„Wichtiges Instrument zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit“
Robert Erler, Leiter des IHK-Fachbereichs Berufliche Weiterbildung, spricht im Interview über die wichtige Rolle von Weiterbildungen bei der beruflichen Entwicklung, die Notwendigkeit von betrieblichen Plänen und die steigende Bedeutung digitalen Lernens.
© Mathias Rövensthal
Warum sind Weiterbildungen wichtig für die Entwicklung eines Unternehmens?
Robert Erler: Gezielte und individuelle Weiterbildungen sind aus meiner Sicht entscheidend für die langfristige Entwicklung eines Unternehmens. Sie ermöglichen es den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, ihre Fähigkeiten kontinuierlich zu erweitern und auf dem neuesten Stand zu bleiben. Die zunehmende Komplexität der Arbeitswelt erfordert, dass Unternehmen und ihre Beschäftigten mit neuen Technologien, Methoden und Markttrends Schritt halten.
Zudem fördern Weiterbildungen die individuelle Karriereentwicklung und tragen zur Sicherung der Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens bei.
Regelmäßige Weiterbildungen sind außerdem ein wichtiges Instrument zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung, was in Zeiten des Fachkräftemangels besonders wertvoll ist.
Zudem fördern Weiterbildungen die individuelle Karriereentwicklung und tragen zur Sicherung der Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens bei.
Regelmäßige Weiterbildungen sind außerdem ein wichtiges Instrument zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung, was in Zeiten des Fachkräftemangels besonders wertvoll ist.
Sollte es einen betrieblichen Weiterbildungsplan geben oder sollten Mitarbeiter sich selbstständig darum kümmern?
Ein betrieblicher Weiterbildungsplan bietet mehrere Vorteile, da er eine strukturierte und zielgerichtete Weiterentwicklung der Mitarbeiter sicherstellt und gleichzeitig die strategischen Ziele des Unternehmens berücksichtigt. Gleichzeitig ist es wichtig, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch selbst Initiative zeigen und eigenverantwortlich ihre Weiterbildung vorantreiben. Ich denke, dass eine Kombination aus beidem am erfolgversprechendsten ist.
Wie können Unternehmen den Bedarf an Weiterbildungen erkennen?
Um den Weiterbildungsbedarf zu erkennen, sind regelmäßige Feedback-Gespräche und Leistungsbeurteilungen ein effektives Mittel, um den individuellen Bedarf zu ermitteln. Zudem sollten Unternehmen aktuelle und zukünftige Marktanforderungen analysieren und prüfen, welche Kompetenzen hierfür erforderlich sind. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Personalabteilung, Führungskräften und den Mitarbeitern selbst ist dabei entscheidend.
Die IHK ist selbst kein Weiterbildungsträger. Mit welchen Partnern arbeitet sie zusammen?
Die IHK zu Rostock ist wettbewerbsneutral und arbeitet mit zahlreichen Bildungsdienstleistern in der Region zusammen. Regelmäßig werden von den Trägern Zertifikatskurse vorgeschlagen, die nach einem standardisiertem Verfahren durch uns geprüft und anschließend umgesetzt werden. Diese orientieren sich an aktuellen regionalen Bedarfen und Fragestellungen. Träger, die auf IHK-Weiterbildungsabschlüsse vorbereiten, können sich zudem im WIS, dem Weiterbildungs-Informations-System der IHK-Organisation, registrieren und erhalten von uns regelmäßige Updates und wichtige Informationen.
Wie viele Weiterbildungsprüfungen nimmt die IHK zu Rostock im Jahr durchschnittlich ab?
Unser Fachbereich „Berufliche Weiterbildung“ organisiert über 1.600 Abnahmen von Weiterbildungsprüfungen pro Jahr. Hinzu kommen die uns zugewiesenen Prüfungen der Sach- und Fachkunde sowie der Unterrichtungen, die von Jahr zu Jahr geringfügig variieren. Diese Prüfungen werden von unseren ehrenamtlichen Prüferinnen und Prüfern durchgeführt, ohne deren Engagement das System nicht funktionieren würde.
Gibt es eine Entwicklungstendenz in den letzten Jahren?
In den letzten Jahren ist eine steigende Tendenz bei der Anzahl der Weiterbildungsprüfungen zu beobachten, insbesondere bei den Ausbildereignungsprüfungen und den Berufszugangsprüfungen der Sachkunde. In anderen Bereichen, wie zum Beispiel der Gastronomie, ist hingegen ein Rückgang zu verzeichnen. Insgesamt zeigt sich jedoch, dass die wachsende Bedeutung von Weiterbildungen im beruflichen Kontext anhand der steigenden Zahlen klar erkennbar ist.
Die IHK bietet auch diverse Online-Zertifikatslehrgänge an. Wie wird dieses Angebot angenommen?
Die IHK-Organisation bietet über einen gemeinsamen Service interessante und zukunftsorientierte Weiterbildungen an, die wir unseren Unternehmen zur Verfügung stellen, sollten regionale Angebote nicht vorhanden sein. Die Online-Zertifikatslehrgänge der IHK erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, insbesondere seit der Pandemie, die das Interesse an digitalen Lernformaten stark befördert hat. Die Teilnehmenden schätzen die Flexibilität und Zugänglichkeit dieser Formate. Diese Entwicklung zeigt, dass digitales Lernen eine wichtige Ergänzung zu traditionellen Weiterbildungsformaten darstellt und zunehmend nachgefragt wird.
Welche Kurse werden hier besonders nachgefragt?
Besonders nachgefragt werden Online-Zertifikatslehrgänge, die sich mit aktuellen Themen wie Digitalisierung, Projektmanagement, Führungskompetenzen und betriebswirtschaftlichen Grundlagen befassen.
Interview: Christina Milbrandt
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Robert Erler