Bürokratie bremst Klimaschutz

DIHK-Energiewendebarometer 2024

Eine Umfrage der IHK-Organisation hat verdeutlicht, dass sich viele Unternehmen stark für eine nachhaltigere Wirtschaftsweise und die Reduktion von Treibhausgasemissionen einsetzen, auf der anderen Seite aber ihre Wettbewerbsfähigkeit bedroht sehen. Bundesweit hat die IHK-Organisation 3.283 Unternehmen befragt, davon 774 aus Nordrhein-Westfalen. Aus dem Bezirk der Niederrheinischen IHK beteiligten sich rund 30 Unternehmen. Größtenteils kamen diese aus der Industrie (46 %) und der Dienstleistungsbranche (30 %).
Unter den Befragten am Niederrhein fürchten 41 Prozent negative bis sehr negative Auswirkungen der Energiewende auf ihre Wettbewerbsfähigkeit. Das entspricht auch dem Bundestrend. Als größte Hindernisse für die Energiewende benennen die Unternehmen am Niederrhein fehlenden Planbarkeit und Verlässlichkeit (82 %), langsame Planungs- und Genehmigungsverfahren (71 %) und zu viel Bürokratie (53 %). Auch im Bundes- und NRW-Vergleich sind diese drei Antworten jeweils in den Top 3.
Wettbewerbsfähigkeit

Dennoch hat sich die Hälfte der Befragten vom Niederrhein das Ziel gesetzt, noch vor dem gesetzlichen Ziel im Jahr 2045, klimaneutral zu werden. In ganz NRW verfolgen rund 30 Prozent dieses ambitionierte Ziel, wobei weitere knapp 5 % bereits klimaneutral wirtschaften.
Ziel der Klimaneutralität
Damit der Klimaschutz bezahlbar wird, schlagen 94 Prozent der befragten Unternehmen am Niederrhein vor, die Rahmenbedingungen für die Versorgung mit erneuerbaren Energien durch Direktlieferverträgen zu verbessern. Jeweils 82 Prozent befürworteten Wirtschaftlichkeit, Freiwilligkeit und Technologieoffenheit als Leitprinzip von Effizienzmaßnahmen und plädierten zudem dafür, neben grünem Wasserstoff auch CO2-armen Wasserstoff zu verwenden.
Maßnahmen für bezahlbaren Klimaschutz
Um die Energieeffizienz des eigenen Unternehmens zu verbessern, investieren viele Unternehmen am Niederrhein in effiziente Technologien (81 %), sanieren ihre Gebäude energetisch (69 %) und setzen auf Digitalisierung und Automatisierung ihrer Messinfrastruktur und Steuerungsprozesse (56 %). Zudem betreiben gut zwei Drittel ein Umweltmanagementsystem nach EMAS oder der ISO 140001 und über die Hälfte ein Energiemanagementsystem nach der ISO 50001.
Maßnahmen zur steigerung der Energieeffizienz
Auf der Website der DIHK finden Sie die Auswertung des Energiewendebarometers für die gesamte Bundesrepublik sowie Hinweise zur Systematik der Erhebung zum Energiewendebarometer 2024. Außerdem finden Sie dort weitere Informationen zum Stand der Energiewende in Deutschland. IHK NRW hat zudem eine Auswertung der Ergebnisse für Nordrhein-Westfalen bereitgestellt.