Am Ball bleiben

Wir erfahren seit einigen Jahren großen Zuspruch. Über 395.000 Übernachtungen konnten allein im vergangenen Jahr verbucht werden, und auch immer mehr Tagestouristen zieht es in die Fördestadt. Warum? Flensburg ist eine kleine, schöne Stadt. Die Nähe zum Wasser und die kurzen Wege überzeugen die Menschen.

Damit die Besucher aber auch wiederkommen, müssen wir weiter am Ball bleiben. Noch füllen neue, kleine Betriebe Leerstand in der Stadt, und auch große Ketten zeigen immer wieder Interesse. Dennoch ist die Preisentwicklung ein echtes Problem: Durch die steigenden Betriebs- und Personalkosten stehen Handel und Innenstadt unter größerem Konkurrenzdruck. Hinzu kommt, dass es immer schwieriger wird, langfristig Personal an sich zu binden.

Um die Inhaber und Betreiber auch weiterhin anzuziehen, müssen wir also Wohnraum für Mitarbeitende schaff en und die Stadt noch interessanter gestalten. Das kann uns nur gelingen, indem wir Flensburg durch Veranstaltungen und Attraktionen zum Erlebnis machen. Zudem müssen wir die Innenstadt zugänglicher strukturieren – viele reisen mit dem Wohnwagen oder Wohnmobil an, haben vielleicht noch ein Fahrrad dabei. Dafür müssen wir Anlaufstellen und Parkmöglichkeiten schaffen.

Dafür bedarf es auch der fi nanziellen Unterstützung von Land und Bund, damit die Städte und Gemeinden weiterhin investieren können. Deshalb müssen wichtige Instrumente wie die Städtebauförderung beibehalten werden. Nur so kann Kommunen und Unternehmen Planungssicherheit geboten, können gut laufende Projekte ausgebaut und neue private Investitionen gestärkt werden. Als Unternehmer muss ich mich stetig weiterentwickeln, um meine Kunden gezielter anzusprechen. Gleiches muss die Stadt tun, um uns Gewerbetreibende, Gastronomen und Händler zu unterstützen, damit beide Seiten davon profitieren können.

Autor: Stefan Thurner
Veröffentlicht Oktober 2024