Der IHK-Jahresempfang 2024 widmet sich der Zukunft der Ernährungswirtschaft

Rostock, 17. Juli 2024. Die IHK zu Rostock hatte in die Logistikhalle der Störtebeker Braumanufaktur zum IHK-Jahresempfang 2024 geladen, über 350 Gäste hatten sich angemeldet. Der Ort passte gut zum Thema: Der Jahresempfang stand unter dem Motto „Die Zukunft der Ernährungswirtschaft #GemeinsamSchmecktEsBesser“.  
„Gegessen und getrunken wird immer“, sagte Klaus-Jürgen Strupp (JPG-Datei · 2973 KB), der Präsident der IHK zu Rostock in seinem Grußwort. Mit einem Umsatzanteil von 32,8 Prozent (2019) sei die Nahrungsmittelindustrie eine wichtige Industriebranche in Mecklenburg-Vorpommern und die Ernährungswirtschaft ein zentraler Beschäftigungsfaktor.
Wie andere Branchen zeigt auch die Ernährungswirtschaft deutliche Innovationskraft: Biogene Wertschöpfung, Smart Farming und im Nachhaltigkeitskontext die Bioökonomie:
„In diesen Themen ist Musik oder besser: viele Menschen – vom lokalen Anbauer bis hin zum Start-Up sind auf den Geschmack gekommen“, so der IHK-Präsident.
Vieles sei inzwischen machbar: Ob Fleisch aus dem Labor und essbare Verpackungen. Bei dem, was alles möglich sei und noch möglich werden könne, verwies der IHK-Präsident auf die Experten: Prof. Dr. Joachim von Braun, emeritierter Professor für wirtschaftlichen und technologischen Wandel an der Universität Bonn und Präsident der päpstlichen Akademie der Wissenschaften hielt seine Festrede zum Thema „Welternährungswirtschaft und welche Position kommt Deutschland im Allgemeinen und Mecklenburg-Vorpommern im Speziellen zu“. Der Wissenschaftler hat Wurzeln in Vorpommern. 
In der Region tief verwurzelt und in der Ernährungswirtschaft höchst sachkundig waren auch die Teilnehmer der anschließenden Podiumsdiskussion: Dr. Till Backhaus, Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern, die Unternehmerin Dr. Sylva Rahm-Präger von Rügen, der Rostocker Unternehmer Tobias Blömer und der Stralsunder Unternehmer Jürgen Nordmann. 
In welchen Bereichen die Zukunft der Ernährungswirtschaft liegen kann, machten Aussteller wie ArtIFARM und das Zentrum für Ernährung und Lebensmitteltechnologie gGmbH (ZELT) deutlich: Sie setzen auf Smart Farming bzw. erforschen entlang der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette innovative physikalische Hochtechnologien.
Da die Industrie- und Handelskammer das Gesamtinteresse der regionalen Wirtschaft vertritt, ordnete Klaus-Jürgen Strupp die aktuelle Wirtschaftslage in der Region ein: Er wies darauf hin, dass 50 Prozent der an der IHK-Konjunkturumfrage vom Frühsommer 2024 teilnehmenden Unternehmen über alle Branchen hinweg die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen genauso wie die Energiepreise als Risiko für ihre Entwicklung bezeichnen. Als weitere Hemmnisse folgen aus vielen Firmenperspektiven die Arbeitskosten und die schwache Inlandsnachfrage. Letztere beeinträchtige den IHK-Umfragen zufolge auch die Geschäfte vieler Beherbergungs- und Gaststättenunternehmen. Das zeige auch die IHK-Konjunkturumfrage vom Frühsommer 2024 sowie die Konjunkturumfrage der IHK Nord zum Tourismus für den ganzen Norden Deutschlands. 
Angesichts der angezogenen Bremse in der regionalen Wirtschaft forderte der IHK-Präsident:
„Unternehmen brauchen Entlastung statt bürokratischer Erschwernisse. Damit wir uns dem widmen können, was wir am besten beherrschen: Unser Kerngeschäft.“ Davon profitierten alle, denn „wir tragen mit dazu bei, zu erwirtschaften, wovon unser Land lebt. Weniger Bürokratie und mehr Rückbesinnung auf unsere Stärken, dazu gehören neben Rechtsstaatlichkeit und Weltoffenheit natürlich auch die Wertschätzung des Unternehmertums.“