Nachhaltigkeit
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Nachhaltigkeitsmanagement für kleine und mittlere Unternehmen
Immer mehr kleine und mittlere Unternehmen (KMU) führen Maßnahmen zur Verbesserung der eigenen Nachhaltigkeitsleistung ein. Gerade die strenger werdende Gesetzgebung in der EU und in Deutschland machen ein strukturiertes Nachhaltigkeitsmanagement im Unternehmen unverzichtbar.
In der Praxis verwenden viele Unternehmen die Begriffe Corporate Social Responsibility, kurz CSR, und Nachhaltigkeit weitgehend synonym. So sprechen manche Unternehmen von Nachhaltigkeitsstrategie und Nachhaltigkeitsbericht, andere von CSR-Strategie und CSR-Bericht. In der Theorie ist CSR als Konzept hingegen enger gefasst als Nachhaltigkeit: CSR bezeichnet den spezifischen Beitrag, den Unternehmen zur nachhaltigen Entwicklung leisten.
Sie wissen noch nicht, ob Ihr Unternehmen bereits verantwortungsvoll handelt und ob es noch Potential gibt? Dann machen Sie jetzt den CSR-Basistest für KMU der IHK München oder den CSR-Self-Check vom Bundesministeriums für Arbeit und Soziales.
Was bedeutet Nachhaltigkeitsmanagement?
Für ein Nachhaltigkeitsmanagement im Unternehmenskontext gibt es nicht die eine Definition. Oft wird die Gesamtheit aller Unternehmensaktivitäten, die mit Nachhaltigkeit in Verbindung stehen, zusammenfassend als Nachhaltigkeitsmanagement bezeichnet.
Zum Aufgabengebiet eines Nachhaltigkeitsmanagements können also sowohl die Erstellung, die Steuerung als auch die Umsetzung von Strategien und Maßnahmen über alle Nachhaltigkeitsthemen und Unternehmensbereiche hinweg gehören.
Häufig steht der Begriff “Nachhaltigkeitsmanagement” für einen bestimmten Personenkreis im Unternehmen, die die Nachhaltigkeitsaktivitäten koordinieren, zum Beispiel der Chief Sustainability Officer, CSR-/Nachhaltigkeitsmanager/in, CSR-/Nachhaltigkeitsbeauftragte oder das Nachhaltigkeitsteam.
Unternehmen können je nach Branche, Größe und Organisationsstruktur ihr Verständnis von Nachhaltigkeit und die damit verbundenen Aufgabenfelder definieren. Hilfreich kann dabei die Unterscheidung der häufig verwendeten drei Nachhaltigkeitsdimensionen Umwelt, Soziales und Governance (auch “ESG” von englisch “Environment”, “Social” und “Governance”) und entsprechende Unterthemen sein, zum Beispiel:
Umwelt
- Klimaschutz
- Ressourcenschonung
- Vermeidung von Umweltverschmutzung
- Übergang zur Kreislaufwirtschaft
- Förderung und Erhalt von Biodiversität
- …
Soziales
- Faire Entlohnung
- Arbeits- und Gesundheitsschutz
- Achtung der Menschenrechte
- Inklusion und Vielfalt
- Gleichberechtigung
- Work-Life-Balance
- Gesellschaftliches Engagement
- …
Unternehmensführung
- Vermeidung von Korruption und wettbewerbswidrigen Geschäftspraktiken
- Transparante und effektive Anreizsysteme für Nachhaltigkeit
- Verantwortungsvolle Steuermoral
- Unabhängigkeit von Kontrollorganen
- Compliance Management
- …
Wenn Sie sich auf mögliche oder konkrete Berichtspflichten vorbereiten wollen, lohnt sich schon jetzt die Orientierung an den Themen und Unterthemen, die über die CSRD vorgeschrieben sind. Hier finden Sie mehr zu den dort festgelegten Sets der Europäischen Berichtsstandards.
Wie können Sie starten?
- Verschaffen Sie sich mit der Checkliste Nachhaltigkeitsmanagement einen ersten Überblick über den Handlungsbedarf Ihres Unternehmens in Sachen Nachhaltigkeit. Die Checkliste ist sowohl für Unternehmen geeignet, die schon ein Umwelt- bzw. Nachhaltigkeitsmanagementsystem führen als auch für Unternehmen ohne ein solches System.
- Der CSR-Self-Check des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales gibt Unternehmen jeder Branche oder Größe schnell eine erste Orientierung, wie nachhaltig sie aufgestellt sind.
- Nutzen Sie die Schritt-für-Schritt-Anleitung der IHK München für die Entwicklung eines CSR-Managements. Das Tool basieren auf dem CSR-Praxisleitfaden für KMU "Unternehmenserfolg durch wertebasierte Unternehmensführung".
- Die bayerischen IHKs bieten Ihnen das Tool Nachhaltigkeitsmanagement für KMU und umfangreiche Arbeitsmaterialien zum Download an. Das Tool beleuchtet u.a. ausführlich die Themen "Vom Umwelt- zum Nachhaltigkeitsmanagement" "Stakeholdermanagement" und "Nachhaltige Lieferkette" und die "Sustainable Development Goals" der Vereinten Nationen im Unternehmenskontext.
- Nutzen Sie die Anleitung der IHK Essen zur Implementierung eines Nachhaltigkeitsmanagementsystems oder die Einführung der IHK Darmstadt für den Aufbau einer Corporate Responsibility-Strategie für KMU.
- Auch der Leitfaden für Nachhaltigkeitsmanagement der IHK Ruhr kann Sie bei der Umsetzung eines Nachhaltigkeitsmanagements unterstützen.
Welche Normen, Zertifizierungen und Regularien sind für ein Nachhaltigkeitsmanagement relevant?
Die Struktur und Umsetzung eines Nachhaltigkeitsmanagementsystems sollte auf vorhandene Managementsysteme im Unternehmen aufbauen und sich an der kontinuierlichen Verbesserung der Nachhaltigkeitsleistung, nach dem PDCA-Zyklus – Planen-Ausführen-Kontrollieren-Optimieren (Plan-Do-Check-Act) – orientieren.
Bestimmte Unternehmensbereiche oder Nachhaltigkeitsaspekte können unabhängig geprüft und zertifiziert werden:
- Der ZNU-Standard Nachhaltiger Wirtschaften ist ein zertifizierbares, integriertes Managementsystem vom Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung der Fakultät für Wirtschaft und Gesellschaft in der Universität Witten/Herdecke.
- Das Nachhaltigkeitsmanagementsystem EMASplus erweitert das etablierte Umweltmanagement um soziale und ökonomische Aspekte. Das We Impact System ist eine Weiterentwicklung des Systems EMASplus um die Dimension Nachhaltigkeit und kann zertifiziert werden.
Nachhaltigkeitsaktivitäten können über Berichtsrahmen, wie den Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) oder der Global Reporting Initiative (GRI) offengelegt werden.
Folgende Übersicht bietet eine erste Orientierung zu verbreiteten Konzepten und Systemen für Nachhaltigkeitsmanagement unterschieden in Geltungsbereiche und Themenfokus:
Hier haben wir Ihnen alle wichtigen Gesetze und Regularien zusammengestellt.
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Für den Handeln finden Sie weitere Informationen zum Thema Nachhaltigkeit und Verpackung und für die Tourismusbranche Informationen zum Thema Nachhaltigkeit und Energie.
Aktuelles: Der CSR-Preis der Bundesregierung wird 2025 erneut vergeben. Dieses Mal im Fokus: die unternehmerische Verantwortung auch entlang der Liefer- und Wertschöpfungskette. Die Bewerbungsphase beginnt am 20. August 2024 und endet am 30. September 2024.