September 2024 | Höhere Berufsbildung

Lust auf mehr Verantwortung? Der Betriebswirt macht’s möglich

Einer der höchsten Abschlüsse im Bereich der Höheren Berufsbildung ist der Geprüfte Betriebswirt. Peter Jakel hat sich für diesen anspruchsvollen Bildungsweg entschieden – und führt heute ein Unternehmen.  

Abschluss baut auf bereits absolvierte Weiterbildung auf

Einer der höchsten Abschlüsse im Bereich der Höheren Berufsbildung ist der Geprüfte Betriebswirt (DQR-Niveau 7). Noch dazu ist es einer der wenigen, die bislang novelliert wurden. Das heißt, wer den Betriebswirt macht, ist berechtigt, die Abschlussbezeichnung „Master Professional in Business Management“ zu tragen. Diese ist dem akademischen Masterabschluss gleichgestellt. Der Abschluss ist zudem besonders anspruchsvoll. Denn um die Fortbildung machen zu können, müssen die Teilnehmenden erst einmal den Fachwirt in der Tasche haben. Wer sich also für diesen Bildungsweg entscheidet, hat eine lange und fachlich fordernde Aufgabe vor sich.
„Nur der Abschluss allein hilft natürlich nicht. Man muss etwas wollen und eine Richtung im Kopf haben.”

Peter Jakel, Unternehmer

Dass sich dieser Weg lohnt, zeigt das Beispiel von Peter Jakel. Der 42-Jährige hat seine berufliche Karriere nach der Ausbildung im Lager der Nordex Energy GmbH gestartet und sich seitdem durch die Weiterbildungen immer mehr Kompetenzen angeeignet, was zu mehreren Beförderungen geführt hat. 2022 hat er schließlich den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Seitdem ist er Geschäftsführer der Wilhelm-Meißner-Elektronic GmbH und der Jakel Verwaltungs UG, beide mit Sitz in Warnemünde.

Wunsch nach Weiterentwicklung als Motivation

Aus seiner Sicht ist die berufliche Fortbildung allen zu empfehlen, die in ihrem Berufsleben nicht auf der Stelle treten wollen. „Nur der Abschluss allein hilft natürlich nicht. Man muss etwas wollen und eine Richtung im Kopf haben“, betont Peter Jakel.
Drei Männer stehen nebeneinander. Im Hintergrund sind die Gäste einer Feier zu sehen.
Peter Jakel (Mitte) mit Willhelm und Sven Meißner bei der Feier zum 75. Jubiläum der Willhelm-Meißner-Elektronic GmbH. © Maria Pistor
Dass er selbst beruflich immer ein bisschen mehr wollte, war bei ihm schon ganz am Anfang der Fall, sagt er. Die Ausbildung hat Jakel im kaufmännischen Bereich gemacht. Als er schließlich nach Rostock kam, eröffnete sich die Chance bei Nordex. „Da war ich Quereinsteiger im Lager und hatte durch meinen völlig anderen Hintergrund natürlich keine Qualifikationen, um mehr zu machen als Hilfsarbeiten.“ Der Wunsch nach Weiterentwicklung motivierte ihn dazu, die Fortbildung zum Handelsfachwirt (IHK) anzugehen.
Ich habe in meinem Umfeld mehrere Unternehmer und habe an ihnen gesehen, was möglich ist. Ich wollte das gern ausprobieren.

Peter Jakel

„Schon währenddessen hatte ich beschlossen, dass ich danach auch noch den Betriebswirt mache.“ In der Pause zwischen den beiden Abschlüssen legte er zudem noch die Ausbildereignungsprüfung ab. Die gesamte Zeit sei sowohl fachlich als auch zeitlich sehr anspruchsvoll gewesen, sagt er. Denn mehrmals in der Woche geht es für die Teilnehmenden zur Abendschule, oftmals gab es auch am Wochenende Unterricht.

Eigenes Unternehmen seit 2022

All das ermöglichte es Peter Jakel, bei seinem damaligen Arbeitgeber immer mehr Verantwortung zu übernehmen. Dennoch hegte er schon lange auch den Wunsch, sich selbstständig zu machen. „Ich habe in meinem Umfeld mehrere Unternehmer und habe an ihnen gesehen, was möglich ist. Ich wollte das gern ausprobieren.“
Also meldete er sich bei der Nachfolgezentrale MV an. Über sein Vorhaben hat er sich unter anderem mit seinem Freund Sven Meißner, damals noch Geschäftsführer von Meißner Elektronic, ausgetauscht. „Kurze Zeit später hat er mir selbst das Angebot gemacht, sein Unternehmen zu kaufen.“
Seit 1. Juli 2022 ist Peter Jakel nun Geschäftsführer des Unternehmens – und sehr zufrieden, diesen Schritt gegangen zu sein. Seine Bilanz: „Ich kann nur sagen, der Betriebswirt gepaart mit persönlichen Interessen und Fähigkeiten macht sehr viel möglich.“