Verbraucherpreisindex

Gute Signale bei der Preisentwicklung

Die Inflationsrate in Deutschland lag im Juni 2024 bei 2,2 Prozent und damit wieder nur knapp über der Zielmarke der Marke der Zentralbanken von zwei Prozent. Energie- und Nahrungsmittelpreise dämpfen weiterhin die Inflationsrate, so das Statistische Bundesamt.
Die Energieprodukte verbilligten sich im Juni 2024 gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,1 Prozent. Binnen Jahresfrist gingen sowohl die Preise für Haushaltsenergie (-3,0 %) als auch für Kraftstoffe (-0,6 %) zurück. Vor allem konnten die Verbraucherinnen und Verbraucher weiterhin von günstigeren Preisen für Strom (-6,3 %) und Erdgas (-4,3 %) profitieren. Dagegen waren einige Energieprodukte teurer als ein Jahr zuvor, insbesondere Fernwärme (+27,6 %) und leichtes Heizöl (+7,9 %).
Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im Juni 2024 um 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Der Preisauftrieb für Nahrungsmittel hat sich nach den neuesten Berechnungen damit verstärkt (Mai 2024: +0,6 %), die Teuerungsrate hierfür lag dennoch weiterhin unterhalb der Gesamtteuerung. Merklich teurer binnen Jahresfrist blieben Speisefette und Speiseöle (+11,8 %, darunter Olivenöl: +46,7 %) sowie Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (+6,1 %, darunter Schokolade: 10,7 %). Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich von Juni 2023 bis Juni 2024 um 0,8 Prozent und lagen damit deutlich unterhalb der Gesamtteuerung.
Die Preise für Dienstleistungen insgesamt lagen im Juni 2024 nach den Berechnungen der Statistiker um 3,9 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats und damit deutlich über der Gesamtteuerung. Bereits im Mai 2024 hatte die Teuerung von Dienstleistungen bei 3,9 Prozent gelegen, auch weil bereits im Mai die dämpfende Wirkung des Deutschlandtickets auf die Teuerungsrate der Dienstleistungen entfiel. Im Juni 2024 verteuerten sich daher die kombinierten Tickets für Bahn, Bus und Ähnliches um 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Andere Preise für Dienstleistungen erhöhten sich von Juni 2023 bis Juni 2024 noch deutlicher, nennenswert sind die Versicherungen (+12,3 %, darunter Versicherungen für den Verkehr: +26,0 %) und die Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (+8,1 %). Merklich teurer waren zum Beispiel auch die Gaststättendienstleistungen (+6,8 %), Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+6,2 %) sowie Übernachtungen (+5,1 %). Bedeutsam für die Preisentwicklung bei Dienstleistungen bleiben zudem die Nettokaltmieten, die Teuerungsrate lag hier bei 2,2 Prozent. Nur wenige Dienstleistungen wurden günstiger, auffällig war im Juni 2024 der Preisrückgang bei Flugtickets gegenüber dem Vorjahresmonat (-6,0 %, davon internationale Flüge: -6,4 %; aber Inlandsflüge: +3,0 %).
Verbraucherpreisindex (VPI)
Basisjahr 2020 = 100
                         Jahr
Monat
2017
2018
2019
2020
2021
2022
2023
2024
Januar
95,1
96,4
97,7
99,8
101,0
105,2
114,3
117,6
Februar
95,6
96,7
98,1
100,1
101,6
106,0
115,2
118,1
März
95,8
97,2
98,5
100,3
102,1
108,1
116,1
118,6
April
96,2
97,5
99,4
100,4
102,4
108,8
116,6
119,2
Mai
96,2
98,2
99,6
100,4
102,6
109,8
116,5
119,3
Juni
96,5
98,3
99,9
100,5
102,9
109,8
116,8
119,4
Juli
96,9
98,7
100,3
99,7
103,4
110,3
117,1
August
97,0
98,8
100,2
99,7
103,5
110,7
117,5
September
97,0
99,0
100,2
99,7
103,8
112,7
117,8
Oktober
96,9
99,1
100,2
99,9
104,3
113,5
117,8
November
96,5
98,5
99,5
99,7
104,5
113,7
117,3
Dezember
96,9
98,5
100,0
99,8
104,7
113,2
117,4
Jahresdurchschnitt
96,4
98,1
99,5
100,0
103,1
110,2
116,7
Quelle: Statistisches Bundesamt, Datenbank GENESIS (Tabellen 61111-0001/2)
Stand: 12.07.2024