da der Bund seine Hilfen im Laufe des Jahres aktualisierte und erweiterte, ergaben sich für den IHK-Unternehmensservice auch immer neue Beratungsfälle, wenn es um die Überbrückungshilfen I bis III (Plus) oder die Neustarthilfe (Plus) ging.
Die IHK organisierte am 8. März 2021 ein gemeinsames Webinar-Angebot von IHK.NRW, Handwerk.NRW und der Steuerberaterkammer NRW. Das Webinar gab einen Überblick über die Antragsmöglichkeiten der Überbrückungshilfe III mit einem Schwerpunkt auf der Berechnung der Hilfen sowie der Neustarthilfe, die Unternehmen selbst beantragen mussten. Über 400 Unternehmerinnen und Unternehmer nahmen daran teil und nutzten rege die Möglichkeit, mit den Referenten in Kontakt zu kommen. Intensiv nutzten Unternehmen auch die IHK-Corona-Seiten, die 2021 über 210.000-mal aufgerufen wurden.
Aufgrund der NRW-Soforthilfe-Rückmeldefrist meldeten sich im Oktober noch einmal knapp 80 Betroffene bei der IHK. Es ging vor allem um Fragen zu Abrechnungsfrist und -verfahren und um die Berechnung des Liquiditätsengpasses.
Nachdem die Corona-Inzidenzwerte im Herbst 2021 wieder Rekordhöhen erreichten, hatten Bund und Länder Verschärfungen der geltenden Corona-Schutzmaßnahmen für die Wirtschaft und das öffentliche Leben beschlossen. 3G-Regelungen am Arbeitsplatz sowie die Wiedereinführung der Homeoffice-Pflicht warfen dabei aus betrieblicher Sicht viele arbeitsrechtliche und organisatorische Fragen auf.
Die IHK Düsseldorf bereitete die Fragen, die vor allem im Kundencenter eingingen, auf ihrer Corona-Serviceseite im Internet auf. Sie bot zudem kurzfristig ein Kompakt-Webinar an, bei dem sich fast 100 Teilnehmende über die wichtigsten Regelungen für Arbeitgeber und Mitarbeitende und deren Umsetzung informierten.
Kooperation Wissenschaft und Wirtschaft
Come & Cooperate
Gemeinsam mit der Wissensregion Düsseldorf und der Initiative DUS+ME innovativ hatte die IHK Düsseldorf am 3. November zur dritten Auflage von „Come & Cooperate“ eingeladen.
Eröffnung von Come&Cooperate Vol. 2
von links nach rechts: Prof. Dr. Ulrich von Alemann, Wissensregion Düsseldorf e.V., Arne Groenewold, InnovationsInitiative Düsseldorf-Kreis Mettmann (IIDE) und Dr. Stefan Schroeter, IHK Düsseldorf
© Melanie Zanin
von links nach rechts: Prof. Dr. Ulrich von Alemann, Wissensregion Düsseldorf e.V., Arne Groenewold, InnovationsInitiative Düsseldorf-Kreis Mettmann (IIDE) und Dr. Stefan Schroeter, IHK Düsseldorf
23 Expertinnen und Experten ansässiger Hochschulen waren bereit, mit Unternehmen über mögliche Kooperationen, gemeinsame Projekte oder Bachelor- und Masterarbeiten zu diskutieren. Die Veranstaltungsreihe, zweimal bereits in Präsenz durchgeführt, funktionierte auch digital - es kamen 31 Gespräche zwischen Unternehmen, vom Software-Entwickler bis zum Chemiekonzern, und Hochschulen zustande. Bereits im Vorfeld wurden passende Partnerschaften ermittelt und virtuelle Gesprächstermine festgelegt.
Das Feedback hat gezeigt, dass dieses Format ein guter Weg ist, um erfolgsorientiert mit Hochschulen zu kooperieren.
Veranstaltungsreihe IHK4KMU
Die IHKs im Rheinland vermittelten in ihrer monatlich stattfindenden neuen Veranstaltungsreihe „IHK4KMU“ komplexe und aktuelle Themen kurz und verständlich. Sie informierten von B wie Blockchain bis W wie WIPANO. Das Konzept eine Stunde, ein Innovationsthema, einfach erklärt, ging auf. Jeden Monat fand ein einstündiges Webinar zu Themen wie Forschungszulagengesetz, Chancen und Potenziale der künstlichen Intelligenz und Mobilfunkstandard 5G statt. Eine Fortsetzung der Veranstaltungsreihe für das Jahr 2022 ist bereits geplant.
BioRiver Boost Finale 2021
Zum achten Mal in Folge zeichnete der Start-up-Wettbewerb für Life Science und Biotech-Gründer BioRiver boost! die besten Start-up-Unternehmen der Branche aus.
In der Veranstaltung, die hybrid stattfand, ging der 1. Platz an das zellbiologische Labor DNTOX aus Düsseldorf, welches Substanzen und Inhaltsstoffe auf ihre Toxizität untersucht. Insgesamt wurden drei innovative Therapie- und Diagnose-Ansätze als Gewinner gekürt. Die zweiten und dritten Plätze belegten HBOX aus Aachen und die PRAMOMOLECULAR aus Berlin. Der Link auf die Pitch-Präsentation von DNTOX findet sich hier.
Als Preis erhielten die drei Siegerteams einen auf das Unternehmen zugeschnittenen Workshop zur Unternehmensentwicklung und den Zugang in das BioRiver-Netzwerk.
Energie und Umwelt
Vorträge zur Energie-Wende beim Lunch
© lassedesignen - stock.adobe.com
Wie steht es um die deutsche Energiewende, fast genau zehn Jahre nach dem Unglück von Fukushima? Was bedeutet die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes und des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes aus Industriesicht? An welchen Stellen unterstützt uns die Wasserstofftechnologie und wie steht es um die Dekarbonisierung durch Klimaschutzmaßnahmen?
In drei „Webinar-Lunches“, jeweils eine Stunde zur Mittagszeit, bot die IHK Vorträge zu den Themen Wasserstoff, Klimapakt der Landeshauptstadt Düsseldorf und Photovoltaikanlagen an.
77 Teilnehmende folgten in drei aufeinanderfolgenden Wochen den Vorträgen von Expertinnen und Experten aus der Praxis, die über aktuelle Entwicklungen informierten. Dabei stand die Frage im Vordergrund, wie steht es um die Versorgungssicherheit in Deutschland und welche Herausforderungen stellen sich insbesondere aus Sicht energieintensiver Industrieunternehmen?
Neuerungen im Abfallrecht
Zum Abfallrecht bot die IHK 2021 drei Veranstaltungen an, die von insgesamt 156 Teilnehmenden besucht wurden. Beim Thema "Einwegkunststoffe" ging es vordringlich darum, Plastikabfälle in den Weltmeeren zu vermeiden oder deren Auswirkungen auf das Klima zu reduzieren.
Die IHK informierte in einem Webinar über die neuen gesetzlichen Vorgaben und warf einen Blick aus ökologischer Sicht auf Ein- und Mehrwegsysteme, gerade beim Einsatz in der Gastronomie.
Ein weiteres wichtiges Thema war der Umgang mit Bau- und Abbruchabfällen, die in Deutschland mit etwa 55 Prozent den größten Anteil am gesamten Abfallaufkommen bilden. Die Anforderungen an den Umgang mit Bau- und Abbruchabfällen (durch die Ersatzbaustoffverordnung) sind in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Dementsprechend groß ist das Potenzial der Ressourceneinsparung durch eine effiziente Verwertung dieser Abfälle.
© Trueffelpix - Fotolia
Aktuelle Entwicklung des Emissionshandels (ETS)
Die erneute Reform des Europäischen Emissionshandels (ETS) ist aus Sicht der EU notwendig, um das verschärfte EU-Klimaschutzziel für 2030 von minus 55 Prozent zu erreichen. Dafür sollen die Zertifikate im ETS schneller verknappt und die Regelungen zur Marktstabilitätsreserve überarbeitet werden. Die vom Emissionshandel betroffenen Unternehmen müssen ihren gesetzlichen Pflichten in der laufenden Handelsperiode (Zeitraum 2021 bis 2030) nachkommen. Zudem ist seit 2021 der Zertifikate-Handel in den Non-ETS-Bereichen Wärme und Verkehr (Brennstoffemissionshandelsgesetz) in Kraft getreten.
In dem Webinar „Aktuelle Entwicklung des Emissionshandels“ informierte die IHK gemeinsam mit der EnergieAgentur.NRW über regulatorische Fragen, Berichts- und Abgabepflichten und Termine. Für 117 teilnehmende Unternehmerinnen und Unternehmer standen dabei die konkreten Pflichten im Fokus.
Neues im Umweltrecht - ein Update
Die IHK Düsseldorf bot in Kooperation mit der Bergischen IHK, der Niederrheinischen IHK und der IHK Mittlerer Niederrhein das jährlich stattfindende Seminar „Neues im Umweltrecht – ein Update 2021“ als Webinar an. Fünf ausgewiesene, in Theorie und Praxis erfahrene Fachleute informierten über die relevanten Neuerungen im Umweltrecht. Besonderes Augenmerk legten sie dabei auf Immissionsschutz- und Störfallrecht, Wasserrecht und Bodenschutzrecht sowie Abfallrecht, EU-Chemikalienrecht und Gefahrstoffrecht. Die Veranstaltung wurde von 34 Teilnehmenden besucht.
Fachkräfte
Hier ausgezeichnet Arbeiten
Ausgezeichnete Unternehmen 2021
© Melanie Zanin
Die IHK Düsseldorf und das Kompetenzzentrum Frau und Beruf (Competentia) präsentierten 2020 gemeinsam das Zertifikat für wegweisende Unternehmenskultur – “Hier Ausgezeichnet Arbeiten”.
Von Beginn an erfuhr das Zertifikat ein hohes Interesse in der Region. So konnten in der ersten Runde neun Unternehmen damit ausgezeichnet werden und 2021 erneut acht.
Gerade kleine und mittlere Unternehmen werden im zunehmend härter werdenden “War for Talents” mit dem Zertifikat unterstützt. Aber auch für größere Firmen ist es ein hervorragendes Angebot zur Stärkung der Personalattraktivität und nachhaltigen Förderung von Familienfreundlichkeit und Personalorientierung. Unternehmen, die 2022 ebenfalls das Zertifikat erhalten möchten, können sich für die dritte Runde der Zertifizierung noch bis Ende Februar hier bewerben.
#FlaggefürVielfalt
Die IHK unterstützt ihre Mitgliedsunternehmen beim Thema Vielfalt durch vielfältige Angebote, etwa um mehr Frauen als Fach- und Führungskräfte, motivierte Menschen mit Handicap, ausländische Fachkräfte oder um junge Flüchtlinge für die Ausbildung zu gewinnen. Alle Informationen zum Thema Diversity und Charta der Vielfalt sind auf einer zentralen Internetseite zusammengefasst.
Die IHK Düsseldorf zeigte im letzten Jahr erneut #FlaggefürVielfalt. Am Diversity-Tag 2021 lud die IHK interessierte Unternehmerinnen und Unternehmer zu einer Online-Veranstaltung ein mit dem Impuls, Unternehmen zu zeigen, wie sie mit Vielfalt erfolgreich aus Krisen – insbesondere auch aus der Corona-Krise – kommen können.
Im IHK-Online-Magazin präsentierte die IHK 2021 gelungene Praxisbeispiele von gelebter Vielfalt / Diversity in verschiedenen Unternehmen vor Ort. Dazu gehörten die Schneider Electric GmbH, Ratingen, der HSBC Trinkaus & Burkhardt Konzern, Düsseldorf, das Ibis-Hotel Düsseldorf Hauptbahnhof und die NSK Deutschland GmbH, Ratingen.
Vereinbarkeit von Beruf und Familie
Die IHK Düsseldorf und das Kompetenzzentrum Frau und Beruf Düsseldorf und Kreis Mettmann (Competentia) kooperieren seit vielen Jahren erfolgreich, um vor allem kleine und mittlere Unternehmen bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie beim Thema „Frauen in Beruf und Führung“ zu unterstützen. Unter anderem mit dem Frauen-Wirtschafsforum women2business, das seit fast zehn Jahren zu den wichtigsten Frauen-Businessevents in der Region zählt. Dadurch ist zwischenzeitlich ein großes regionales Netzwerk entstanden. Das Frauen-Wirtschaftsforum möchte die Potenziale von gut ausgebildeten Frauen in Fach- und Führungspositionen noch sichtbarer machen und Unternehmen dabei helfen, diese noch besser zu nutzen als bisher.
women2business am 9.11.2021: Dabei waren (von links) Moderatorin Dr. Marie-Christine Frank, Staatssekretär Dr. Jan Heinisch vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, Nicole Nitschke, CEO Parfümerie Douglas für Deutschland, Schweiz und Österreich, Dr. Nikolaus Paffenholz, IHK-Geschäftsführer Unternehmensservice, Dorothea Körfers, Leiterin Kompetenzzentrum Frau und Beruf Düsseldorf und Kreis Mettmann, und IHK-Hauptgeschäftsführer Gregor Berghausen.
© Melanie Zanin
Nicole Nitschke, CEO Parfümerie Douglas für Deutschland, Schweiz und Österreich, gab beim 9. Frauenwirtschaftsforum Einblicke in ihr persönliches Erfolgsrezept zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Ferner konnten IHK und Competentia Staatssekretär Dr. Jan Heinisch vom NRW-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung und Professor Dr. Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung, begrüßen.
In der gemeinsamen virtuellen „HR-Sprechstunde – Best Practice im Fokus“ stellten IHK und Competentia 2021 fünf besonders gelungene Praxisbeispiele von Unternehmen aus der Region vor. Für die über das Jahr verteilt insgesamt etwa 90 teilnehmenden Unternehmen stand dabei der Austausch auf Augenhöhe und das “Voneinander Lernen” zu Themen wie Familienfreundlichkeit und Personalorientierung im Vordergrund. Von der Praxis, für die Praxis. Last but not least luden beide Organisationen gemeinsam mit der Zukunftswerkstatt Düsseldorf (ZWD) zu zwei Onlineveranstaltungen in Sachen betriebsnahe Kinder- und Ferienbetreuung mit rund 50 Teilnehmenden ein.
Hand in Hand for International Talents
Das Pilotprojekt Hand in Hand for International Talents unterstützt Unternehmen bei der Gewinnung qualifizierter Fachkräfte aus Drittstaaten in IHK-Berufen der Branchen IT, Elektronik/Elektrotechnik sowie der Hotellerie/Gastronomie. Es wird gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und bietet teilnehmenden Unternehmen ganzheitlichen Service - vom Recruiting der Fachkräfte im Ausland über den Umgang mit Behörden bis hin zum Familiennachzug.
Die IHK hat 123 Unternehmen über das Projekt informiert und beraten. Im Juni fanden die ersten virtuellen Vorstellungsgespräche zwischen Unternehmen des IHK-Bezirks und qualifizierten Fachkräften der Projektländer statt – im Juli folgten die ersten Arbeitsverträge. Die erste Fachkraft erwartet die IHK im ersten Halbjahr 2022 in Düsseldorf.
Im Mai befragte die IHK Düsseldorf ihre Unternehmen zum Thema „Fachkräftegewinnung aus dem Ausland“, um den aktuellen Fachkräftebedarf im IHK-Bezirk vor dem Hintergrund der Pandemie zu ermitteln. 78 Prozent der rund 230 teilnehmenden Unternehmen gaben an, innerhalb der nächsten zwölf Monate vermehrt Fachkräfte zu benötigen – 42 Prozent meldeten einen sofortigen Bedarf.
Darüber hinaus informierte Thomas Timm, Geschäftsführer der AHK Brasilien, am 29. Oktober über das Fachkräfte-Recruiting in Brasilien „aus erster Hand“ und ging in den Dialog mit teilnehmenden Unternehmensvertreterinnen und -vertretern.
Inklusionsberatung: Motivierte Mitarbeitende gewinnen
Immer mehr Unternehmen im IHK-Bezirk Düsseldorf nutzen erfolgreich die Chance, mithilfe der Inklusion motivierte Menschen für Ausbildung und Beschäftigung zu gewinnen.
IHK-Inklusionsberater Lutz Overrath stellt ein zunehmendes Interesse für das Thema fest. Seit nunmehr drei Jahren berät er Betriebe dabei und gibt etwa Hilfestellungen zu finanziellen und technischen Fördermöglichkeiten.
In diesem Jahr trug der IHK-Inklusionsberater erfolgreich dazu bei, in der Region zehn Ausbildungsverträge und 25 Arbeitsverhältnisse mit Menschen mit Handicap zu schließen. In der Arbeitsplatzsicherung konnten darüber hinaus durch sein Engagement einige Beschäftigungsverhältnisse gerettet werden.
Erfolgreiche Vermittlungen in die Unternehmen Altavia:RS Media, Wirtschaftsschule Schatz und in die Deutsche Oper am Rhein, alle mit Sitz in Düsseldorf, wurden im IHK-Online-Magazin vorgestellt – und stießen bei den Leserinnen und Lesern auf großes Interesse.