Praxisstudium
Geprüfte Industriemeister Chemie
Die Chemie zählt zu den größten Industrien in Deutschland und bietet vielfältige Arbeitsorte, die Branche gilt zudem als Innovationsmotor und setzt auf Forschung und Entwicklung neuer Technologien. In Industrieunternehmen werden Führungskräfte benötigt, die als Praktiker auf viel Erfahrung zurückgreifen können.
Industriemeister Chemie übernehmen insbesondere in Unternehmen der chemischen und pharmazeutischen Industrie kompetent Sach-, Organisations- und Führungsaufgaben und entscheiden über den Einsatz von Betriebs- und Produktionsmitteln.
Dabei sind sie das kommunikative Bindeglied zwischen den Beschäftigten und der Managementebene. Gegenüber Mitarbeitern bringen sie ihr Wissen im Bereich der Mitarbeiterführung ein, koordinieren die Herstellung chemischer Produkte und sorgen für die Bereitstellung der Werkstoffe, die Grundchemikalien, natürliche Rohstoffe oder Verpackungsmaterialien.
Aktuelle Termine
Die IHK Elbe-Weser startet 2025 einen Präsenzlehrgang mit Online-Anteilen.
Der Unterricht findet berufsbegleitend im Blended Learning-Format über einen Zeitraum von 25 Monaten statt. Die Termine sind entweder vor Ort in Stade oder online im virtuellen Klassenzimmer geplant – ganz bequem von zu Hause oder unterwegs, ohne zeitaufwendige Fahrtwege.
16.08.2025 bis 11.10.2027 | Präsenzlehrgang mit Online-Anteilen » Details und Anmeldung |
Kein passender Starttermin dabei? Tragen Sie sich kostenfrei in die unverbindliche Interessentenliste ein und erhalten Sie als Erster Informationen, sobald weitere Details feststehen. Dieser Eintrag ist keine verbindliche Anmeldung zum IHK-Praxisstudiengang.
Der berufs- und arbeitspädagogische Teil (AEVO) ist Voraussetzung für die Zulassung zur IHK-Prüfung. Die Eignung muss zur zweiten schriftlichen Teilprüfung nachgewiesen werden. Für Meisterteilnehmer bietet die IHK Elbe-Weser einen speziell zugeschnittenen AEVO-Crashkurs in den unterrichtsfreien Sommerferien berufsbegleitend an, damit keine zeitlichen Konflikte mit dem Praxisstudiengang aufkommen.
Informationsveranstaltung
Wir laden herzlich zu einer kostenfreien Online-Informationsveranstaltung ein. An diesem Abend informieren wir über die Karriereperspektiven und Zulassungsvoraussetzungen, den Unterrichtsablauf sowie die finanziellen Fördermöglichkeiten. Bei Interesse melden Sie sich bitte bis spätestens einen Tag vor der Informationsveranstaltung an:
13.01.2025 um 17:30 Uhr | Informationsveranstaltung im Webinar » Anmeldung |
Abschluss auf Bachelorniveau
Die Höhere Berufsbildung eröffnet insbesondere dual Ausgebildeten attraktive Entwicklungswege. Ein IHK-Praxisstudium bereitet auf eine öffentlich-rechtliche Prüfung vor und gilt in der Wirtschaft als die Alternative zum akademischen Studium, denn der IHK-Abschluss ist der akademischen Ebene gleichwertig. Die IHK-Abschlüsse genießen durch die enge Verzahnung von Theoriewissen und Praxisbezug einen hohen Stellenwert bei Unternehmen.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) beschreibt im Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) systematisch und für jedermann nachvollziehbar die Wertigkeit der einzelnen Qualifikationen des deutschen Bildungssystems. Im DQR sind die IHK-Abschlüsse unter anderem folgenden Niveaustufen zugeordnet:
- Meister, Fachwirte und Fachkaufleute befinden sich gemeinsam mit allen Bachelorabschlüssen oder Fachhochschulabschlüssen auf Niveau 6.
- Betriebswirte befinden sich gleichwertig mit Masterabschlüssen, Universitätsdiplomen und Staatsexamen auf Niveau 7.
Zielgruppe
Der IHK-Praxisstudiengang richtet sich an Fachkräfte aus der Chemieindustrie mit praktischer Berufserfahrung, die ihre Karriere- und Bildungsziele ausbauen möchten.
Handlungsbereiche
Das IHK-Praxisstudium besteht aus zwei Lehrgangsabschnitten. Der erste Abschnitt (Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikationen) umfasst vier Handlungsbereiche und der zweite Abschnitt (Handlungsspezifische Qualifikationen) behandelt drei Handlungsbereiche.
Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikationen
Rechtsbewusstes Handeln
- Individuelles Arbeitsrecht
- Betriebsverfassungsrecht
- Sozialversicherungsrecht
- Arbeitssicherheit, Arbeitsschutz
- Umweltrecht
- Datenschutz/Produkthaftung
Betriebswirtschaftliches Handeln
- Volkswirtschaft
- Aufbau- und Ablauforganisation
- Organisationsentwicklung
- Entgeltfindung, Kontinuierlicher Verbesserungsprozess
- Kostenrechnung, Kalkulationsverfahren
Anwenden von Methoden der Information, Kommunikation und Planung
- Erfassen, Analysieren, und Aufbereiten von Prozess- und Produktionsdaten mittels EDV-Systemen und Bewerten visualisierter Daten
- Bewerten von Planungstechniken und Analysemethoden sowie deren Anwendungsmöglichkeiten
- Anwenden von Präsentationstechniken
- Erstellen von technischen Unterlagen, Entwürfen, Statistiken, Tabellen und Diagrammen
- Anwenden von Projektmanagementmethoden
- Auswählen und Anwenden von Informations- und Kommunikationsformen einschließlich des Einsatzes entsprechender Informations- und Kommunikationsmittel
Zusammenarbeit im Betrieb
- Beurteilen und Fördern der beruflichen Entwicklung
- Beurteilen und Berücksichtigen des Einflusses von Arbeitsorganisationen und Arbeitsplatz auf Sozialverhalten und Betriebsklima
- Beurteilen von Einflüssen der Gruppenstrukturen auf das Gruppenverhalten
- Entgeltfindung, kontinuierlicher Verbesserungsprozess
- Führungsverhalten, Umsetzen von Führungsgrundsätzen
- Anwenden von Führungsmethoden und -techniken
- Förderung der Kommunikation und Kooperation
Handlungsspezifische Qualifikationen
Chemische Produktion
- Verfahrenstechnik und Anlagentechnik
- Chemische Prozesse und Verfahren
- Prozessleittechnik
Führung, Organisation und Kommunikation
- Personalführung und -entwicklung
- Betriebliches Kostenwesen
- Verantwortliches Handeln im Betrieb
- Qualitätsmanagement
- Information und Kommunikation
Vertiefung im Handlungsbereich “Technologie”
- Entwicklung einer Produktionskette
- Substitution von Stoffen
- Verfahrensvorschläge, Produktaufarbeitung und -modifikation
Nach der Prüfungsverordnung ist eine von vier möglichen Vertiefungen (Automatisierungs- und Prozessleittechnik, Betriebscontrolling, Syntheseplanung oder Technologie) zu wählen. Die IHK Stade vermittelt ausschließlich die Vertiefung “Technologie”.
Fortbildungsprüfung
Durch bundeseinheitliche Aufgabenstellungen bieten die IHK-Prüfungen einen hohen Qualitätsstandard. Für Unternehmen und Absolventen sind die Ergebnisse damit langfristig und überregional objektiv vergleichbar.
Die Fortbildungsprüfung zum Industriemeister Chemie setzt sich aus einem schriftlichen und mündlichen Teil zusammen.
Die erste schriftliche Teilprüfung (Fachrichtungsübergreifende Basisqualifikationen) umfasst vier Prüfungsfächer. Die zweite schriftliche Teilprüfung (Handlungsspezifische Qualifikationen) wird auf der Grundlage einer betrieblichen Situationsbeschreibung mit zwei Aufgabenstellungen durchgeführt.
Die mündliche Prüfung besteht aus einer Präsentation mit einem anschließenden Fachgespräch. Zu Beginn der Prüfung wird eine Aufgabenstellung ausgehändigt. Nach Ablauf der Vorbereitungszeit wird die Aufgabenstellung dem Prüfungsausschuss vorgestellt. Im Anschluss folgt das Fachgespräch.
Zulassungsvoraussetzungen
Für die Teilnahme an dem IHK-Praxisstudium müssen keine Zulassungsvoraussetzungen erfüllt sein. Allerdings berechtigt die Anmeldung nicht automatisch zur Teilnahme an der Prüfung. Daher informieren Sie sich in jedem Fall vor der Anmeldung, ob Sie die Zulassungsvoraussetzungen für die spätere IHK-Prüfung erfüllen.
Bitte reichen Sie für die Prüfung der Zulassungsvoraussetzungen die folgenden Unterlagen unter pruefungen@elbeweser.ihk.de ein:
- Aktueller Lebenslauf
- Prüfungszeugnis der Berufsausbildung
- Qualifizierte Arbeitszeugnisse oder eine Bescheinigung des Arbeitgebers, aus der Art, Inhalt und Dauer der Beschäftigung hervorgehen
- Angabe des angestrebten Fortbildungsabschlusses “Geprüfter Industriemeister Chemie”
Finanzielle Förderungen
Weiterbildung fördert Ihren beruflichen Aufstieg, hilft bei der Sicherung Ihres Arbeitsplatzes und eröffnet Ihnen neue Möglichkeiten. Daher gibt es zahlreiche Förderungen für Ihre Qualifizierung, zum Beispiel das Aufstiegs-BAföG oder das Weiterbildungsstipendium.