Praxisstudium

Geprüfte Industriemeister Kunststoff und Kautschuk

In Industrieunternehmen werden Führungskräfte benötigt, die als Praktiker auf viel Erfahrung zurückgreifen können. Industriemeister nehmen in Unternehmen eine Schlüsselstellung ein. Sie sind Schnittstelle zwischen Produktion und Management.
Industriemeister Kunststoff und Kautschuk organisieren in der Kunststoff- und Kautschukverarbeitung als Manager der mittleren Ebene die reibungslosen Arbeitsabläufe und führen sowie motivieren Mitarbeiter.
Sie überwachen Kostenentwicklungen und stellen Kontrollen der ein- und ausgehenden Erzeugnisse sicher. Zudem gewährleisten sie ein störungsfreies und termingerechtes Arbeiten und optimieren die Zusammenarbeit mit anderen Betriebsstätten. Industriemeister Kunststoff und Kautschuk verfolgen das Ziel, eine Arbeitsatmosphäre mit zufriedenen Kollegen und wirtschaftlichen Ergebnissen zu erreichen.

Aktuelle Termine

Die IHK Elbe-Weser startet alle zwei Jahre einen Praxisstudiengang.
2026 ist wieder ein Vollzeitlehrgang im Blended-Learning-Format über ca. fünf Monate vorgesehen. Die Termine finden entweder vor Ort in Stade oder online im virtuellen Klassenzimmer statt – ganz bequem von zu Hause oder unterwegs, ohne zeitaufwendige Fahrtwege.
Tragen Sie sich kostenfrei in die unverbindliche Interessentenliste (Vollzeit oder berufsbegleitend) ein und erhalten Sie als Erster Informationen, sobald weitere Details des nächsten Praxisstudiengangs feststehen. Dieser Eintrag ist keine verbindliche Anmeldung zum IHK-Praxisstudiengang.
Der berufs- und arbeitspädagogische Teil (AEVO) ist Voraussetzung für die Zulassung zur IHK-Prüfung. Die Eignung muss zur zweiten schriftlichen Teilprüfung nachgewiesen werden. Die IHK Elbe-Weser wird einen extra für die Teilnehmer des geplanten Praxisstudiengangs vorgesehenen AEVO-Kurs (Bildungsurlaub anerkannt) anbieten. Alternativ könnte der jährlich in den Sommerferien stattfindende AEVO-Crashkurs in Frage kommen.

Abschluss auf Bachelorniveau

Die Höhere Berufsbildung eröffnet insbesondere dual Ausgebildeten attraktive Entwicklungswege. Ein IHK-Praxisstudium bereitet auf eine öffentlich-rechtliche Prüfung vor und gilt in der Wirtschaft als die Alternative zum akademischen Studium, denn der IHK-Abschluss ist der akademischen Ebene gleichwertig. Die IHK-Abschlüsse genießen durch die enge Verzahnung von Theoriewissen und Praxisbezug einen hohen Stellenwert bei Unternehmen.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) beschreibt im Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) systematisch und für jedermann nachvollziehbar die Wertigkeit der einzelnen Qualifikationen des deutschen Bildungssystems. Im DQR sind die IHK-Abschlüsse unter anderem folgenden Niveaustufen zugeordnet:
  • Meister, Fachwirte und Fachkaufleute befinden sich gemeinsam mit allen Bachelorabschlüssen oder Fachhochschulabschlüssen auf Niveau 6.
  • Betriebswirte befinden sich gleichwertig mit Masterabschlüssen, Universitätsdiplomen und Staatsexamen auf Niveau 7.

Zielgruppe

Der IHK-Praxisstudiengang richtet sich an Fachkräfte aus Industrieunternehmen mit praktischer Berufserfahrung, die ihre Karriere- und Bildungsziele ausbauen möchten.

Handlungsbereiche

Das IHK-Praxisstudium umfasst die Fachrichtungsübergreifenden Basisqualifikationen mit fünf Handlungsbereichen und die Handlungsspezifischen Qualifikationen mit vier Handlungsbereichen.

Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikationen

Rechtsbewusstes Handeln

  • Individuelles Arbeitsrecht
  • Betriebsverfassungsrecht
  • Sozialversicherungsrecht
  • Arbeitssicherheit, Arbeitsschutz
  • Umweltrecht
  • Datenschutz/Produkthaftung

Betriebswirtschaftliches Handeln

  • Volkswirtschaft
  • Aufbau- und Ablauforganisation
  • Organisationsentwicklung
  • Entgeltfindung, Kontinuierlicher Verbesserungsprozess
  • Kostenrechnung, Kalkulationsverfahren

Anwenden von Methoden der Information, Kommunikation und Planung

  • Erfassen, Analysieren, und Aufbereiten von Prozess- und Produktionsdaten mittels EDV-Systemen und Bewerten visualisierter Daten
  • Bewerten von Planungstechniken und Analysemethoden sowie deren Anwendungsmöglichkeiten
  • Anwenden von Präsentationstechniken
  • Erstellen von technischen Unterlagen, Entwürfen, Statistiken, Tabellen und Diagrammen
  • Anwenden von Projektmanagementmethoden
  • Auswählen und Anwenden von Informations- und Kommunikationsformen einschließlich des Einsatzes entsprechender Informations- und Kommunikationsmittel

Zusammenarbeit im Betrieb

  • Beurteilen und Fördern der beruflichen Entwicklung
  • Beurteilen und Berücksichtigen des Einflusses von Arbeitsorganisationen und Arbeitsplatz auf Sozialverhalten und Betriebsklima
  • Beurteilen von Einflüssen der Gruppenstrukturen auf das Gruppenverhalten
  • Entgeltfindung, Kontinuierlicher Verbesserungsprozess
  • Führungsverhalten, Umsetzen von Führungsgrundsätzen
  • Anwenden von Führungsmethoden und -techniken
  • Förderung der Kommunikation und Kooperation

Berücksichtigung naturwissenschaftlicher und technischer Gesetzmäßigkeiten

  • Chemie
  • Physik
  • Elektrotechnik
  • Statistik

Handlungsspezifische Qualifikationen

Technik

  • Betriebstechnik
  • Werkstoffe
  • Produktionsprozesse

Organisation

  • Betriebliches Kostenwesen und Controlling
  • Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutz
  • Planungs-, Steuerungs- und Kommunikationssysteme
  • Qualitätsmanagement

Führung und Personal

  • Personalführung
  • Personalentwicklung

Vertiefung im Handlungsbereich “Faserverbundtechnik”

  • Faser- und Matrixwerkstoffe
  • Formgebungsverfahren
  • Produktionsprozesse
Nach der Prüfungsverordnung ist eine von vier möglichen Vertiefungen (Bearbeitungstechnik, Verarbeitungstechnik, Kautschuktechnik oder Faserverbundtechnik) zu wählen. Die IHK Elbe-Weser vermittelt ausschließlich die Vertiefung “Faserverbundtechnik”.

Fortbildungsprüfung

Durch bundeseinheitliche Aufgabenstellungen bieten die IHK-Prüfungen einen hohen Qualitätsstandard. Für Unternehmen und Absolventen sind die Ergebnisse damit langfristig und überregional objektiv vergleichbar.
Die Fortbildungsprüfung zum Industriemeister Kunststoff und Kautschuk setzt sich aus einem schriftlichen und mündlichen Teil zusammen.
Die erste schriftliche Teilprüfung (Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikationen) umfasst fünf Prüfungsfächer. Die zweite schriftliche Teilprüfung (Handlungsspezifische Qualifikationen) wird auf der Grundlage einer betrieblichen Situationsbeschreibung mit zwei Aufgabenstellungen durchgeführt.
Die mündliche Prüfung besteht aus einer Präsentation mit einem anschließenden Fachgespräch. Zu Beginn der Prüfung wird eine Aufgabenstellung ausgehändigt. Nach Ablauf der Vorbereitungszeit wird die Aufgabenstellung dem Prüfungsausschuss vorgestellt. Im Anschluss folgt das Fachgespräch.

Zulassungsvoraussetzungen

Für die Teilnahme an dem IHK-Praxisstudium müssen keine Zulassungsvoraussetzungen erfüllt sein. Allerdings berechtigt die Anmeldung nicht automatisch zur Teilnahme an der Prüfung. Daher informieren Sie sich in jedem Fall vor der Anmeldung, ob Sie die Zulassungsvoraussetzungen für die spätere IHK-Prüfung erfüllen.
Bitte reichen Sie für die Prüfung der Zulassungsvoraussetzungen die folgenden Unterlagen unter pruefungen@elbeweser.ihk.de
ein:
  • Aktueller Lebenslauf
  • Prüfungszeugnis der Berufsausbildung
  • Qualifizierte Arbeitszeugnisse oder eine Bescheinigung des Arbeitgebers, aus der Art, Inhalt und Dauer der Beschäftigung hervorgehen
  • Angabe des angestrebten Fortbildungsabschlusses “Geprüfter Industriemeister Kunststoff und Kautschuk”
  • Ggf. bereits den AEVO-Nachweis

Finanzielle Förderungen

Weiterbildung fördert Ihren beruflichen Aufstieg, hilft bei der Sicherung Ihres Arbeitsplatzes und eröffnet Ihnen neue Möglichkeiten. Daher gibt es Förderungen für Ihre Qualifizierung, zum Beispiel das Aufstiegs-BAföG oder das Weiterbildungsstipendium.