Drei Fragen an | 18.09.2023

Bundeskonferenz der Wirtschaftsjunioren

Gemeinsam mit Thomas Heigold bildet die Wirtschaftsjuniorin Melanie Renje die Konferenzdirektion der Bundeskonferenz der Wirtschaftsjunioren in Heilbronn vom 21. bis 24. September. Die Geschäftsführerin des Mittelstandzentrums Tauberfranken in Bad Mergentheim ist außerdem Mitglied im Präsidium der IHK-Vollversammlung Heilbronn-Franken. Von Andreas Lukesch

Frau Renje, gemeinsam mit Thomas Heigold und einem Team der Wirtschaftsjunioren organisieren Sie die Bundeskonferenz der Wirtschaftsjunioren in Heilbronn. Wie viele Teilnehmer erwarten Sie und was erwartet die?

Melanie Renje: Wir erwarten rund 750 Wirtschaftsjunioren aus dem gesamten Bundesgebiet sowie aus acht weiteren Nationen. Die drei Konferenztage nutzen wir um mit Seminaren, Workshops, Betriebsbesichtigungen und Freizeitprogramm die Vorzüge unserer Region zu zeigen. Am Bildungscampus in Heilbronn sind inspirierende Keynotes mit dem Who-is-Who der Familienunternehmen aus unserer Region geplant. Einen hohen Praxisbezug werden unsere vielfältigen Workshops haben, deren spannende Themenfelder von anwendungsorientierter künstlicher Intelligenz über Gründerwissen bis hin zu Vertriebsexpertise reichen. Außerdem werden wir die komplette Region einbinden und Exkursionen zu Unternehmen in allen vier Landkreisen anbieten. Auch beim Abendprogramm haben wir bewusst auf Vielfalt und Regionalität gesetzt: während beim Welcome-Abend das Netzwerken im Vordergrund steht zeigen wir bei einem Genuss-Festival und zu unserer Glitzernacht-Gala die breite Vielfalt unserer Genuss- und Wirtschaftsregion.

Es wird gefeiert, genetzwerkt und viel besprochen. Welche Themen beschäftigen die Jungunternehmerinnen und -unternehmen und damit auch die Bundeskonferenz aktuell ganz besonders?

Melanie Renje: Was momentan auf bundespolitischer Ebene passiert, ist fern jeder unternehmerischer Realität und erfüllt die Junge Wirtschaft vor allem mit Sorge. Zwei Drittel unserer Mitglieder sind pessimistisch, wenn sie an den Wirtschaftsstandort Deutschland in 20 Jahren denken. Dabei sind steigende Lohnkosten und der Fachkräftemangel nicht einmal mehr die am meisten diskutierten Themen. Drei Viertel der Wirtschaftsjunioren beklagen die schleppende und inkonsequente Digitalisierung der deutschen Verwaltung. Fast neun von zehn Mitgliedern sind in ihrem Unternehmen von den Folgen von übermäßiger Bürokratie betroffen. Es ist deshalb zwingend notwendig, dass wir uns als junge UnternehmerInnen und Führungskräfte aktiv in wirtschafts- und gesellschaftspolitische Diskussionen einbringen und die Interessen unserer und zukünftiger Generationen nachhaltig vertreten.

Dass die Bundeskonferenz in der Region stattfindet, ist kein Zufall. Anlass ist das 50-jährige Bestehen der Heilbronner Wirtschaftsjunioren. Wieso ist dieses Jubiläum ein Grund zum Feiern?

Melanie Renje: Mit rund 220 aktiven Wirtschaftsjunioren sind wir der mitgliederstärkste Kreis in Deutschland. Das verschafft uns eine enorme Schlagkraft. Der Vielfalt und Expertise unserer Mitglieder ist es zu verdanken, dass wir jedes Jahr in der Lage sind, ein breit gefächertes und qualitativ überaus hochwertiges Jahresprogramm aus Veranstaltungen und Projekten in und für die Region umzusetzen. In 50 Jahren haben die WJ Heilbronn-Franken schon häufig Maßstäbe gesetzt und werden regelmäßig als der Aktivste Kreis im Bundesverband ausgezeichnet. Darauf dürfen wir und unsere Kammer doch stolz sein!
Andreas Lukesch
Leiter Marketing & Kommunikation und Pressesprecher