Nr. 5668362
Pressemeldung, 4. Dezember 2023

IHK Köln senkt Mitgliedsbeiträge

Die Vollversammlung der IHK Köln hat in ihrer heutigen Sitzung beschlossen, die Beiträge für ihre rund 150.000 Mitgliedsunternehmen ab 2024 um rund eine halbe Million Euro pro Jahr zu senken.
„Wir sind 2020 gemeinsam mit dem Versprechen angetreten, die IHK Köln kostenbewusster, effizienter, politischer, transparenter und digitaler aufzustellen“, so Dr. Nicole Grünewald, Präsidentin der IHK Köln. „Wir freuen uns, dass dies dazu geführt hat, dass wir jetzt für unsere Unternehmen die Beiträge senken können. Denn es ist uns ein Anliegen, unsere Unternehmen in den schwierigen Zeiten zu entlasten.“
„Wir haben bewusst alle Grundbeiträge gesenkt, damit jedes unserer Unternehmen die Beitragssenkung spürt“, so Uwe Vetterlein, Hauptgeschäftsführer der IHK Köln. „Überall steigen die Preise. Unsere Beitragssenkung ist jedoch trotzdem möglich, weil wir unsere Strukturen optimiert und alle Aufwendungen auf den Prüfstand gestellt haben.“
Pressemeldung, 14. November 2023

Vollversammlung der IHK Köln bekräftigt Austritts-Entscheidung des Präsidiums

Das Präsidium der IHK Köln hat die Vollversammlung der IHK Köln am Montagabend (13. November) über die Hintergründe zum Austritt der Kammer aus dem Verein IHK NRW umfassend informiert.
Im Anschluss daran war es dem Gremium ein Anliegen, das Präsidium in seiner Austrittsentscheidung zu bestärken. Mehr als zwei Drittel der Teilnehmenden stimmten dem zu. Das Thema der Sondersitzung fand reges Interesse. Bereits am 28. Oktober hatte das Präsidium beschlossen, die Mitgliedschaft fristlos zu kündigen. IHK-Präsidentin Nicole Grünewald hat in diesem Zuge ihr Amt als Vizepräsidentin von IHK NRW niedergelegt.
Die Vollversammlung bekräftigte damit auch die allgemeine politische Linie, die demokratisch gefassten Beschlüsse des Gremiums klar zu adressieren und auch gegen Widerstände durchzusetzen – wie zum Beispiel beim Reviervertrag 2.0 im Sommer dieses Jahres geschehen. So wird die Kölner Kammer ab sofort die Interessen der mehr als 150.000 Mitgliedsunternehmen auch gegenüber der Landespolitik selbstständig im „Direktvertrieb“ vertreten.
„Wir als größte Kammer in NRW haben jegliche Expertise für alle für unsere Mitgliedsunternehmen relevanten Themen. Wir sind mit unserer großen Zahl an Spezialisten mehr als gut aufgestellt“, sagt Dr. Uwe Vetterlein, Hauptgeschäftsführer der IHK Köln. „Die Unternehmen in unserem Kammerbezirk bilden rund 20 Prozent der Wirtschaftsleistung in unserem Bundesland ab.
Dr. Nicole Grünewald, Präsidentin der IHK Köln, fügt hinzu:
„Die Beschlüsse unserer Vollversammlung sind immer auf der Höhe der Zeit. Diese Schnelligkeit ist in einer Situation wie der jetzigen sehr wertvoll. Wir werden unsere Anliegen künftig weiter mit Herzblut direkt platzieren. Unsere Unternehmen brauchen gerade jetzt jegliche Unterstützung. Dafür setzen wir uns mit in einem starken Team der IHK Köln aus Haupt- und Ehrenamt mit viel Engagement zielgerichtet ein.“
Pressemeldung, 2. November 2023

Erstmals wieder über 8.000 neue Azubis in IHK-Berufen

Deutliche Trendwende am Ausbildungsmarkt: Die Ausbildungsbetriebe im IHK-Bezirk Köln konnten wieder mehr neue Azubis unter Vertrag nehmen.
Im Bezirk der IHK Köln, also in Köln, Leverkusen, im Rhein-Erft-Kreis, dem Rheinisch-Bergischen und dem Oberbergischen Kreis, wurden bis Ende September 2023 8.017 neue Ausbildungsverträge in den verschiedenen rund 150 IHK-Berufen vereinbart. Das sind 454 Verträge oder sechs Prozent mehr als zum Vorjahresstichtag.
Johannes Juszczak, Leiter des Bereichs Vertragsmanagement und Bildungshotline der IHK Köln: „Erstmals seit Corona wurde die 8.000er-Marke wieder geknackt. Das sind gute Nachrichten für die Ausbildungsbetriebe und ein ganz wichtiger Schritt für die Wirtschaft, um dem Fachkräftemangel etwas entgegenzusetzen.“
Und weiter: „Viele Unternehmen haben noch bis nach den Sommerferien Stellen besetzt. Und auch jetzt ist es noch nicht zu spät, ins Ausbildungsjahr 2023 zu starten. Wer also zum Beispiel den gewünschten Studienplatz doch nicht bekommen hat, sollte sich auf dem Ausbildungsmarkt zeigen. Die Chancen auf einen interessanten Ausbildungsplatz sind immer noch sehr gut.“
Zum Stichtag 30.09.2023 waren in Köln genau 4.486 neue Ausbildungsverträge eingetragen – über sechs Prozent mehr als zum Vorjahresstichtag. 3.017 junge Männer und Frauen haben eine kaufmännische Ausbildung begonnen, 1.469 eine gewerblich-technische Qualifikation gestartet. Kaufmännische und industriell-technische Berufe profitierten gleichermaßen von dem Gesamtzuwachs.
Die Ergebnisse aus dem IHK-Bezirk (im Vergleich zum Vorjahresstichtag) im Überblick:
Köln: 4.486 Ausbildungsverträge (+ 6,3 Prozent / + 267 neue Verträge)
Leverkusen: 634 Ausbildungsverträge (+ 6,0 Prozent / + 36 Verträge)
Oberbergischer Kreis: 1.031 Ausbildungsverträge (+ 6,7 Prozent / + 65 Verträge)
Rhein-Erft-Kreis: 1.287 Ausbildungsverträge (+ 2,4 Prozent / + 30 Verträge)
Rheinisch-Bergischer Kreis: 579 Ausbildungsverträge (+ 10,7 Prozent / + 56 Verträge)
„Innerhalb von NRW hat der Ausbildungsmarkt in der IHK-Region Köln mit sechs Prozent den stärksten Zuwachs verbucht. Im Landesdurchschnitt stieg die Zahl der neuen Ausbildungsverträge nur um 3,3 Prozent“, so Juszczak weiter. Und ergänzt: „Die Unternehmen suchen weiterhin motivierte Bewerberinnen und Bewerber für ihre angebotenen Ausbildungsplätze. Wer eine Ausbildung gemacht hat, gehört in Zeiten des Fachkräftemangels zu den gefragten Spezialisten.“
Für besonders motivierte Jugendliche hat der IHK-Ausbildungsexperte ein spezielles Angebot: „Schülerinnen und Schüler mit Fachoberschulreife können ihr Fachabi zusammen mit einer Ausbildung machen. Wer unbedingt die Berechtigung zum Studium an einer FH haben möchte, kann sich das gleichzeitig mit einer Berufsausbildung erarbeiten, spart viel Zeit und verdient dabei auch noch Geld.“
Die Ausbildungsstellenvermittlung der IHK Köln unterstützt Betriebe und Jugendliche auch weiterhin bei Ausbildungsplatzsuche und Bewerbung per WhatsApp (0173 5487517) oder Mail (passgenau@koeln.ihk.de).

Pressemeldung, 31. Oktober 2023

„Zukunft Ausbildung“

Berufsausbildung erster Klasse: Die IHK Köln hat erstmals die Auszeichnung „Zukunft Ausbildung“ in zwei Kategorien vergeben. Mit dem Preis würdigt sie Ausbildende mit besonderem Engagement in der Berufsausbildung und Betriebe mit innovativen Ansätzen beim Recruiting oder bei der Nachwuchsförderung.

Preis der Jury für Michael Reininghaus

Träger der erstmals vergebenen Auszeichnung „Zukunft Ausbildung“ der IHK Köln in der Kategorie „Ausbildungsengagement“ ist Michael Reininghaus, Ausbilder bei der filmpool entertainment GmbH in Hürth. Ebenfalls im Finale standen Melanie Naumann (FOGTEC Brandschutz GmbH Köln) und Gerd Schwind (STRABAG BRVZ GmbH & Co. KG Köln).
Das Finale wurde gestern im IHK-Börsensaal vor rund 300 Gästen ausgetragen. Mit der von IHK-Vizepräsidentin Tina Gerfer überreichten Auszeichnung „Zukunft Ausbildung“ würdigt die IHK Köln Ausbildende, die sich mit besonderer Leidenschaft für ihre Aufgabe engagieren.
Der 2010 als „bester Azubi Deutschlands“ in seinem Ausbildungsberuf ausgezeichnete Michael Reininghaus gibt sein Wissen heute als Ausbilder für den Beruf Mediengestalterinnen und Mediengestalter Bild und Ton an die Azubis bei filmpool entertainment in Hürth weiter. Michael Reininghaus hat den Ausbildungsgang in der Firma eingeführt. Mittlerweile stellt das Unternehmen jedes Jahr zwei bis drei Azubis ein, und bekommt dafür jährlich mehrere hundert Bewerbungen.
Michael Reininghaus zeichne eine „Hingabe für diese Ausbildung“ aus, so die Begründung für die Auszeichnung. Er nehme sich Zeit, erkläre den Azubis den Beruf in all seinen Facetten – und vor allem lasse er sie ausprobieren und machen. „Er ermutigt sie, ihre Individualität und Kreativität einzubringen, unterstützt sie dabei, ihre eigenen Stärken und Talente zu entdecken und sorgt dafür, dass sie angstfrei Fehler machen können.“

Publikumspreis für Flossbach von Storch AG Köln

Außerdem vergab die IHK Köln gestern erstmals einen Publikumspreis für „innovative Konzepte in der Berufsausbildung“. Drei Betriebe mit innovativen Ansätzen beim Recruiting oder bei der Nachwuchsförderung stellten sich dafür in einem Live-Pitch dem Votum der rund 300 Gäste im IHK-Börsensaal.
Was macht eine Berufsausbildung und einen Ausbildungsbetrieb attraktiv? Mit welchen innovativen Ideen kann man als Ausbildungsbetrieb bei Jugendlichen punkten?
Hierzu präsentierten die Cölner Hofbräu P. Josef Früh KG, die Flossbach von Storch AG Köln und die QTRADO GmbH & Co. KG Leverkusen dem Publikum ihre Konzepte und Antworten. Beim Publikumsvoting überzeugte schließlich das Team Flossbach von Storch, das somit die Auszeichnung für „innovative Konzepte in der Berufsausbildung“ entgegennehmen konnte.

Von Auslandsaufenthalten in der Ausbildung bis Social Media beim Recruiting

Neben Best-Practice-Beispielen für Ausbildung gab es bei der gestrigen Veranstaltung viele weitere wertvolle Informationen und Inspirationen für die Nachwuchs-Gewinnung: Christian Uhle, Philosoph und Experte für New Work, sprach über neue Arbeitswelten, und das Beratungsteam der IHK Köln informierte über Auslandsaufenthalte während der Berufsausbildung oder über den Einsatz von Social Media bei der Azubi-Suche.



Pressemeldung, 27. Oktober 2023

Bestenehrung 2023

Insgesamt haben in diesem Jahr 9.232 Auszubildende ihre Abschlussprüfung abgelegt, in rund 150 verschiedenen Ausbildungsberufen. 406 erreichten dabei die Note „sehr gut“ und wurden dafür mit einer großen Feier in der Kölner Motorworld geehrt.
IHK-Präsidentin Dr. Nicole Grünewald würdigte die Leistung der Absolventinnen und Absolventen, die immerhin unter schwierigen Corona-Einschränkungen mit ihrer Ausbildung begonnen hatten. Durchhaltevermögen, Resilienz und vor allem Spaß daran, etwas Neues zu lernen und etwas zu erreichen, sind Erfolgsgeheimnisse.
Grünewald betonte, dass wir mit gemeinsamen Herausforderungen wie der digitalen Transformation und nachhaltigem Wirtschaften auf engagierte, motivierte und gut ausgebildete junge Leute angewiesen seien.
Gratuliert wurde auch den Ausbilderinnen und Ausbildern aus den Betrieben, die mit viel Engagement und Unterstützung der jungen Leute diese Spitzenleistungen ermöglicht haben. 123 Kölner Betriebe, 49 Unternehmen aus dem Oberbergischen, 43 aus Rhein-Erft und 32 Betriebe aus Leverkusen/Rhein-Berg waren in diesem Jahr „Beste Ausbildungsbetriebe“. Die Berufskollegs erhielten ebenso Auszeichnungen.
Die Urkundenübergabe wurde durch ein mitreißendes Intro von „Knallblech“ eröffnet, Filme über eine Vermessungstechnikerin bei RWE Power, eine Biologielaborantin bei Miltenyi Biotec, Eisenbahner im Betriebsdienst bei der DB Netz und einem Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik bei Pflitsch boten Einblicke in ganz unterschiedliche Berufswelten. Den Live-Stream der Bestenehrung verfolgten mehrere Hundert Familien und Freunde der Besten in aller Welt.

Pressemeldung, 25. Oktober 2023

Herbsttief mit viel Frustration über die aktuelle Wirtschaftspolitik

Die Lage der Unternehmen in Köln und der Region hat sich drastisch verschlechtert: So das Ergebnis der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK Köln. „Der Frust über die immer größeren Belastungen und die Unzufriedenheit mit der aktuellen Wirtschaftspolitik sind hoch“, sagt Dr. Nicole Grünewald, Präsidentin der IHK Köln.
„Die Wirtschaft braucht dringend verlässliche Aussagen zum Ausbau der Erneuerbaren Energien, spürbare Entlastungen und verbesserte Standortbedingungen, um wieder Vertrauen zu gewinnen “, so die IHK-Präsidentin weiter. „Die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft ist bereits jetzt stark gefährdet und unsere starke Industrieregion, auf der unser Wohlstand beruht, wird abgehängt. Deshalb darf die Politik keine weitere wertvolle Zeit verlieren. Die Lage ist dramatisch und unsere bisher immer resiliente Wirtschaft wird sich nicht mehr lange vertrösten lassen!“
Als Ursachen für die schlechte Lage kommen geopolitische Risiken, den hohe Energiepreise, einer gedämpften Nachfrage sowie bürokratische Belastungen und der Arbeits- und Fachkräftemangel zusammen. Im letzten Jahr waren vor allem die Erwartungen angesichts der Energiemangellage schlecht, in diesem Herbst machen sich die Risiken und Belastungen auch in der Geschäftslage bemerkbar. Der Konjunkturklimaindikator, der die Gesamtstimmung der Wirtschaft ausdrückt, fällt auf 88,7 Punkte und liegt weit unter dem langjährigen Durchschnitt von 109,6 Punkten.

Ergebnisse für den gesamten IHK-Bezirk

Lage

Aktuell trifft die schlechte Lage alle Branchen, besonders aber Industrie und Handel: Der Handel leidet vor allem unter der schwachen Konsumlaune. Die Industrie wird von den hohen Energiepreisen und der schwachen Inlandsnachfrage getroffen. Steigende Zinsen setzen das Baugewerbe unter Druck. Etwas widerstandsfähiger sind zurzeit noch Dienstleistungsunternehmen, zum Beispiel die Informationswirtschaft.
Im Ergebnis bewerten rund 25 Prozent Unternehmen die Geschäftslage als gut (Vorumfrage: rund 30 Prozent), ebenfalls rund 25 Prozent der Unternehmen bezeichnen die Lage als schlecht. Die Hälfte der Betriebe tritt auf der Stelle und gibt eine befriedigende Lage an. Energieintensive Industriebranchen, vor allem in der Chemie, leiden besonders unter den aktuellen Rahmenbedingungen. 40 Prozent aus diesem Segment geben eine schlechte Geschäftslage an. Im Handel wird die Lage insgesamt etwas schlechter als in der Industrie eingeschätzt.

Geschäftsaussichten

Nach dem bereits drastischen Einbruch der Geschäftserwartungen im Herbst 2022 sind die Erwartungen im Herbst 2023 erneut eingebrochen. Etwa jedes dritte Unternehmen geht von einer weiteren Verschlechterung aus, nur 12 Prozent von einer Verbesserung. Der Erwartungsindikator bleibt mit -21,5 Punkten im negativen Bereich. Gut die Hälfte der Betriebe erwartet in den nächsten zwölf Monaten eine unveränderte Wirtschaftslage. Minimal positive Geschäftserwartungen hat lediglich die IT-Branche mit 3 Punkten. In der Industrie gehen 44 Prozent von einer Verschlechterung der Geschäftslage aus, nur sieben Prozent erwarten eine Verbesserung.
Diese Aussichten machen sich auch in den Investitionsabsichten bemerkbar. Steigende Zinsen und ein insgesamt schwieriges wirtschaftliches Umfeld erschweren zusätzlich weitere Investitionen. Mit -3,2 Punkten liegt der Investitionsindikator somit in einem leicht negativen Bereich. Hohe Energiekosten schrecken energieintensive Unternehmen weiter ab, in der Region zu investieren.
Genauso schlecht sieht es mit den Erwartungen der exportierenden Unternehmen in der Industrie aus: Nur noch 7 Prozent gehen von höheren Exporten aus (Vorumfrage 12 Prozent), 43 Prozent von niedrigeren Exporten (Vorumfrage 25 Prozent). 50 Prozent erwarten keine Veränderung. Aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen am Standort stehen weltweit agierende Betriebe besonders unter Druck. Zuletzt gaben bereits 35 Prozent der Industrieunternehmen an, sie würden prüfen, Kapazitäten ins Ausland zu verlagern.

Beschäftigung

Die Beschäftigungspläne der Betriebe sind ebenfalls etwas verschlechtert. Die schwache Konjunktur führt jedoch trotz des Arbeits- und Fachkräftemangels zu einer Zurückhaltung am Arbeitsmarkt. Mehr Beschäftigte werden in der IT-Branche gesucht, in der Industrie und im Handel ist die Lage schlechter.
Allerdings ist es nicht immer eindeutig, ob Unternehmen aufgrund der wirtschaftlichen Lage mit weniger Personal planen, oder einfach kein passendes Personal finden. Insgesamt geben 57 Prozent der Befragten an, Stellen längerfristig nicht besetzen zu können. Am stärksten leiden Unternehmen im Verkehrssektor unter dem Arbeits- und Fachkräftemangel (67 Prozent). Die Auswirkungen des Fachkräftemangels belasten die Wirtschaft auf vielfältige Weise: Steigende Arbeitskosten, der Verlust von Wettbewerbsfähigkeit, Investitionen und die Standortattraktivität sind die Folge dieses Problems.

Risiken

Hauptrisiko ist der Fachkräftemangel mit fast 60 Prozent. Auch die Inlandsnachfrage und die hohen Energiepreise werden von über 50 Prozent der Unternehmen als Risiken eingeschätzt. 44 Prozent sehen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen als Risiko. Besonders häufig wurden bürokratische Hemmnisse von den Betrieben als Beispiel genannt. Insgesamt ist festzustellen, dass die Anzahl der genannten Risiken zuletzt deutlich zunimmt: Eine Verschlechterung der Wettbewerbsfähigkeit und Zurückhaltung bei Investitionen sind die Folgen.

Ergebnisse für die Stadt Köln

Zum Herbst 2023 hat sich in Köln die Geschäftslage der Unternehmen deutlich verschlechtert. 28 Prozent der Unternehmen beurteilen ihre Lage als „gut“ (Vorumfrage: 34 Prozent) und 25 Prozent als „schlecht“ (Vorumfrage: 10 Prozent). Mit Blick auf die kommenden zwölf Monate sind die Erwartungen der Unternehmen ebenfalls deutlich verschlechtert. Knapp ein Drittel der Unternehmen befürchtet eine ungünstigere Entwicklung (Vorumfrage: 11 Prozent). 11 Prozent gehen von einer Verbesserung ihrer Situation aus. Ein Drittel erwartet hingegen eine weitere Verschlechterung. In Köln ist die Lage im Handel am schlechtesten, 41 Prozent bewerten ihre Situation negativ. Es folgen die Industrieunternehmen, während die Dienstleister mit einem positiven Indikator von 20 Punkten am besten dastehen.
Die Investitionsabsichten sind vergleichbar zu den Beschäftigungsaussichten leicht verschlechtert. Die Investitionen sind im Saldo noch positiv, die Beschäftigungsaussichten hingegen minimal negativ bewertet. Ein Drittel der Unternehmen plant eine Ausweitung ihres Investitionsvolumens, 29 Prozent eine Verringerung. 20 Prozent möchten zusätzliche Arbeitsplätze schaffen, 21 Prozent Stellen abbauen. Als Hauptrisiken nennen die Kölner Unternehmen den Fachkräftemangel (62 Prozent), Inlandsnachfrage (53 Prozent) und Energiepreise (49 Prozent). Knapp die Hälfte der Unternehmen gibt steigende Arbeitskosten sowie wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen als Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung an.

Allgemeines

Die Umfrage fand im September im gesamten Bezirk der IHK Köln statt, rund 750 Unternehmen haben sich beteiligt.
Die ausführlichen Ergebnisse des Konjunkturberichts zum Herbst 2023 finden Sie auf unserer Seite Konjunkturbericht der IHK Köln.

Pressemeldung, 29. September 2023

400 Teilnehmende beim Frauen-Business-Tag 2023 der IHK Köln

„Hürden überwinden“ hieß das Motto des diesjährigen Frauen-Business-Tages der IHK Köln – immerhin schon die elfte Auflage der Veranstaltung. Rund 400 Besucherinnen und Besucher tauschten sich über die gestiegenen Herausforderungen von Frauen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft aus.
Wie können Frauen Hürden überwinden, die in den jetzt wirtschaftlich schwierigeren Zeiten für viele von ihnen wieder höher ausfallen?
„Es hat sich in den vergangenen Jahren zwar viel getan. Aber auf dem Arbeitsmarkt und in Führungspositionen ist noch viel Luft nach oben“, sagte Dr. Nicole Grünewald, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer zu Köln bei der Begrüßung. „Gerade jetzt sind Veranstaltungen wichtig, die Mut machen. Wir wollen Frauen Tipps für den Weg nach oben an die Hand geben und zeigen, wie wir gemeinsam mit den Männern noch erfolgreicher sein können.“
Und das tat vor allem Keynote-Speakerin Heike Henkel. Die Olympiasiegerin, Welt- und Europameisterin im Hochsprung berichtete, wie sie es als Ausnahmesportlerin (ihr Sprung über 2,07 Meter in der Halle ist immer noch deutscher Rekord) mit Motivation und mentaler Stärke hohe Hürden überwand und hohe Ziele erreichte. „Lassen Sie sich von positiven Erlebnissen inspirieren und stellen Sie sich ihre Ziele bildlich vor. Dinge, die man sich vorstellen kann, lassen sich auch erreichen.“
Im Anschluss diskutierten Politikerinnen und Unternehmerinnen aus der Region in einer Podiumsdiskussion mit Moderation von Claudia Schall, Chefredakteurin Radio Köln. Das Gespräch zwischen Berîvan Aymaz, Vizepräsidentin des Landtags NRW, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Teresa De Bellis-Olinger, Mitglied des Rates der Stadt Köln (CDU-Fraktion), Lena Teschlade, Mitglied des Landtags NRW (SPD-Fraktion), Nina Luig, Geschäftsführerin Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt GmbH, Anna Heller, Geschäftsführerin Brauerei Heller GmbH, und Claudia Zimmer, Vorständin Delphin Technology AG in Bergisch Gladbach, machte klar: Der Fachkräftemangel, die Engpässe bei der Kinderbetreuung und der Stau bei der Bearbeitung von Visa und Arbeitserlaubnissen für Fachkräfte aus dem Ausland führen zu einer Gemengelage, die die Planungssicherheit von Unternehmerinnen und Unternehmern – vor allem aber auch von deren Mitarbeitenden – zunehmend gefährdet.
Klare Botschaft der Wirtschaft an die Politik auf der Bühne: Prompter Abbau der Hürden bei der Zuwanderung, mehr Investitionen in Kitas und Bildung zur wirksamen Bekämpfung des Fachkräftemangels sowie eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind nötig.
„Als Mitinitiatorin des ersten Frauen-Business-Tags 2012 lag mir die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und mehr Frauen in Führungspositionen sehr am Herzen“, sagte Claudia Zimmer, Vorständin der Delphin Technology AG. „Ich habe mir damals nicht vorstellen können, dass wir in 2023 auf dem Weg sind, die Rolle rückwärts zu machen, und dass die Hürden für Frauen immer mehr statt weniger werden. Probleme müssen offen angesprochen und diskutiert werden, damit Lösungen gefunden werden können.“
Der Frauen-Business-Tag der IHK Köln findet jährlich statt. Neben Vorträgen und einer Podiumsdiskussion vernetzen sich hier Unternehmerinnen, Unternehmer, Politikerinnen und Politiker, diskutieren und lernen voneinander. Parallel dazu stellen sich Unternehmerinnen- und Wirtschaftsverbände im Börsensaal und im Foyer der IHK vor.

Pressemeldung, 15. September 2023

Gewerberaummieten stabil - Laden-Leerstand leicht gestiegen

Die Mieten für Gewerberäume in der Region sind trotz deutlich eingetrübter Lage im Einzelhandel weitgehend stabil. Der Leerstand bei Ladenlokalen ist leicht gestiegen, dagegen kann die Nachfrage nach Produktions- und Lagerhallen immer häufiger nicht befriedigt werden.
Dies sind die wesentlichen Ergebnisse der neuen Übersicht, die der Arbeitskreis Gewerberaummieten unter Federführung der Rheinischen Immobilienbörse (e.V.) für den Bezirk der IHK Köln erstellt hat. Dazu wurden Mietdaten für die Städte Köln und Leverkusen sowie für die Kommunen der Kreise Rhein-Berg, Rhein-Erft und Oberberg erhoben und von den Immobilienexpertinnen und -experten sachlich bewertet. In der neuen Übersicht werden Kioske und Trinkhallen als Sonderformen erstmals gesondert erfasst. Die vorausgegangene Untersuchung stammt aus dem Jahr 2020.
Die IHK Köln erwirbt die wichtigsten Daten bei der Rheinischen Immobilienbörse e. V. und veröffentlicht diese kostenfrei in ihrer Broschüre „Wirtschaftsregion Köln 2023“ auf der Seite 21 (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 3225 KB).
Die Rheinische Immobilienbörse e. V. ist ein unabhängiger Verein, der die komplette Übersicht gegen eine Schutzgebühr von 10 Euro anbietet.

Büromieten in Spitzenlagen bis zu 27 Euro

Während sich die Mietpreise auf dem Büromarkt trotz zunehmender Homeoffice-Regelungen in fast allen betrachteten Märkten stabil entwickelten, werden in Kölns Innenstadt insbesondere für Büroräume im Neubausegment bzw. mit gehobener Ausstattung höhere Mieten gezahlt; ebenso in der Neuen Bahnstadt in Opladen. Im Kölner Stadtgebiet werden im Mittel Mieten für Büroräume mit 13 Euro pro Quadratmeter veranschlagt; in bevorzugten bzw. Spitzenlagen kann das Mietpreisniveau deutlich höher bei bis zu 27 Euro liegen.
Aufgrund des mangelnden Angebotes ziehen die Mieten für Produktions- und Lagerhallen seit der letzten Untersuchung deutlich an.


Pressemeldung, 14. September 2023

270 Azubis beim 6. Azubi Social Day Oberberg aktiv

Nochmal größer als seine fünf Vorgänger war der „Azubi Social Day“ der IHK Köln in Oberberg: Insgesamt 21 oberbergische Unternehmen aus dem ganzen Oberbergischen Kreis beteiligten sich mit rund 270 Azubis. Diese verbrachten den Tag nicht in ihrem Ausbildungsbetrieb, sondern unterstützten soziale Einrichtungen.
In insgesamt 28 Einrichtungen halfen die jungen Männer und Frauen beim Umzug, strichen Wände, gaben in der Tafel Oberberg Essen aus, bauten Hochbeete oder Gartenmöbel, reparierten Zäune, pflanzten an der Wiehltalsperre neuen Mischwald oder sammelten Müll an der Bevertalsperre.
Für die Azubis begann der Tag um 8:30 Uhr direkt an ihren Einsatzorten in Morsbach, Lindlar, Wipperfürth, Reichshof, Wiehl, Gummersbach oder Engelskirchen und Hückeswagen. Die Aktion endete nach getaner Arbeit mit Grillwürstchen und kühlen Getränken für die beteiligten Azubis.
Organisiert wird der Azubi Social Day von der IHK-Geschäftsstelle Oberberg. Industrieunternehmen, industrienahe Dienstleister und weitere beteiligte Betriebe wollen mit dem „Azubi Social Day“ nicht nur ganz praktisch Gutes tun, sondern auch ihre Verbundenheit mit der Region und den Menschen dort zeigen. Das schließt auch die guten Zukunftsperspektiven für Jugendliche ein, die eine duale Ausbildung bei den Unternehmen in der Region eröffnet.
Diese Unternehmen und Institutionen haben sich am 6. Azubi Social Day beteiligt:
AggerEnergie GmbH
Aggerverband
Bühler GmbH
A.S. Création Tapeten AG
Baucentrum Cronrath GmbH
Hans Berg GmbH & Co. KG
BEW-Bergische Energie- und Wasser-GmbH
F. Bondke GmbH
BPW Bergische Achsen KG
Eaton Industries GmbH
GC-heat Gebhard GmbH & Co. KG
GIRA Giersiepen
Gizeh Raucherbedarf GmbH
Jokey SE
Lukas Erzett GmbH & Co. KG
Martinrea Bergneustadt GmbH
Montaplast GmbH
Sarstedt AG & Co. KG
Schmidt + Clemens GmbH + Co. KG
Schwalbe – Ralf Bohle GmbH
Voss Automotive GmbH


Pressemeldung, 14. September 2023

Engagiert für die gute Sache: 70 Azubis aus 14 Betrieben in Rhein-Berg

Beim diesjährigen „Azubi Social Day“ der IHK Köln im Rheinisch-Bergischen Kreis waren fast 70 Azubis aus 14 Unternehmen aus Rhein-Berg für die gute Sache unterwegs. Ihre Ausbildungsbetriebe hatten sie an diesem Tag von der Arbeit freigestellt, damit sie soziale Einrichtungen unterstützen können.
In insgesamt zwölf Einrichtungen verschönerten und erneuerten die Azubis Gartenmöbel und Außenanlagen, reparierten Fahrräder oder bauten Möbel für den Verkauf im gemeinnützigen Warenkaufhaus auf.
Der Tag begann um 9:00 Uhr mit einem Treffen auf dem Konrad-Adenauer Platz in Bergisch Gladbach und Grußworten von Michael Sallmann, kommissarischer Leiter der IHK-Geschäftsstelle Leverkusen/Rhein-Berg, und Bürgermeister Frank Stein. Von dort starteten die Azubis zu ihren Einsatzorten in Bergisch Gladbach, Burscheid, Overath, Kürten und Rösrath.
Organisiert wird der Azubi Social Day von der IHK-Geschäftsstelle Leverkusen/Rhein-Berg. Die beteiligten Betriebe und Institutionen wollen mit dem „Azubi Social Day“ nicht nur ganz praktisch Gutes tun, sondern auch ihre Verbundenheit mit der Region und den Menschen dort zeigen. Das schließt auch die guten Zukunftsperspektiven für Jugendliche ein, die eine duale Ausbildung bei den Unternehmen in der Region eröffnet.
Diese Betriebe und Institutionen aus Rhein-Berg haben sich mit Ihren Auszubildenden am Azubi-Social Day 2023 beteiligt:
Adels-Contact Elektrotechnische Fabrik GmbH & Co. KG
anton clemens GmbH & Co. KG
ASTRO Strobel Kommunikationssyteme GmbH
Dornbach GmbH
Gebr. Gieraths GmbH
Heinz P. Hinterecker Immobilien GmbH & Co. KG
IHK Köln
Kreissparkasse Köln
Miltenyi Biotec B.V. & Co. KG
TWT On GmbH (ehemals OEVERMANN Networks GmbH)
Polytron Kunststofftechnik GmbH & Co. KG
Rheinisch-Bergischer Kreis
Temafa Maschinenfabrik GmbH
VR Bank eG Bergisch Gladbach-Leverkusen



Pressemeldung, 1. September 2023

Wirtschaft ächzt unter Energiepreisen

Die Stimmung ist schlecht: 85 Prozent der regionalen Unternehmen, die einen hohen Energieverbrauch haben, schätzen die Auswirkungen der Energiepolitik negativ ein.
So die Ergebnisse des „Energiewende-Barometers 2023“ der IHK-Organisation. Rund 3.500 Unternehmen haben sich beteiligt, knapp 600 aus dem Bezirk der IHK Köln. „Diese Werte sind alarmierend“, sagt Dr. Claudia Eßer-Scherbeck, Co-Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt und Energie der IHK Köln. „Selbst in Branchen, die unmittelbar von Aufträgen im Rahmen der Energiewende profitieren, wie in der Bauwirtschaft oder bei Dienstleistungen, trübt sich die Stimmung weiter ein.“
Ein Drittel der Betriebe will Produktion verlagern
Deutschlandweit bemängeln fast zwei Drittel der Betriebe fehlende Planbarkeit und Verlässlichkeit in der Energiepolitik als größtes Hemmnis bei der notwendigen Transformation ihrer Unternehmen. Bei den Unternehmen aus dem Kammerbezirk Köln wird die hohe Bürokratielast bei diesem Thema sogar als ein noch größeres Problem gesehen.
„Die Unternehmen sehen sich zunehmend mit Vorgaben konfrontiert, die in der Praxis kaum umsetzbar sind. Hinzu kommen Vorhaben wie das Energieeffizienzgesetz mit Einsparzielen, von denen niemand sagen kann, wie sie ohne ein Herunterfahren der Produktion erreicht werden können“ sagt Dr. Uwe Vetterlein, Hauptgeschäftsführer der IHK Köln. Eine Folge: Fast ein Drittel der Industriebetriebe in Deutschland plant oder realisiert die Verlagerung von Kapazitäten ins Ausland, beziehungsweise die Einschränkung ihrer Produktion im Inland. Auch die Zahlen aus der Region Köln bestätigen diesen Trend.
Investitionen werden zurückgefahren – auch beim Klimaschutz
Gleichzeitig fahren drei Viertel der Unternehmen ihre Investitionen zurück. 33,9 Prozent der Unternehmen sogar in ihren Kernprozessen, also bei zentralen Ersatz- oder Erweiterungsinvestitionen. Bei energieintensiven Unternehmen trifft dies fast auf die Hälfte der Unternehmen zu. Auch Klimaschutzinvestitionen sind betroffen: Über 25 Prozent der Unternehmen stellt diese zurück. Ähnlich im Bezirk der IHK Köln: 19 Prozent stellen Investitionen in Kernprozessen zurück, 17 Prozent in Klimaschutzmaßnahmen.
Niedrigere Steuern auf den Strompreis gefordert
Jetzt müsse die Politik dringend nachbessern, so Vetterlein: „In der aktuellen Situation mit sehr hohen Kosten für Energie und der bestehenden Sorge um die zukünftige Versorgungssicherheit brauchen Betriebe eine belastbare energiepolitische Strategie. Niedrigere Steuern auf den Strompreis und ein Wegfall der Abgaben und Umlagen könnten schnell umgesetzt werden und entlasten die Wirtschaft und private Haushalte um bis zu 10 Mrd. Euro jährlich. Zusätzlich begünstigt ein geringerer Strompreis den notwendigen Umstieg auf elektrische Energie.“
Pressemeldung, 18. Juli 2023

Nach der Flut: Seit 2021 Tausende Beratungsgespräche mit Betrieben geführt

Seit der Flutkatastrophe in der Region vor gut zwei Jahren hat die IHK Köln mehr als 3.000 Beratungen zur Fluthilfe für betroffene Unternehmen geführt und bereits zu 87 entsprechenden Anträgen ihr Fachvotum abgegeben, das für die Antragstellung bei der NRW.BANK notwendig ist. Insgesamt betraf dies eine Bewilligungssumme von mehr als 58 Millionen Euro.
Die Aufbauhilfe für Unternehmen von Bund und Land erstattet geschädigten Unternehmen 80 Prozent ihres materiellen Schadens und ihrer Einkommensverluste für ein halbes Jahr nach dem Unwetter.
Besonders im Rheinisch-Bergischen und Oberbergischen Kreis, wo alteingesessene Familienunternehmen ihren Sitz häufig in den Tälern kleinerer Bach- und Flussläufe haben, waren ganze Standorte von den Fluten verwüstet worden. Unternehmen dieser betroffenen Regionen sowie aus Leverkusen, Köln und dem Rhein-Erft-Kreis berät die IHK Köln. „Außerdem kümmern wir uns um die Vorprüfung der Antragsunterlagen auf Betroffenheit, Identität und Vertretungsbefugnis, Vollständigkeit und innere Schlüssigkeit der Unterlagen, aber auch Inhalt und Plausibilität des Gutachtens“, so Angelika Nolting, Expertin Unternehmensförderung der IHK-Geschäftsstelle Oberberg. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Susanne Maaß ist sie Ansprechpartnerin für flutgeschädigte Unternehmen aus dem gesamten IHK-Bezirk Köln.
Seit Herbst 2022 liegt auch die fachliche Koordination der insgesamt zehn beteiligten IHKs in NRW bei der IHK Köln und damit bei Angelika Nolting. Dazu gehört auch der regelmäßige Austausch mit dem NRW-Wirtschaftsministerium und der NRW.BANK über schwierige Fälle aus ganz NRW als Vertreterin und Schnittstelle zu der jeweils zuständigen IHK.
Gute Nachricht für betroffene Betriebe: Die Antragsfrist für die Aufbauhilfe für Unternehmen wurde nochmal auf den 30. Juni 2024 verlängert. Erste Informationen zum Antragsverfahren und Kontaktadressen auf www.ihk-koeln.de/aufbauhilfe.

Pressemeldung, 17. Mai 2023

115 Brücken in der Region Köln müssen bis 2030 saniert werden

115 Brücken in Köln und der Region sind in einer Untersuchung der RWTH Aachen in Zusammenarbeit mit der IHK Köln und den Rheinland-IHKs mit der kritischsten Kategorie V bewertet worden.
Das heißt, dass die Traglast der Brücken dem heutigen Verkehr nicht mehr gerecht wird und sie bis 2030 gründlich geprüft und gegebenenfalls ersetzt werden müssen, bevor sie wegen überlastungsbedingter Schäden gesperrt werden müssen. Weitere 210 Brücken genügen nur noch der Stufe IV und müssen ebenfalls zügig geprüft und im Bedarfsfall ersetzt werden.
IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Uwe Vetterlein: „Mit diesem Wissen schlittern wir sehenden Auges in das nächste großflächige Verkehrschaos – im schlimmsten Fall mit Komplettsperrungen und Abriss der Bauwerke. Es muss sofort gehandelt werden – auf allen politischen Ebenen!“
Ein mögliches Mittel sei laut der Studien-Initiatoren die Bereitstellung eines Sondervermögens Rheinbrücken.
Bei der Untersuchung haben die Rheinland-IHKs Hemmnisse identifiziert, die einem zügigen Ausbau im Weg stehen. Dazu gehören beispielsweise eine mangelnde Digitalisierung der Daten, zu lange Planungsprozesse und ein fehlendes effektives Monitoring der beschädigten Brücken, um Sperrungen zu vermeiden und eine möglichst lange Lebensdauer zu gewährleisten.
Die Studie wurde heute von Vertretern der IHK-Initiative Rheinland bei der Landespressekonferenz vorgestellt.
Pressemeldung, 17. Mai 2023

Drei Azubis aus der IHK-Region Köln in Berlin ausgezeichnet

Philipp Bauer, Julia Lange und Samuel Köster – drei Namen, die man sich merken sollte: Unter 300.000 Prüfungsteilnehmenden bei den IHK-Abschlussprüfungen haben sich die drei 2022 als die deutschlandweit Besten mit den höchsten Punktzahlen in ihren Berufen durchgesetzt.
Philipp Bauer aus Marienheide hat bei der ABUS Kransysteme GmbH in Gummersbach eine Ausbildung zum Elektroanlagenmonteur absolviert. Julia Lange wurde bei der Bayer AG in Leverkusen zur Pharmakantin ausgebildet, und Samuel Köster aus Gummersbach hat bei der Schmidt + Clemens GmbH + Co. KG in Lindlar den Beruf des Zerspanungsmechanikers erlernt.

Als Super-Azubis 2022 wurden sie jetzt in Berlin feierlich geehrt. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und Peter Adrian, Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer, gratulierten den Preisträgerinnen und Preisträgern und überreichten Pokale und Urkunden. Adrian dankte in seiner Rede den ausbildenden Betrieben ebenso wie den Eltern der Preisträgerinnen und Preisträger für deren Engagement und motivierenden Zuspruch. Er würdigte insbesondere auch die Leistungen der Ausbilderinnen und Ausbilder, ohne die so viel erfolgreiche Berufsqualifizierung nicht denkbar wäre.
Insgesamt gab es im Jahrgang 2022 in 208 Ausbildungsberufen 216 Bundesbeste. Denn fünfmal erreichten zwei Beste im gleichen Ausbildungsberuf exakt die gleiche Punktzahl in ihren Abschlussprüfungen. Das Bundesland mit den meisten Besten (44) ist Bayern, gefolgt von NRW (41).
An der Preisverleihung nahmen rund 900 Gäste teil – neben Eltern und Angehörigen der Besten auch Vertreterinnen und Vertreter der Ausbildungsbetriebe sowie Bundestagsabgeordnete sowie Präsidentinnen und Präsidenten sowie Hauptgeschäftsführerinnen und Hauptgeschäftsführer der IHKs.

Pressemeldung, 11. Mai 2023

Igus siegt mit „Chainge“ im Wettbewerb Going Circular

Bei der diesjährigen Preisverleihung zum Wettbewerb Going Circular belegten gestern gleich drei Unternehmen aus dem IHK-Bezirk die vorderen Ränge. Initiatoren und Partner des Wettbewerbs sind IHK Köln, VDI Köln, VDE Köln und das Forschungs- und Innovationszentrum :metabolon.
Den ersten Platz errang die Kölner Igus GmbH für ihr Projekt „Chainge“, auf den Rängen zwei und drei folgen die Airpaq GmbH und die Akustikspezialisten von objectiv Raumakustik + Möbel, beide ebenfalls aus Köln.

Recycelte Energieketten

Die Igus GmbH stellt bereits seit 1971 Energieketten aus Hochleistungskunststoffen her, die die weltweit zum Einsatz kommen, zum Beispiel in Kabelführungssystemen von der Lebensmittelindustrie bis hin zu Offshore-Anlagen. Mit der Plattform „Chainge“ erhalten Unternehmen nun die Möglichkeit, die Energieketten zurückzusenden, wenn deren Einsatzdauer abgelaufen ist. Aus den recycelten Materialien werden anschließend neue Produkte gefertigt – ein Angebot, das den Zugang zum Recycling vereinfacht und gleichzeitig nachhaltige Kreisläufe gewährleistet.

Circular Economy für den Klimaschutz

IHK-Vizepräsident Sven Gebhard, Geschäftsführender Gesellschafter der GC-heat Gebhard GmbH & Co. KG, betonte in seiner Laudatio die Zielsetzung des Wettbewerbs, der in diesem Jahr bereits zum dritten Mal durchgeführt wurde:
„Mit Going Circular wollen wir zeigen, dass jeder Beitrag hilft. Wir möchten innovativen Projekten die Bühne geben, die ihnen gebührt“, so der IHK-Vizepräsident. Es gehe darum, für das „Megathema Circular Economy zu sensibilisieren und andere Unternehmen zu motivieren, selbst nach Wegen zu suchen, um Ressourcen zu schonen.“ Denn: „Es ist die innovative Kraft der Unternehmerinnen und Unternehmer, die Lösungen findet, anwendet und weitergibt. So kann der globale Klimaschutz gelingen.“

Nachhaltige Taschen und Rucksäcke aus Köln

Gebhard zeigte sich beeindruckt von den unterschiedlichen Projekten, die in Lindlar vorgestellt wurden. Auch auf Platz 2 war dabei ein Recyclingansatz vertreten: Die AIRPAQ GmbH aus Köln ist ein junges Start-Up, das aus Autoschrott Rucksäcke und Taschen herstellt. So werden hochwertige Airbags, Sitzgurte und Gurtschlösser zu alltagstauglichen und extrem robusten Produkten, die wertvolle Ressourcen sparen. All dies erfolgt in Handarbeit sowie unter fairen und sozialen Bedingungen.

Schallschutz aus Recycling-Flaschen

Beim Drittplatzierten objectiv Raumakustik + Möbel wurde die Akustikpaneele der Produktlinie SMART ausgezeichnet, die ein PET-Vlies aus recycelten Flaschen und einen Rahmen aus wieder verwendetem Aluminium nutzt – eine Lösung, die den Lärmpegel senkt und Schall sinnvoll lenkt. Besonders dabei ist auch, dass objectiv seinen Kunden garantiert, die Paneelen 20 Jahre lang zurückzunehmen. Zudem ist das System so modular aufgebaut, dass die Materialien komplett wiederverwertet werden können.

Vier weitere Beiträge im Finale

Neben den Projekten der Preisträger haben es vier weitere Beiträge bis ins Finale geschafft: Mit dem Igus Bike war die Igus GmbH gleich noch mit einem zweiten Projekt unter den Finalisten zu finden. Das Fahrrad ist komplett aus Recyclingkunststoff gefertigt, wobei jedes Teil so markiert wird, dass es später anderweitig wiederverwertet werden kann. Die Jury überzeugte, dass der Recyclinggedanke von Anfang in die Produktion des Fahrrads integriert worden ist.
Wie schon im Vorjahr war das Kölner Start-up Plastic2Beans auch diesmal unter den „Top 7“ zu finden. Das Unternehmen verkauft fair gehandelten und nachhaltigen Bio-Kaffee aus Äthiopien. Ziel ist es, dort gemeinsam mit äthiopischen Partnern eine Kunststoffrecyclinganlage aufzubauen, um die Kunststoffindustrie in Entwicklungsländern nachhaltiger zu machen.
Die HLash & Rainer GmbH aus Köln hat ein Konzept entwickelt, um Rückhaltesysteme zur Ladungssicherung in Containern mehrfach einsetzen zu können. In der Regel wurden diese Systeme bislang nur einmal verwendet und dann entsorgt. Mit dem bereits in einem Pilotprojekt erprobten Verfahren können sie gesammelt und wiederaufbereitet werden.
Aus Krefeld stammt das Start-up-Unternehmen CRCL GmbH, das sich auf das Recycling von Textilien und Plastik spezialisiert hat. Aus den Materialien wird ein Granulat hergestellt, aus dem Sitzschalen und andere Möbel produziert werden können. Die Idee ist aktuell in der Entwicklungsphase und könnte Impulse zur Einsparung natürlicher Ressourcen geben.

Publikumspreis geht an Airpaq

Parallel zur Auszeichnung der Wettbewerbssieger wurde in diesem Jahr erstmals auch ein Publikumspreis für die im Finale vertreten Start-ups vergeben. Dieser ging an Airpaq.
Pressemeldung, 11. Mai 2023

Konjunktur tritt auf der Stelle – Bürokratie lähmt

Die Wirtschaft im IHK-Bezirk Köln ist von Stillstand geprägt, so das Ergebnis der aktuellen Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer zu Köln. Die positive Nachricht: Die Aussichten haben sich im Vergleich zur Winter-Umfrage leicht verbessert.
32 Prozent der Unternehmen bezeichnen ihre Geschäftslage als gut, 53 Prozent als befriedigend. 15 Prozent befinden sich in einer schlechten Lage (Vorumfrage 16 Prozent). Ein Grund für die Stagnation sind die vielfältigen Belastungen der Betriebe durch hohe Kosten, den anhaltenden Fachkräftemangel und ausufernde Bürokratie. „Langwierige bürokratische Prozesse bei Genehmigungen und Dokumentationspflichten, die jeden Bezug zur unternehmerischen Praxis verloren haben, kosten Zeit, Geld und lähmen die wirtschaftliche Entwicklung“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Uwe Vetterlein. „Dabei stehen unsere Unternehmen noch robust da, sie brauchen jetzt aber positive Signale aus der Politik für bessere Rahmenbedingungen!“

Bürokratie kostet viel Zeit

In der Umfrage hat die IHK Köln eine Sonderfrage zur Belastung durch Bürokratie gestellt. Insbesondere Dokumentationspflichten drücken einen Großteil der Unternehmen: 81 Prozent aller Befragten in der Region nannten dies als Ärgernis. Jeweils 38 Prozent gaben die Bearbeitungsdauer in öffentlichen Verwaltungen sowie Planungs- und Genehmigungsverfahren als bürokratisches Hemmnis an. Vor allem bei Baugenehmigungen sind die Bearbeitungszeiten und der bürokratische Aufwand aus Sicht der Betriebe besonders langwierig. 27 Prozent der Befragten gaben an, dass sie zehn bis zwanzig Prozent der Zeit für Bürokratiepflichten aufwenden müssen, 28 Prozent sogar noch mehr.

Hauptrisiko Fachkräftemangel

Der Fachkräftemangel, der sich immer mehr zu einem Arbeitskräftemangel ausweitet, verschärft sich weiter. Für 68 Prozent der befragten Unternehmen ist dies das Hauptrisiko für ihre Geschäftstätigkeit. Dies ist der höchste Wert, den es je in der Umfrage gab. 54 Prozent nennen weiterhin die Energiepreise als Risiko, ebenfalls gut die Hälfte der Unternehmen gibt steigende Arbeitskosten als Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung an.

Erwartungen leicht verbessert

Mit Blick auf die kommenden zwölf Monate hat sich die Stimmung der Unternehmen leicht aufgehellt. Nur noch 22 Prozent der Unternehmen im IHK-Bezirk befürchten eine ungünstigere Entwicklung (Vorumfrage: 27 Prozent). 16 Prozent erhoffen sich eine Verbesserung ihrer Situation (Vorumfrage: 15 Prozent). Knapp zwei Drittel erwarten keine Veränderung.

Geringe Investitionsbereitschaft

Die geringe Dynamik in der wirtschaftlichen Entwicklung zeigt sich unter anderem bei den Investitionen. Aktuell planen nur 26 Prozent der Unternehmen in der Region höhere Investitionen (Vorumfrage: 28 Prozent), 50 Prozent (43) gleichbleibende und 23 (29) niedrigere.

Beschäftigungspläne unverändert

Die Beschäftigungsabsichten der Unternehmen sind schon seit Frühjahr 2022 weitgehend unverändert. 20 Prozent planen nach der jüngsten Umfrage einen Zuwachs bei den Beschäftigten, derselbe Wert wie im Winter. 62 Prozent (Vorumfrage 59) geben an, die Stellenzahl halten zu wollen, 19 Prozent (21) planen mit einem geringeren Personalstand.

Exporterwartungen der Industrie konstant

Die Exporterwartungen der Industrie sind unverändert zurückhaltend. 12 Prozent (Vorumfrage: 13) der Unternehmen rechnen mit steigenden Exporten, 63 Prozent (58) mit gleichbleibenden, 25 Prozent (28) mit einem Rückgang.
Bei der Umfrage beteiligten sich im März und April 530 Unternehmen aus dem IHK-Bezirk.

Ergebnisse für die Stadt Köln

In Köln zeigt die Umfrage ähnliche Ergebnisse wie für den gesamten IHK-Bezirk. 34 Prozent der Unternehmen beschrieben ihre Lage als gut, 53 Prozent als befriedigend. Das entspricht weitgehend der Vorumfrage. Ein positiver Trend lässt sich auch in der Stadt Köln bei den Erwartungen für die nächsten zwölf Monate erkennen. Mit 29 Prozent, die höhere Investitionen planen, und 26 Prozent, die mehr Mitarbeitende beschäftigen wollen, liegen die Kölner Unternehmen leicht über dem Durchschnitt des Kammerbezirks.


Pressemeldung, 31. März 2023

Ausbildungsmarkt lebt wieder auf

Von der Rückkehr zum regulären Unterrichtsbetrieb an den Schulen profitiert auch der Ausbildungsmarkt. „Wir können an den Zahlen zum Ausbildungshalbjahr ablesen, dass Praktika und Berufsorientierung an den Schulen endlich wieder uneingeschränkt möglich sind“, freut sich Vera Lange, Leiterin des Bereichs Prüfungsrecht und Bildungswesen der IHK Köln.
Bislang wurden im Bezirk der IHK Köln 1.204 neue Ausbildungsverträge in den insgesamt fast 200 Berufen in Industrie, Handel und Dienstleistung vereinbart, rund 9,3 Prozent oder 102 Verträge mehr als zum Vorjahresstichtag.
„Schülerinnen und Schüler aller Schulformen können sich endlich wieder ein viel besseres Bild von den Aufgaben und Anforderungen der Dualen Ausbildung in den regionalen Unternehmen machen“, so die IHK-Bildungsexpertin. Sie sieht beim Ausbildungsmarkt für die nächsten Wochen sogar „noch Luft nach oben“ – auch weil vergangene Woche nochmal mehr als 1.000 Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz zum Azubi-Speed-Dating von IHK Köln und Agentur für Arbeit ins RheinEnergie-Stadion kamen. Die Nachfrage treffe bei den Unternehmen auf ein „weiterhin großes und breites Angebot an freien Ausbildungsstellen in allen Regionen“, so Vera Lange weiter.

Bislang 1.204 neue Ausbildungsverträge in Industrie-, Handels- und Dienstleistungsberufen vereinbart

Von den bislang registrierten 1.204 neuen Ausbildungsverträgen für das Ausbildungsjahr 2023/2024 wurden 655 in der Stadt Köln abgeschlossen, 83 Verträge oder 14,5 Prozent mehr gegenüber dem Vorjahresstichtag. Zuwächse gab es auch im Oberbergischen Kreis (91 Ausbildungsverhältnisse – plus 15 Verträge oder plus 19,7 Prozent und im Rhein-Erft-Kreis (162 Verträge, sieben mehr als im Vorjahresvergleich). In Leverkusen wurden 66 Verträge (fünf weniger) und im Rheinisch-Bergischen Kreis 87 neue Ausbildungsverhältnisse geschlossen (vier weniger). Insgesamt profitierten im IHK-Bezirk industriell-technische Berufe (plus 59 Verträge) etwas mehr von der Erholung als kaufmännische (plus 43 Verträge).
Die IHK Köln unterstützt auch weiterhin Schülerinnen und Schüler auf Lehrstellen- und Betriebe auf Azubisuche, unter anderem mit ihren Bewerbertagen. Auf der Website sind auch die Ansprechpartnerinnen und -partner der IHK Köln zu finden.

Pressemeldung 30. März 2023

IHK Köln: Fahrplan zur Verbesserung der Mobilität in den Veedeln

Mit einem Fahrplan für Mobilitätsprojekte möchte die IHK Köln dazu beitragen, dass es in Köln bei Verkehrsvorhaben weniger Chaos gibt. Der Anlass: Bei den Verkehrsversuchen der Stadt Köln in einzelnen Stadtvierteln gab es viele Proteste der anliegenden Geschäfte und Betriebe.
Die Vollversammlung der IHK Köln hat sich deshalb in ihrer gestrigen Sitzung unter anderem mit einem Positionspapier zur Mobilität in Köln befasst. Es soll helfen, bei künftigen Verkehrsprojekten rechtzeitig zu informieren und die Wirtschaft zu beteiligen.
Plötzlich waren Läden für ihre Kunden und Lieferanten nur noch schwer erreichbar, die Viertel von den Verkehrsflüssen aus dem Umland abgeschnitten – verbunden mit Umsatzeinbußen bei den betroffenen Geschäften, aber auch bei Zulieferern und Logistikdienstleistern in der Region.
„Die Wirtschaft vor Ort wurde in diese gravierenden Veränderungsprozesse nicht eingebunden und schlecht informiert“, sagt Dr. Uwe Vetterlein, Hauptgeschäftsführer der IHK Köln. „So etwas darf sich nicht wiederholen!“
Auch aufgrund der vielfältigen Proteste der Wirtschaft und der IHK Köln wurden die Planungen für weitere Verkehrsversuche bis auf weiteres beendet und der Fokus auf die Evaluation der bestehenden Versuche auf der Deutzer Freiheit und Venloer Straße gelegt.
Dabei ist es für die Wirtschaft unabdingbar, die Mobilität in der Stadt an alternative Verkehrsmittel anzupassen. „Voraussetzung ist eine Beteiligung der Wirtschaft von Beginn an und eine fundierte Untersuchung der Auswirkungen“, so Vetterlein. „Statt willkürlicher Versuche brauchen wir für die gesamte Stadt ein klares und nachvollziehbares Zielbild. Straßen haben auch eine Versorgungsfunktion, die in der Verkehrsplanung berücksichtigt werden muss.“
Der Mobilitätsausschuss der IHK Köln hat deshalb ein Positionspapier erarbeitet, in dem ein praktikabler Weg vorgeschlagen wird, wie Mobilitätsprojekte unter Beteiligung der Wirtschaft erarbeitet werden können. Uwe Vetterlein: „Eine konstruktive und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Politik und Verwaltung ist uns wichtig, nur gemeinsam werden wir eine zukunftsfähige Mobilitätsstrategie für Köln und die Region etablieren können“. In der gestrigen Vollversammlung der IHK Köln wurde das Papier einstimmig beschlossen, nun soll es weitere Dialoge mit Politik und Verwaltung geben.

Pressemeldung, 21. März 2023

Über 1.000 Jugendliche aktiv auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz

KVB-Streik und Nieselregen zum Trotz nutzten heute rund 1.000 Jugendliche die Gelegenheit, am 14. Azubi-Speed-Dating von IHK Köln und Agentur für Arbeit im Kölner RheinEnergieSTADION teilzunehmen.
Dort waren Personal- und Ausbildungsverantwortliche von 82 Unternehmen aus Köln und der Region vor Ort, um nach passenden Nachwuchskräften für ihre Ausbildungs- und Praktikumsplätze zu suchen. In rund zehnminütigen „Speed-Dates” konnten sich beide Seiten austauschen und feststellen, ob es auf der persönlichen Ebene passen könnte.
Die Jugendlichen konnten zwischen 9 und 15 Uhr so viele Gespräche führen, wie sie mochten. Zwar hatten die Schülerinnen und Schüler auch Zeugnisse und einen Lebenslauf im Gepäck, aber Noten standen hier erst mal nicht im Vordergrund. Für alles Weitere konnten die Beteiligten dann einen Gesprächstermin im Betrieb vereinbaren.
Die Palette der vertretenen Branchen reichte von Logistik, Reiseunternehmen und IT-Dienstleistern über Caterer und Einzelhändler bis hin zu Verkehrsbetrieben und großen Medienunternehmen. Eine Übersicht der beteiligten Betriebe ist auf der Startseite zum diesjährigen Azubi-Speed-Dating zu finden.
Pressemeldung, 1. März 2023

DIHK-Umfrage: Handelshemmnisse setzen deutsche Unternehmen im Ausland unter Druck

Die globalen wirtschaftlichen Auswirkungen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine und geopolitische Risiken stellen den weltweiten Handel vor große Herausforderungen. Ansteigende Handelshemmnisse erschweren das deutsche Auslandsgeschäft. International tätige deutsche Unternehmen werden zudem durch die notwendige Diversifizierung ihrer Lieferketten sowie der Umsetzung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes gefordert. Das sind die Ergebnisse der aktuellen Umfrage „Going International“ der Deutschen Industrie- und Handelskammer, für die auch Daten zur Region Köln vorliegen.

Viele Unternehmen erschließen neue Märkte

Die Logistik- und Lieferkettenprobleme der letzten Jahre, die Folgen der bis Ende 2022 anhaltenden Null-Covid-Politik der chinesischen Regierung und veränderte geopolitische Gegebenheiten führen dazu, dass die Unternehmen ihre bisherige internationale Ausrichtung kritisch auf den Prüfstand stellen. Jedes zweite Unternehmen – auch im Kammerbezirk der IHK Köln – hat bereits neue Märkte erschlossen oder plant, dies zu tun. In diesem Zusammenhang geben 74% der Unternehmen an, dass die Eurozone als Markt mittelfristig wichtiger wird, gefolgt von der sonstigen EU, Norwegen und Schweiz.

Handelshemmnisse erschweren Diversifizierung

56% der Unternehmen – so viele wie noch nie zuvor bei der Erhebung – haben in den vergangenen zwölf Monaten eine Zunahme von Hürden bei ihren internationalen Geschäften registriert. Dieser Trend zeigt sich auch deutlich in unserer Region. Aktuell nennen die Unternehmen am häufigsten die Sanktionen als Hemmnis, gefolgt von lokalen Zertifizierungs- und Sicherheitsanforderungen.
Mehr als 70% der Unternehmen bundesweit und im Kammerbezirk der IHK Köln wünschen sich, dass die Politik sich für den Abbau von Handelshemmnissen einsetzt. Für mehr als jedes zweite Unternehmen sind Handelsabkommen mit wichtigen Partnern hilfreich. „Daher sollten Verhandlungen über bilaterale Freihandelsabkommen – wo möglich – vorangetrieben werden“, sagte Gudrun Grosse, Leiterin International der IHK Köln.

Hilfe bei Umsetzung von Sorgfaltspflichten nötig

Neben Handelshürden in den Zielmärkten erschweren auch bürokratische Vorgaben hierzulande zunehmend das internationale Geschäft deutscher Unternehmen. Am 1. Januar 2023 ist das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz in Kraft getreten. Zu den Hauptkritikpunkten der Unternehmen gehören wie im Vorjahr der erhöhte bürokratische Aufwand, die zusätzlichen Kosten und unklare Anforderungen. Und es wird nicht einfacher. „Aktuell wird in Brüssel der Entwurf einer europäischen Richtlinie diskutiert, die höhere Anforderungen an die Unternehmen stellt“, so Frank Hemig, Leiter des Bereichs Beratung und Service in der IHK Köln.

Pressemeldung, 28. Februar 2023

Wirtschaft im Rheinland zeigt sich robust - Erwartungen bleiben zurückhaltend

Etwas besser als im Herbst, aber noch keine Entwarnung – so lässt sich das Konjunkturklima im Rheinland derzeit skizzieren.
„Insgesamt zeigt sich die Wirtschaft im Rheinland robust, blickt aber weiterhin sorgenvoll in die Zukunft“, sagt Dr. Uwe Vetterlein, Hauptgeschäftsführer der IHK Köln, bei der Vorstellung des Konjunkturbarometers Rheinland (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 1523 KB).
Viele Unternehmen sind leidlich über den Winter gekommen. Auch wenn erhebliche wirtschaftliche Risiken blieben, habe sich erneut die große Anpassungsfähigkeit der Unternehmen gezeigt: „Den hohen Energiepreisen sind viele Betriebe mit Energiesparmaßnahmen und Investitionen in die Energieeffizienz begegnet – allerdings mussten teilweise auch Anlagen heruntergefahren werden. Und die energieintensiven Unternehmen prüfen die Verlagerung ins Ausland.“
Knapp 2.800 Unternehmen haben Ende Dezember 2022 bis Mitte Januar 2023 an der Umfrage zum Konjunkturbarometer der Industrie- und Handelskammern Aachen, Bonn/Rhein-Sieg, Düsseldorf, Köln, Mittlerer Niederrhein, Niederrhein und Wuppertal-Solingen-Remscheid teilgenommen und über ihre Lage und Erwartungen berichtet, jetzt wurden die Ergebnisse der Umfrage in der IHK Köln vorgestellt.

Aktuelle Geschäftslage

Die enormen Unsicherheiten aus 2022 – Krieg in der Ukraine, Energiekrise und hohe Inflationsrate – schwächten sich zum Jahreswechsel 2023 ab. Die Energieunsicherheit hat abgenommen.
In Zahlen ausgedrückt: Ein Drittel der Unternehmen bewertet ihre Geschäftslage mit „gut“, etwa die Hälfte mit „befriedigend“ und 18 Prozent mit „schlecht“. Im Saldo also eine mehrheitlich positive Einschätzung von 13 Punkten.
Zum Vergleich: Im Herbst 2022 war der Lageindex auf nur noch 8 Punkte abgerutscht. Die Wirtschaft im Rheinland hat sich über den Winter demnach robust gezeigt, auch wenn die Lage schlechter als zum Jahresbeginn 2022 (21 Punkte) und im Durchschnitt der letzten 10 Jahre (19 Punkte) bewertet wird.

Erwartungen für die nächsten Monate

Mit Blick auf die kommenden Monate bleiben die Unternehmen verhalten: Der Indexwert der Erwartungen ist deutlich gestiegen, bleibt mit minus 16 Punkten (Vorjahr minus 42) jedoch negativ. Ein Drittel der Unternehmen geht von einer Verschlechterung der Geschäfte aus, etwa die Hälfte der Befragten gibt unveränderte Geschäftserwartungen an, nur 16 Prozent gehen von einer Verbesserung aus.

Blick in die Branchen

Nahezu unverändert und insgesamt mehrheitlich positiv ist die Lage in der Industrie, mit Ausnahme energieintensiver Zweige wie Chemie-, Kunststoff- und Papierindustrie, wo die Mehrheit der Unternehmen weiterhin von einer schlechten Geschäftslage berichtet. Gleiches gilt für den Einzelhandel, der mit Konsumzurückhaltung kämpft.
Deutlich besser geht es aktuell vielen Dienstleistungsunternehmen, besonders der IT-Branche sowie Finanzdienstleistern und dem Großhandel.
Am besten wird die aktuelle Geschäftslage weiterhin in der Bauwirtschaft beurteilt – obwohl sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in dieser Branche infolge deutlich steigender Zinsen verschlechtert haben. Die Geschäftserwartungen für die nächsten zwölf Monate hingegen werden hier aufgrund der bestehenden Risiken aber mehrheitlich als negativ eingeschätzt.

Investitionspläne

Die Investitionspläne der Unternehmen im Rheinland haben sich im Vergleich zur Herbstumfrage leicht verbessert. Dennoch liegt der Investitionsindikator bei null, da ein vergleichbar hoher Anteil von Unternehmen jeweils höhere beziehungsweise niedrigere Investitionen (29 bzw. 30 Prozent) plant.
Während im Papiergewerbe, der IT-Branche und der Finanzwirtschaft Investitionen ausgeweitet werden sollen, ist in der Kunststoffindustrie, dem Bau und der Metallindustrie mit einem Rückgang zu rechnen.

Beschäftigung

Ebenfalls leicht verbessert haben sich die Beschäftigungspläne der Unternehmen, die mehrheitlich leicht positiv eingeschätzt werden (2,8 Punkte). Während in der IT-Branche mehr als jedes dritte Unternehmen einen Bedarf an zusätzlichen Beschäftigten meldet, zeigen sich die Metallindustrie sowie der Einzelhandel beim Thema Beschäftigungsaufbau zurückhaltend.

Exporte

Nach dem drastischen Einbruch der Exporterwartungen im letzten Herbst hat sich der Indikator zum Jahresbeginn insgesamt verbessert und liegt nun bei minus zwölf Punkten. Damit erwartet aber weiterhin die Mehrheit der Unternehmen einen Rückgang der Exporte. In den beiden besonders energieintensiven Branchen, der Chemie- und Kunststoffindustrie, rechnet sogar mehr als jedes zweite Unternehmen mit einem Rückgang der Exporte.

Risiken: Energiepreise, Fachkräftemangel, Inlandsnachfrage

72 Prozent der Unternehmen geben die Energie- und Rohstoffpreise sowie Versorgungsunsicherheit als Risiko für ihre Geschäftstätigkeit an.
Im Vergleich zur letzten Umfrage ist damit der Prozentsatz der Unternehmen, die hier Risiken sehen, etwas gesunken. Gründe dürften sein, dass die Preise auf den Energiemärkten etwas nachgegeben haben und die Gasspeicher gut gefüllt sind. Dennoch sieht immer noch eine sehr deutliche Mehrheit hier erhebliche Risiken.
Zudem geben Industrieunternehmen, bei denen die Energiekosten häufig einen höheren Anteil an den Gesamtkosten ausmachen als bei Dienstleistern und Handelsunternehmen, dieses Risiko mit 84 Prozent deutlich häufiger an.
Seit Herbst 2022 haben die Unternehmen nach Kräften Energie eingespart und in Energieeffizienzmaßnahmen investiert. Diese Investitionen schränken den Spielraum für andere Maßnahmen ein. Jedes fünfte Unternehmen sieht sich bereits dazu gezwungen, andere Investitionen zurückzustellen.
Angesichts eines nach wie vor großen Investitionsbedarfes zur Transformation der Industrie bedarf es vor allem besserer Rahmenbedingungen, um künftig die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen aufrechtzuerhalten.
Omnipräsent ist zudem der Fachkräftemangel, den 54 Prozent der Befragten als Risiko ansehen, und eine schwächelnde Inlandsnachfrage, die durch Konsumzurückhaltung insbesondere den Handel belastet.
Das Konjunkturbarometer Rheinland enthält weitere Informationen zur Lage in den einzelnen Branchen sowie Statements von Unternehmen aus dem Rheinland.

Pressemeldung, 6. Februar 2023

IHK Köln fordert zügige Umsetzung der Rheinspange

„Die Vorzugsvariante für die Rheinspange soll nun endlich festgelegt werden. Die IHK Köln steht dabei auch einer Tunnellösung positiv gegenüber, wenn auch Gefahrgutverkehr problemlos möglich ist. Die neue Rheinquerung wird dringend benötigt. Der Planungsprozess und das Genehmigungsverfahren müssen daher zügig fortgeführt werden. Jetzt müssen alle Verantwortlichen in Bund, Land und Region an einem Strang ziehen und ihrer Verantwortung gerecht werden”, sagt Dr. Uwe Vetterlein, Hauptgeschäftsführer der IHK Köln.
Mit Bekanntgabe der Vorzugsvariante wird die Verwirklichung der neuen Autobahn als direkte Verbindung zwischen der A555 und der A59 einen entscheidenden Schritt vorankommen.

Keine Zeit verlieren

„Der Nutzen der zusätzlichen Rheinquerung zwischen Köln und Bonn wurde eindeutig nachgewiesen. Das Beteiligungsverfahren war vorbildlich. Wir dürfen keine Zeit verlieren”, so Vetterlein.
Im weiteren Verfahren ist es jetzt in der Verantwortung der Autobahn GmbH, dass die Entwurfsplanung im Zeitplan fertig wird. Dazu ist die Kooperation aller beteiligten Gebietskörperschaften nötig. Im Anschluss steht das Fernstraßen-Bundesamt in der Pflicht, das Planfeststellungsverfahren schnell durchzuführen.

Neue Rheinspange Teil einer funktionierenden Infrastruktur für Güter- und Pendlerverkehr

„Die Rheinspange ist für die erfolgreiche Zukunft unserer Wirtschaftsregion unabdingbar: Weniger Staus, weniger Umwege, weniger unnötige Emissionen. Die Unternehmen in der Region brauchen die neue Rheinquerung als Teil einer funktionierenden Infrastruktur für die Güter- und Pendlerverkehre. Nur mit dem Bau der Rheinspange kann die Infrastruktur mit den wachsenden Verkehrsströmen Schritt halten“, sagt Vetterlein.
Pressemeldung, 1. Februar 2023

Konjunkturumfrage der IHK Köln zum Jahresbeginn 2023: Resiliente Unternehmen – strukturelle Risiken

Köln, 1. Februar. Die Rezession ist in der Region laut aktueller Konjunkturumfrage der IHK Köln bislang ausgeblieben.
„Die Unternehmen haben sich resilienter erwiesen als zunächst erwartet. Es ist ihrem Mut, ihrer Kreativität und ihrer Anpassungsfähigkeit zu verdanken, dass die Lage besser ist, als befürchtet und die Erwartungen nicht mehr ganz so schlecht ausfallen,“ betont Dr. Uwe Vetterlein, Hauptgeschäftsführer der IHK Köln.
„Der aktive Einsatz der Politik in Krisenzeiten hat durchaus Positives bewirkt. Dennoch verhindert der mangelnde politische Reformwille und die abnehmende Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland eine nachhaltige Erholung. Kritisch ist die Lage besonders bei energieintensiven Industriebetrieben. Diese kämpfen weiter mit hohen Kosten und haben große Sorge vor einer möglichen mangelnden Versorgungssicherheit bei Strom und Gas. Trotz Verbesserung des Konjunkturklimas besteht daher das Risiko, dass viele Schlüsselunternehmen für den Wohlstand in unserer Region ihre Produktion aus Deutschland weg in andere Länder verlagern, in denen Energie sicherer und günstiger zu haben ist“, fasst Uwe Vetterlein die aktuelle Lage zusammen.
Denn die Rahmenbedingungen seien auch abgesehen von den Energiepreisen für die Betriebe mehr als herausfordernd: Viele Unternehmen beklagten, dass die immer weiter ausufernde Bürokratie dringend erforderliche Investitionen hemmt. Außerdem leiden die Unternehmen unter einer häufig überalterten, maroden Infrastruktur und dem sich immer stärker manifestierenden Arbeitskräftemangel.
„Unsere Unternehmen sind engagiert und mutig unterwegs und haben es in den vergangenen Jahren und Monaten mit immer neuen Herausforderungen zu tun gehabt. Die Politik muss sich an die Seite der Unternehmen stellen und endlich die unnötigen Bremsklötze und Hindernisse beseitigen.“, so der IHK-Hauptgeschäftsführer.

Ergebnisse für den gesamten IHK-Bezirk

Lage

Insgesamt lassen die Konjunkturdaten zum Jahresbeginn etwas aufatmen. Der Abwärtstrend ist vorerst abgeschwächt. Grund zur Entwarnung gibt es jedoch angesichts des Kriegs gegen die Ukraine, der hohen Energiepreise, der Inflation, den steigenden Zinsen und den bürokratischen Hemmnissen nicht.
Die positiveren Aussichten resultieren aus aktuell niedrigeren Energiepreisen, dem etwas verbesserten Konsumklima und der leichten Abschwächung der Inflation. Im Ergebnis ist der Konjunkturklimaindex gegenüber der Vorumfrage von 79 auf 98 Punkte gestiegen und bewegt sich wieder in die Richtung der 100 Punktemarke. Darüber beginnt die Wirtschaft zu wachsen, darunter schrumpft sie.
Der Indikator für die Geschäftslage steigt von zehn auf 17 Punkte. Ein Drittel der Unternehmen meldet eine gute Geschäftslage. 49 Prozent schätzen ihre Lage als befriedigend ein. Doch 17 Prozent der Unternehmen geht es schlecht.

Geschäftsaussichten

Die Erwartungen der Betriebe haben sich gegenüber der äußerst schlechten Beurteilung der letzten Umfrage entspannt. 13 Prozent der Unternehmen gehen bereits wieder von einer Verbesserung aus. Allerdings befürchten 32 Prozent der Unternehmen, dass sich Ihre Lage in den kommenden zwölf Monaten weiter verschlechtert. Das ist immer noch ein hohes Niveau, aber weniger als bei der letzten Befragung, Der Erwartungsindikator bleibt aber mit -19 Punkten im negativen Bereich.
Die Investitionspläne der Unternehmen haben sich leicht verbessert, befinden sich aber nach wie vor auf niedrigem Niveau. 28 Prozent der Unternehmen planen höhere Investitionen, dagegen wollen 29 Prozent ihre Investitionen reduzieren. Vor allem in der Industrie stellt aber ein beträchtlicher Anteil der Firmen notwendige Investitionen zurück, gerade die energieintensiven Unternehmen verhalten sich zurückhaltend.
Die Exporterwartungen der Unternehmen haben sich im Vergleich zur letzten Befragung deutlich verbessert. Dennoch liegt der Exportindikator weiter auf einem sehr niedrigen Niveau von minus 15 Punkten. 28 Prozent der Unternehmen gehen von einem Rückgang des Exportgeschäfts in den kommenden zwölf Monaten aus. 58 Prozent erwarten eine gleichbleibende Entwicklung, nur 13 Prozent einen Anstieg.

Beschäftigung

Die Beschäftigungspläne der Betriebe sind nahezu unverändert. Der Indikator liegt weiterhin im neutralen Bereich. Allerdings zeigt der aktuelle Höchststand von sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, dass Mitarbeitende rar sind. Für die Unternehmen hat sich der Mangel an Fachkräften mittlerweile zu einem Mangel an Arbeitskräften ausgeweitet.

Risiken

Hauptrisiko bleiben für die Betriebe nach wie vor die hohen Energie- und Rohstoffpreise (71 Prozent). Darauf folgt der Fachkräftemangel, den 63 Prozent als riskant für das eigene Geschäft einschätzen. Inflation und ein schwaches Konsumklima führen dazu, dass die Inlandsnachfrage weiterhin als großes Risiko bestehen bleibt (50 Prozent).

Ergebnisse für die Stadt Köln

Die Geschäftslage der Kölner Unternehmen hat sich zum Jahresbeginn leicht verbessert: 36 Prozent beurteilen ihre Lage als gut (Vorumfrage 35 Prozent) – 16 Prozent als schlecht (Vorumfrage 20 Prozent).
Die Erwartungen der Unternehmen in Köln haben sich seit der letzten Befragung deutlich verbessert: 15 Prozent gehen von einer Verbesserung der Situation aus (Vorumfrage 10 Prozent), 27 Prozent befürchten eine Verschlechterung (Vorumfrage 47 Prozent).
Die Investitions- und Beschäftigungsabsichten sind nahezu unverändert: 34 Prozent der Unternehmen planen eine Ausweitung des Investitionsvolumens, 20 Prozent eine Verringerung. 26 Prozent möchten zusätzliche Arbeitsplätze schaffen, 17 Prozent planen mit weniger Beschäftigten.
Bei den Hauptrisiken liegen aus Sicht der Kölner Unternehmen der Fachkräftemangel (66 Prozent) sowie die Energie- und Rohstoffpreise (66 Prozent) gleichauf.

Ergebnisse für die Stadt Leverkusen und den Rheinisch-Bergischen Kreis

Gegenüber der Herbstumfrage hat sich die Lage der Unternehmen in Leverkusen deutlich verbessert. 39 Prozent (Vorumfrage 28 Prozent) der Unternehmen melden eine gute Geschäftslage und 19 Prozent eine schlechte (Vorumfrage 22 Prozent).
Die Erwartungen sind ebenfalls wesentlich optimistischer, auch wenn für die kommenden zwölf Monate lediglich 21 Prozent der Unternehmen von einer Verbesserung ausgehen und immerhin noch 26 Prozent von einer Verschlechterung.
Die Investitionsbereitschaft der Unternehmen ist größer geworden: 33 Prozent planen eine Erhöhung und nur noch 23 Prozent eine Reduzierung der Investitionen. Auch die Beschäftigungspläne haben sich leicht verbessert, der Beschäftigungsindikator liegt wieder bei plus 14 Punkten (Vorumfrage: vier Punkte).
Als Hauptrisiken nennen die Unternehmen in Leverkusen die Energie- und Rohstoffpreise (67 Prozent), den Fachkräftemangel (54 Prozent) und die Arbeitskosten (54 Prozent).
Auch im Rheinisch-Bergischen Kreis hellt sich die Lage auf. Zwar bewerten 22 Prozent der Unternehmen etwas weniger ihre Lage als gut (Vorumfrage 25 Prozent). Eine schlechte Lage melden nur noch 15 Prozent (Vorumfrage 26 Prozent).
Die Erwartungen für die kommenden zwölf Monate sind optimistischer. Acht Prozent der Unternehmen rechnen mit einer positiveren Entwicklung (Vorumfrage drei Prozent), 36 Prozent gehen von einer ungünstigeren Entwicklung aus (Vorumfrage 65 Prozent).
Die Investitionsbereitschaft bleibt gleich: Nur jeder fünfte Betrieb im Rheinisch-Bergischen Kreis möchte mehr investieren, knapp die Hälfte plant geringere Investitionen.
Die Beschäftigungsaussichten haben sich um 17 Punkte zwar verbessert, allerdings liegt der IHK-Beschäftigungsindikator mit minus neun Punkten weiterhin im negativen Bereich.
Als Hauptrisiken nennen die Unternehmen im Rheinisch-Bergischen Kreis an erster Stelle klar die Energie- und Rohstoffpreise (71 Prozent), gefolgt vom Fachkräftemangel (59 Prozent) und den Arbeitskosten (53 Prozent).

Ergebnisse für den Oberbergischen Kreis

Bei den Unternehmen im Oberbergischen Kreis hat sich die Lage gegenüber der Herbstumfrage leicht verbessert. 37 Prozent der Unternehmen melden mittlerweile wieder eine gute Lage (Vorumfrage 32 Prozent), 17 Prozent eine schlechte (Vorumfrage 18 Prozent).
Allerdings sind auch hier die Erwartungen deutlich gestiegen. Elf Prozent (Vorumfrage sieben Prozent) der Betriebe gehen von einer besseren Entwicklung in den kommenden zwölf Monaten aus und noch 40 Prozent (Vorumfrage 58 Prozent) von einer schlechteren.
Die Investitionsbereitschaft in Oberberg hat sich verbessert, allerdings ist der Saldo unverändert negativ. 18 Prozent der Unternehmen planen höhere Investitionen (Vorumfrage 16 Prozent), 35 Prozent niedrigere (Vorumfrage 44 Prozent).
Als Hauptrisiken nennen die oberbergischen Unternehmen neben den Energie- und Rohstoffpreisen (76 Prozent) den Fachkräftemangel (57 Prozent) und die Inlandsnachfrage (54 Prozent).

Ergebnisse für den Rhein-Erft-Kreis

Im Rhein-Erft-Kreis hat sich die Geschäftslage für die Unternehmen leicht verbessert.
Knapp jedes dritte Unternehmen bewertet die eigene Lage als gut (Vorumfrage noch knapp jedes vierte Unternehmen). Knapp jedes fünfte Unternehmen spricht von einer schlechten Geschäftslage (Vorumfrage noch knapp jedes vierte Unternehmen).
Die Erwartungen für die kommenden zwölf Monate sind jedoch deutlich gestiegen. Zwölf Prozent der Unternehmen gehen von einer besseren Geschäftsentwicklung aus (Vorumfrage fünf Prozent), 35 Prozent von einer schlechteren Entwicklung (Vorumfrage 58 Prozent).
Auch die Investitionsabsichten haben sich verbessert: 27 Prozent der Unternehmen möchten mehr, 25 Prozent möchten weniger investieren.
Die Beschäftigungsaussichten sind unvermindert auf einem niedrigen Niveau. Nur neun Prozent planen mit einem höheren Beschäftigungsstand.
Die Investitionsentscheidungen hängen für 76 Prozent der Betriebe von Ersatzbedarf ab, Umweltschutz ist für 31 Prozent das Hauptmotiv. Als größte Risiken benennen die Unternehmen im Rhein-Erft-Kreis an erster Stelle die gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise mit 78 Prozent. An zweiter Stelle steht der Fachkräftemangel mit 71 Prozent, darauf folgend die Arbeitskosten mit 51 Prozent.

Allgemeines

An der Umfrage haben sich vom 19. Dezember 2022 bis zum 16. Januar 2023 insgesamt 670 Unternehmen aus dem IHK-Bezirk beteiligt (Köln, Leverkusen, Rhein-Erft-Kreis, Rheinisch-Bergischer Kreis, Oberbergischer Kreis).
Pressemeldung, 25. Januar 2023

Statement zum neuen Kompromissvorschlag Deutzer Freiheit für die Bezirksvertretung

Zum Verkehrsversuch auf der Deutzer Freiheit gibt es für die Bezirksvertretung 1 am 26. Januar 2023 einen Dringlichkeitsantrag von mehreren Fraktionen.
Dazu folgendes Statement von Thorsten Zimmermann, Leiter des Geschäftsbereichs Wirtschaft und Politik der IHK Köln:
„Der von mehreren Fraktionen vorgelegte Dringlichkeitsantrag zeigt, dass es Handlungsbedarf gibt . Der Vorschlag, eine Einbahnstraße zwischen Graf-Geßler-Straße und Gotenring einzurichten, reicht jedoch nicht aus. Eine echte Entschärfung der Situation würde nur mit einer Öffnung dieses Abschnitts für Fahrzeuge in beide Richtungen gelingen. Mit ihrem Vorschlag treten die Fraktionen wieder hinter den Minimalkompromiss im Veedelsbeirat zurück.
Unsere Umfrage unter den Unternehmen an der Deutzer Freiheit hat belegt, dass die Mehrheit der Gewerbetreibenden den Verkehrsversuch in der bestehenden Form ablehnt. Für die Zukunft wünschen wir uns von Anfang an eine Beteiligung der Wirtschaft und eine Prüfung der Auswirkungen auf das Gewerbe nach klaren Kriterien.“
Pressemeldung, 11. Januar 2023

IHK-Weiterbildung: Neue Kurse für den Berufsalltag

Das Bildungszentrum der IHK Köln setzt auf Nachhaltigkeit – und hat weitere Zertifikatslehrgänge rund um diese betriebliche Herausforderung ins Programm genommen.
Der Start für das Angebot „Sustainable Leadership (IHK) - Nachhaltigkeitskommunikation, - marketing und -reporting“ steht bereits fest. In Kürze werden auch Termine für „Nachhaltigkeit in Logistik, Beschaffung und Lieferketten“, für „Nachhaltiges Lieferkettenmanagement (IHK)“ sowie für „Nachhaltiges Personalmanagement“ online gestellt. Daneben sind weitere Lehrgänge zu den Themen Energieversorgung und Zirkuläre Wertschöpfung in der Planung. Das gesamte vielfältige Qualifizierungsangebot rund um fast alle Fragen der beruflichen Praxis ist auf www.ihk.de/koeln/Weiterbildung zu finden. Die Seminare, Vorbereitungskurse, Zertifikatslehrgänge und Unterrichtungen in der Erwachsenenbildung richten sich an Angestellte, Gründer, Freiberufler sowie an Unternehmen, die die Veranstaltungen auch angepasst an ihre firmenspezifischen Bedarfe buchen können.
Auch das Kursangebot rund um digitale Prozesse im Betrieb wird ausgebaut: Neben schon seit Jahren gefragten Qualifizierungen wie Social Media Manager, Online Recruiting oder E-Commerce wird künftig auch Know-how für angehende Online-Trainer, E-Learning-Entwickler oder Blended-Learning-Designer vermittelt. Daneben werden auch etablierte Lehrgänge, etwa Projektmanager, Immobilienmakler, Generationenberater oder Business Coach fortgeführt. Außerdem bietet das IHK-Bildungszentrum Tagesseminare zu Themen wie Kommunikation, Mitarbeiterführung oder Seminare für Ausbilder und Azubis an. Zu den staatlich übertragenen Aufgaben zählen gesetzlich vorgeschriebene Unterrichtungen im Bewachungs- und Gaststättengewerbe sowie für Automatenaufsteller.
Insgesamt hat die IHK Köln dieses Jahr mehr als 300 Angebote im Bildungsprogramm. Im vergangenen Jahr zählte sie über 4.000 Teilnehmende bei ihren Bildungsveranstaltungen – den Großteil davon in Köln, aber auch in den IHK-Geschäftsstellen in Gummersbach, Bergheim und Leverkusen.
Vor Ort bietet die IHK für alle Weiterbildungsinteressierten auch Beratungen an. Termine können über www.ihk.de/koeln/bildungsberatung vereinbart werden. Eine Beratung ohne Terminvereinbarung rund um inhaltliche und finanzielle Fragen einer individuellen Weiterbildung gibt es jeden Donnerstag im WeiterbildungsLab in den Räumen der IHK, Unter Sachsenhausen 10-26.