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Nachhaltig für die Zukunft
Analysen, Umbaumaßnahmen, innovative Lösungen: Der Weg zur Nachhaltigkeit ist vielschichtig. Janbecks Fairhaus in Gelting und die im-jaich GmbH & Co. KG in Kappeln berichten, mit welchen Maßnahmen sie ihren Teil zur Umwelt beitragen.
„Mir liegt die Natur am Herzen“ sagt Uta Janbeck, Inhaberin von Janbecks Fairhaus in Gelting. Im Jahr 2002 kaufte sie mit ihrem Mann den Resthof an der Ostsee und baute ihn gemeinsam mit ihrer Familie und Freunden mit dem Ziel um. Ziel war eine Pension zu eröffnen, ein nachhaltiges Hotel inklusive Ferienwohnungen sind es geworden.
Heute versorgt sie in ihrem Fairhaus bis zu 21 Gäste in sieben unterschiedlichen Quartieren. „Wir setzen dabei auf regionale Lieferanten. Es ist mir wichtig, die Menschen dahinter persönlich zu kennen“, sagt Uta Janbeck. Zudem bietet sie in ihrem Unverpackt-Laden Lebensmittel an, damit ihre Gäste nur die benötigten Mengen kaufen müssen. So möchten sie verhindern, dass Lebensmittel im Müll landen.
Uta Janbeck in ihrem Lose-Laden
© IHK/Detlefs
Es ist schöner geworden, als ich es mir erträumt habe.Uta Janbeck
Für ihre Maßnahmen wurden die Janbecks mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis im Bereich Beherbergung ausgezeichnet. „Die letzten 20 Jahren waren sehr intensiv. Wenn ich jetzt drauf zurückschaue, bin ich aber glücklich. Es ist schöner geworden, als ich es mir erträumt habe“, so die Gastgeberin.
Hans und Till Jaich
© Kristina Steiner
Eine weitere Auszeichnung in 2023 ging an die im-jaich GmbH & Co. KG in Kappeln. Das Unternehmen, das Yachthäfen, Hotel- und Ferienhausanlagen sowie Boardinghäuser in ganz Norddeutschland betreibt, belegte den 1. Platz des Deutschen Tourismuspreises. Die Jury betonte die „umfassende und ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie mit einer Vielfalt an Maßnahmen.“
Vor etwa zehn Jahren entschieden die Brüder Till und Hans Jaich, proaktiv ihren Teil zur Umwelt beizutragen. Dafür wenden sie drei grundlegende Prinzipien an. „Im ersten Schritt geht es um die Reduktion. Wir überprüfen, welche Mittel und Prozesse überhaupt notwendig sind. Ziel ist, sich bewusst gegen Dinge zu entscheiden“, so der Geschäftsführer. Im zweiten Schritt prüfen sie die Effizienz der Produkte und Abläufe. Anschließend substituieren sie diese – wenn möglich – mit nachhaltigeren Alternativen.
Gerade als Unternehmer haben wir viele Möglichkeiten und müssen diese nutzen.Hans Jaich
In der Praxis setzen sie etwa auf regionale Produzenten, erzeugen mehr als 50 Prozent ihres Wärme- und Strombedarfs CO2-neutral und reduzieren Abfall. Zudem arbeiten sie mit ihren Gästen zusammen: „Jeder Gast, der mit einem Fahrrad anreist, wird mit einem Energieriegel belohnt. Zudem stehen eine Luftpumpe und Flickzeug parat. Es gibt dazu auch Leihräder vor Ort und die Gäste können ihre E-Autos mit Ökostrom laden“, erklärt der Kappelner. Wenn Gäste auf die Zwischenreinigung verzichten, pflanzen sie in Kooperation mit Prima-Klima ein Baum. Zudem setzen die Unternehmer auf Fassadenbegrünung und Gründächer auf den Ferienhäusern.
Zu ihren Standorten gehört auch der Hafen in Flensburg.
© im-jaich/Kristina Steiner
Welche Auswirkungen ihre betrieblichen Maßnahmen auf ihre Gäste und Mitarbeitenden haben, halten sie in Studien fest. Diese konzipieren sie gemeinsam mit der HSBA Hamburg und der TU Berlin. „Ökonomie sollte nicht immer das Vetorecht haben“, sagt Hans Jaich, „Gerade als Unternehmer haben wir viele Möglichkeiten und müssen diese nutzen.“
Joana Detlefs
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Joana Detlefs