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Unternehmen & Märkte
Drei Fragen an: Klaas Moltrecht
Klaas Moltrecht ist IHK-Referent für Innovation und Technologie. Für den Wirtschaftsspiegel bringt er die Chancen und Herausforderungen im Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) auf den Punkt. Das Interview führte Mareike Scharmacher-Wellmann.
Wirtschaftsspiegel: Welche Herausforderungen und Chancen sehen Sie für Unternehmen in unserer IHK-Region im Zusammenhang mit der Integration von KI-Technologien? Gibt es spezifische Branchen, die besonders davon profitieren könnten, oder gibt es auch potenzielle Risiken, die Unternehmen im Auge behalten sollten? Klaas Moltrecht: Der Einsatz Künstlicher Intelligenz bietet zahlreiche Chancen für Unternehmen unterschiedlichster Branchen. Mithilfe von KI lassen sich zuvor kaum zu erreichende Effizienzgewinne realisieren und Prozesse optimieren, was zu einer erheblichen Kostenersparnis führen kann. Beispielhaft zu nennen sind hier etwa die KI-basierte Bildverarbeitung zur Erkennung fehlerhafter Produkte oder KI-gestützte Bedarfsvorhersagen zur Optimierung von Lieferketten.
Neben vielen anderen Branchen kann zum Beispiel auch die in unserer Region besonders starke chemische Industrie vom Einsatz künstlicher Intelligenz profitieren. Viele komplexe Prozesse lassen sich in diesem Bereich nämlich nicht rein über klassische Algorithmen abbilden, sondern verlangen nach lernenden Systemen.
Branchenübergreifend gilt, dass Unternehmen neben Fragen der technischen Umsetzung auch betriebliche und organisatorische Aspekte mitdenken sollten. So muss beispielsweise die Frage beantwortet werden, wie das Zusammenspiel von Künstlicher Intelligenz und dem Erfahrungswissen der Beschäftigten gestaltet wird.
Wirtschaftsspiegel: Mit welchen Dienstleistungen bzw. Services unterstützt die IHK Nord Westfalen Unternehmen, neue Technologien anzuwenden? Moltrecht: Als IHK Nord Westfalen wollen wir informieren und insbesondere die KMU in der Region für die Chancen von KI sensibilisieren. Mit unserer KI-Expert-Group bieten wir interessierten Unternehmen eine Plattform für den fachlichen Austausch. Wir bringen Anbieter, Anwender und Wissenschaft zusammen und
laden themenbezogen externe Experten ein. Die Mitglieder der Gruppe lernen voneinander, indem Use Cases, Erfolgsgeschichten und Herausforderungen präsentiert und diskutiert werden. Außerdem informieren wir in der Gruppe über regulatorische Entwicklungen und Förderprogramme. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, kostenlos an dem Onlinelehrgang „Elements of AI“ teilzunehmen. Ziel des Lehrgangs ist es, insbesondere KMU, die über den Einsatz von KI nachdenken, niedrigschwellig KI-Grundlagenwissen zu vermitteln und in der Breite für das Thema KI zu sensibilisieren.
Wirtschaftsspiegel: Warum unterstützt die IHK Nord Westfalen das KI-Festival data:unplugged? Moltrecht: Die Region bringt mit einem innovationsstarken Mittelstand, starken Anbieterunternehmen und einer hervorragenden Hochschullandschaft alles mit, um zum mittelständischen KI-Anwendungs-Hotspot zu werden. Bei den KMU sind die personellen und finanziellen Ressourcen oft knapp, sodass Use Cases gesucht werden, die unmittelbar zu einer Kostenersparnis führen oder die Mitarbeitenden entlasten. Dass eine für die KI-Community deutschlandweit bedeutsame Veranstaltung wie data:unplugged in Münster stattfindet zeigt, dass nicht nur wir dieses Potenzial sehen. Events wie dieses bieten Unternehmen in der Region die Chance, sich mit Experten zu vernetzen und von positiven Beispielen inspirieren zu lassen.
Klaas Moltrecht ist Referent für Innovation und Technologie bei der IHK Nord Westfalen in Münster. Unternehmen, die Interesse haben, sich in die KI-Expert-Group einzubringen, können sich per Mail (klaas.moltrecht@ihk-nordwestfalen.de)oder Telefon (0251/707-230) an ihn wenden.
Welche Bedeutung Künstliche Intelligenz für die Industrie? Welche offenen Fragen gibt es in Bezug auf das Thema Datenschutz? Und wie wird sich die Art zu arbeiten verändern? Antworten bekommen Entscheider am 7. März 2024 auf dem KI-Festival data:unplugged in Münster.
Mitarbeiter von BASF Coatings, viadee, der Atruvia AG, Funke Medien, Ernstings Family, SNOCKS und der Provinzial aus Münster stellen konkrete Anwedungsfälle vor.Künstlicher Intelligenz vor und berichten von ihren Erfahrungen. Darüber hinaus wird erstmals der „data:unplugged KI-Preis Start-Up powered by t3n“ verliehen. Startschuss für das ganztägige Event ist um 09:30 Uhr im Skaters Palace. Die IHK Nord Westfalen unterstützt die Veranstaltung als Sponsor.
Am 7. März 2024 wird Münster zum KI-Hotspot: Auf dem KI-Festival data:unplugged werden Besucher auf Personen treffen, die sich für KI interessieren, sowie auf Leute, deren Systeme bereits bei Unternehmen eingesetzt werden. Grund genug, mit Festival-Organisator Marcel Windau über die Bedeutung von KI für zu sprechen.
Bei BASF Coatings hilft generative KI, Finanzberichte zu kommentieren. Das spart dem Spezialisten für Fahrzeug- und Autoreparaturlacke sowie angewandte Oberflächentechnik Zeit – und hat den Anstoß für weitere KI-Projekte gegeben.
Das Traditionsunternehmen Geiping aus Lüdinghausen nutzt Foodtracks, um die richtige Menge an Brot, Brötchen und Backwaren zu bieten, ohne Lebensmittel zu verschwenden.
Matthias Zühlke (r.) ist Architekt. Mit seinem Sandkastenfreund David Nellessen hat er eine KI entwickelt, die auf Knopfdruck ausgibt, wie viel Entwicklungspotenzial ein Grundstück hat.
Mit kreativen Mitarbeitern Anwendungen zu bauen, „bei denen sich andere Leute fragen, wie zur Hölle machen die das nur“ ist genau Nils Niehörsters Ding. Er ist Geschäftsführer des Start-ups Modelyzr aus Münster. Zu seinen Kunden gehören SAP und der IT-Dienstleister NTT Data aus Japan.
In diesem Artikel hat die Wirtschaftsspiegel-Redaktion zahlreiche Statistiken zum Thema Künstliche Intelligenz durchforstet und die Schlüsselergebnisse zusammengetragen.
Klaas Moltrecht ist IHK-Referent für Innovation und Technologie. Für den Wirtschaftsspiegel bringt er die Chancen und Herausforderungen im Umgang mit Künstlicher Intelligenz auf den Punkt.