Mobilität
Die Zielsetzungen und der Nutzen Betrieblichen Mobilitätsmanagements stellen sich ebenso vielfältig dar. Ein Überblick:
Betriebliches Mobilitätsmanagement
Mobilität ist die Grundlage für einen funktionierenden, wettbewerbsfähigen Wirtschaftsraum. Von einer guten Erreichbarkeit profitieren nicht nur Dienstleister, Händler und produzierendes Gewerbe, sondern auch Pendler und Kunden. Die IHK Nord Westfalen möchte Unternehmen daher dazu anregen, betriebliche Mobilität neu zu denken. Denn: Unternehmen haben die große Chance, den Wandel hin zu nachhaltiger Mobilität aktiv mitzugestalten.
Durch das Betriebliche Mobilitätsmanagement können Unternehmen das Mobilitätsverhalten von sich und ihren Mitarbeitern systematisch analysieren und optimieren. Die Handlungsansätze sind zahlreich: Von Anreizen zur Nutzung des öffentlicher Personennahverkehrs (ÖPNV) und dem Fahrrad mit Hilfe von Jobtickets oder Dienstrad-Modellen, über die Bildung von Fahrgemeinschaften und die Einführung mobilen Arbeitens (Homeoffice) bis hin zur effizienteren Planung von Dienstreisen oder die Einführung eines Fuhrparkmanagements und der Integration von Elektromobilität.
© DIHK Service GmbH
- Optimierung des Mobilitätsverhaltens
- Senkung der Betriebs- und Umweltkosten
- Steigerung der Attraktivität für Fachkräfte
- Förderung der Mitarbeitergesundheit
- Verbesserung der Erreichbarkeit für Mitarbeiter, Kunden und Zulieferer
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit indirekte Vorteile zu erzielen: Denn eine effiziente Gestaltung des Mobilitätsverhaltens einzelner Unternehmen trägt insgesamt dazu bei, einem steigenden Verkehrsaufkommen entgegenzuwirken und damit einen reibungslosen Verkehr von Gütern und Waren zu fördern.
Grundsätzlich kann jedes Unternehmen einen Nutzen aus dem Betrieblichen Mobilitätsmanagement ziehen – unabhängig von Größe oder Branche. Dennoch sollten einzelne Maßnahmen stets auf das jeweilige Unternehmen und dessen Standort abgestimmt sein. Eine individuelle, zielgerichtete Analyse erfolgt daher am besten aus dem Betrieb heraus: zum Beispiel durch die Teilnahme eines Mitarbeiters am IHK-Zertifikatslehrgang zum Betrieblichen Mobilitätsmanager. Dort werden die Grundlagen und Methoden für nachhaltige Betriebsmobilität vermittelt, um auf Basis einer eingehenden Analyse ein spezifisches Mobilitätskonzept für das einzelne Unternehmen zu erstellen.
IHK-Zertifikatslehrgang “Betrieblicher Mobilitätsmanager”
Wie können Unternehmen die Mobilität ihrer Mitarbeiter und Kunden optimieren und damit wichtige Beiträge zur Kostensenkung, zur Fachkräftebindung und zum Klimaschutz leisten? Im IHK-Zertifikatslehrgang „Betrieblicher Mobilitätsmanager“ sollen die Teilnehmenden ein grundlegendes Verständnis der Ziele, des Nutzens sowie der wesentlichen Handlungsfelder und Maßnahmen des Betrieblichen Mobilitätsmanagements entwickeln. Am Ende des Lehrgangs steht die Praxisarbeit, in der die Teilnehmenden Arbeitswege und Dienstreisen von Mitarbeitern und Kunden analysieren, um für das eigene Unternehmen konkrete Maßnahmen und Lösungen zu erarbeiten.
Zielgruppe
Die Qualifizierung „Betrieblicher Mobilitätsmanager IHK (w, m, d)“ ist konzipiert für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Unternehmen, beispielsweise aus den Bereichen Personal, Logistik, Fuhrparkmanagement, Energie und Facility Management sowie Nachhaltigkeitsbeauftragte oder Klimaschutzmanager. Die Teilnehmenden erwerben praxisorientiert Kenntnisse und Kompetenzen, um für ihre Unternehmen Mobilitätskonzepte zu entwickeln, umzusetzen und nachhaltig zu verankern.
Umfang
Der Lehrgang besteht aus fünf aufeinander aufbauenden Modulen mit insgesamt 66 Stunden. Eine Lehrgangsstunde entspricht 45 Minuten.
Modul
|
Themen
|
Stunden
|
1 | Grundlagen – Mobilität, Verkehr, Mobilitätsmanagement | 10 |
2 | Mobilität und Verkehr erheben und analysieren – Wirkungen abschätzen | 14 |
3 | Maßnahmen des Betrieblichen Mobilitätsmanagements | 24 |
4 | Verstetigung des Mobilitätsmanagements im Betrieb | 12 |
5 | Abschlusspräsentation des Mobilitätskonzepts | 6 |
Abschluss und Zertifikat:
Alle Teilnehmenden erhalten bei Nachweis der Anwesenheit in allen Modulen (insgesamt mindestens 80 Prozent Anwesenheit bei den Präsenzeinheiten) und nach erfolgreicher Erstellung und Präsentation eines Mobilitätskonzepts für den eigenen Betrieb, ein Zertifikat mit der Bezeichnung: “Betrieblicher Mobilitätsmanager IHK”.
Voraussetzungen (Empfehlung):
- Erfahrung mit Tätigkeit in Querschnittfunktionen oder in Mobilitätsprojekten
- gute Vernetzung im Unternehmen
- strategisches bzw. analytisches Denken und Vorgehen
Termine:
Der Lehrgang findet im Jahr 2025 im Bildungszentrum der IHK Nord Westfalen in Münster an folgenden Terminen statt:
- Block 1: Dienstag, 04.03.2025, und Mittwoch, 05.03.2025, jeweils 09:00 – 17:00 Uhr,
- Block 2: Dienstag, 18.03.2025, und Mittwoch, 19.03.2025, jeweils 09:00 – 13:00 Uhr (online),
- Block 3: Dienstag, 25.03.2025, und Mittwoch, 26.03.2025, jeweils 09:00 – 13:00 Uhr (online),
- Block 4: Dienstag, 08.04.2025, und Mittwoch, 09.04.2025, jeweils 09:00 – 17:00 Uhr,
- Abschlusspräsentation: Dienstag, 03.06.2025, oder Mittwoch, 04.06.2025, jeweils 09:00 – 17:00 Uhr.
Anmeldung:
Zur Anmeldung für den Lehrgang im Jahr 2025 gelangen Sie hier.
Weitere Lehrgänge im Jahr 2025 finden noch bei den IHKs zu Aachen, Arnsberg, Köln und Ostwestfalen zu Bielefeld statt. Weitere Informationen zu den konkreten Terminen finden Sie hier.
Der Lehrgang ist ein Angebot vom IHK-Netzwerk “Betriebliche Mobilität NRW”. Gefördert durch das Verkehrsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen, zahlen Teilnehmende von Unternehmen mit Betriebsstätte in NRW nur einen Eigenanteil von 300 Euro pro Person.
Förderrichtlinie “Betriebliches Mobilitätsmanagement”
Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr hat eine Richtlinie zur Förderung des betrieblichen Mobilitätsmanagements (BMM) aufgesetzt. Ziel der Förderung ist die Reduktion von verkehrsbedingten CO2-Emissionen im Berufs-, Dienst- und Ausbildungsverkehr sowie in der Alltagsmobilität der Beschäftigten durch die Erweiterung und Verstetigung von Maßnahmen zur nachhaltigen Mobilität in Unternehmen. Die Förderrichtlinie umfasst drei Schwerpunkte:
Schwerpunkt Breitenförderung:
- Kleine und mittlere Unternehmen können sich für eine Förderung zur Umsetzung von Standardmaßnahmen bewerben. Gefördert werden Maßnahmen zur Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur, Maßnahmen zur Elektrifizierung des Fuhrparks und Maßnahmen zur Schaffung von Informationsangeboten, wie zum Beispiel Mobilitäts- oder Gesundheitstage. Für das Jahr 2024 ist der Fördertopf bereits ausgeschöpft.
Schwerpunkt Initialförderung:
- Kleine und mittlere Unternehmen - mit keinen oder geringen Vorerfahrungen - können sich für eine Förderung von standortspezifischen Konzepten im BMM, erstellt durch Beraterinnen und Berater eines vorausgewählten Beraterpools, bewerben. Die Beratungen umfassen die Ermittlung der Ist-Situation, die Definition der Soll-Situation und die Formulierung geeigneter Maßnahmen zur Umsetzung eines BMMs. Für das Jahr 2024 ist der Fördertopf bereits ausgeschöpft.
Schwerpunkt Innovationsförderung:
- Unternehmen können sich mit Einzel- oder Verbundvorhaben für eine Förderung zur Umsetzung von innovativen Konzepten im BMM bewerben. Voraussetzung für die Förderung sind ein bereits vorliegendes Mobilitätskonzept oder konzeptionelle Überlegungen mit verschiedenen Handlungs- und Aktionsfeldern.
Über die Förderung hinaus wird das Programm wieder von Vernetzungsangeboten für die geförderten Projekte, Fachkonferenzen und regelmäßigem Austausch von BMM-Expertinnen und -Experten begleitet.
Mit der Administration des Förderprogramm Betriebliches Mobilitätsmanagement ist das Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM) als Bewilligungsbehörde beauftragt. Zusätzliche Angaben zum Antragsprozess und Informationen zum Verfahren finden Förderinteressierte auf der Internetseite des BALM zum Förderprogramm Betriebliches Mobilitätsmanagement.
IHK-Netzwerk Betriebliche Mobilität NRW
Das IHK-Netzwerk “Betriebliche Mobilität NRW” agiert im Auftrag des Verkehrsministeriums NRW und hat die Förderung des betrieblichen Mobilitätsmanagements zum Ziel. Hierzu stellt es den Unternehmen vielfältige Informationen rund um die Betriebliche Mobilität zur Verfügung, führt regelmäßig Fachveranstaltungen und Netzwerktreffen durch und bietet mit dem IHK-Zertifikatslehrgang “Betrieblicher Mobilitätsmanager” ein spezifisches Weiterbildungsangebot an.
Die IHK Nord Westfalen bildet eine der Schwerpunkt-IHKs im Rahmen dieses landesweiten Netzwerks. Als solche möchte sie die Erfahrungen aus ihren Aktivitäten zur betrieblichen Mobilität in das Netzwerk einbringen und es bei der Entwicklung von neuen Angeboten für die Unternehmen unterstützen. Davon werden auch die Betriebe im Münsterland und der Emscher-Lippe-Region profitieren, da diese Angebote zusätzlich zu den Aktivitäten der IHK Nord Westfalen im Bereich des Betrieblichen Mobilitätsmanagements angeboten werden können.
Weitere Informationen zum IHK-Netzwerk finden Sie unter: www.ihk-bemo.nrw.
Praxisleitfäden
Der Praxisleitfaden der Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz gibt Unternehmen einen ersten, anschaulichen Einstieg in das betriebliche Mobilitätsmanagement und hält einige Praxisbeispiele bereit.
Das IHK BEMO stellt einen Leitfaden für Betriebliches Mobilitätsmanagement zur Verfügung. Er gibt Aufschluss über die Ziele und Herangehensweise des BMM im eigenen Unternehmen, informiert über Analysemöglichkeiten und stellt verschiedene Maßnahmen vor.