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Rheinspange

Seit Dezember 2016 ist der Neubau der A553, die sogenannte Rheinspange, im Bundesverkehrswegeplan im Vordringlichen Bedarf mit hohem Volkswirtschaftlichen Nutzen eingestuft.
Bei dem geplanten Vorhaben handelt es sich um eine rund acht Kilometer lange Autobahn mit je zwei Fahrtrichtungsstreifen zwischen der A555 im Westen und A59 im Osten. Sie soll den Rhein zwischen Köln und Bonn in einem Tunnel etwa drei Kilometer lang unterqueren und die Rodenkirchener Brücke im Norden und die Friedrich-Ebert-Brücke im Süden entlasten. Im regionalen Autobahnnetz entlastet die Querung sowohl den staubelasteten Kölner als auch den Bonner Autobahnring und verbessert die Erreichbarkeit von Gewerbegebieten, mehreren multimodalen Güterterminals und den für den Expressfrachtverkehr relevanten Flughafen Köln/Bonn.

Position der IHK

Die zusätzliche Rheinquerung ist für die IHK Köln weiterhin unbedingt notwendig, um das gesamte Verkehrsnetz in der Region zu entlasten, die Vernetzung mit Schiene und Wasserstraße zu stärken und die Erreichbarkeit von Unternehmen zu verbessern.
Die wichtigsten Gründe dafür sind:
  1. In der Region Köln/Bonn wird bis 2040 ein Bevölkerungszuwachs um bis zu 270.000 Einwohnerinnen und Einwohner prognostiziert – daraus resultieren steigende Pendler- und Wirtschaftsverkehre.
  2. Die Rheinspange verbessert den Anschluss an das europäische Fernstraßennetz für die geplanten Gewerbegebiete, nicht zuletzt in dem vom Strukturwandel stark betroffenen Rheinischen Revier.
  3. Linkrheinisch gibt es starke Knotenpunkte für den Schienengüterverkehr und die Binnenschifffahrt, wie das Terminal Eifeltor und die Kölner Häfen. Hier wird die Rheinspange benötigt, um die Verknüpfung von Unternehmen im rechtsrheinischen Wirtschaftsraum mit diesen beiden umweltfreundlichen Verkehrsträgern zu verbessern.
  4. Vielen Unternehmen und Beschäftigten würde die Rheinspange eine erhebliche Zeitersparnis bringen. In der Verkehrsuntersuchung der Autobahn GmbH wurde eine eingesparte Reisezeit von 1,3 Mio. Kfz-Stunden pro Jahr errechnet.
  5. Der Flughafen Köln/Bonn und das kommende Stadtentwicklungsprojekt Deutzer Hafen werden durch die Rheinspange besser an das überregionale Netz angebunden.
  6. Die Rheinspange ist eine dringend notwendige Entlastung für die Rodenkirchener Brücke im Norden (ca. 135.000 Fahrzeuge pro Tag) und die Friedrich-Ebert-Brücke (ca. 25.000 Fahrzeuge pro Tag) im Süden. Dies gilt umso mehr, als beide Brücken in absehbarer Zeit abgerissen und Ersatzneubauten weichen müssen. Die entsprechenden Neubauten hat die Autobahn GmbH des Bundes bereits Ende 2021 angekündigt. Wie sehr regionale Unternehmen von der Sperrung einer Autobahnbrücke betroffen sein können, zeigt der Fall der Talbrücke Rahmede auf der A45.

Herausforderungen und weiteres Handeln

Im Dezember 2016 hat der Deutsche Bundestag die Rheinspange im Bundesverkehrswegeplan 2030 (BVWP) in den Vordringlichen Bedarf eingestuft. Im Rahmen der Reform der Bundesfernstraßenverwaltung wurde das Projekt 2021 von Straßen.NRW an die Autobahn GmbH übertragen. Die bestehenden Gremien zur Beteiligung von Politik und Öffentlichkeit wurden fortgeführt. Regionale Amts- und Mandatsträger tauschen sich im Rahmen des Politischen Begleitkreises als Gremium mit der Autobahn GmbH aus.
Darüber hinaus begleitet das von Straßen.NRW initiierte und von der Autobahn GmbH fortgeführte Dialogforum, welches für Bürgerinnen und Bürgern des Planungsraumes sowie Trägern Öffentlicher Belange wie u. a. der IHK Köln und der IHK Bonn/Rhein-Sieg geöffnet ist, den Planungs- und Genehmigungsprozess. Nähere Informationen finden Sie unter: https://rheinspange.nrw.de/beteiligung/.
Der erste Schritt im Planungsprozess ist die Linienbestimmung. Ziel ist die Ermittlung der späteren Trasse, einer Vorzugs- aus 12 möglichen Varianten. In einem ersten Meilenstein wurde im Februar 2023 die sogenannte Variante 6aT als Tunnellösung zwischen Wesseling und Niederkassel. ausgewählt. Sie liegt gegenwärtig dem Fernstraßen-Bundesamt zur Genehmigung vor.
Die folgende Entwurfsplanung soll nach erfolgter Genehmigung weitere zwei Jahre dauern. In einer nächsten Etappe folgen die Genehmigungsplanung und das Planfeststellungsverfahren. Mit dem Zielhorizont 2028 geht es anschließend in die Ausführungsplanung und den tatsächlichen Bau der Rheinspange, der bis 2036 abgeschlossen sein soll.

Aktivitäten der IHK Köln

Die IHK Köln begrüßt die Realisierung der Rheinspange als Tunnellösung. Aus Sicht der IHK Köln ist das Projekt gesamtwirtschaftlich sinnvoll und notwendig. Als Mitglied des Dialogforums Rheinspange A553 vertritt die IHK Köln die Interessen der Gewerbetreibenden und hat zuletzt im Februar 2023 die Landesregierung aufgefordert, sich beim Bund nachdrücklich für eine schnelle Umsetzung der Pläne einzusetzen.