Klimaserie
Best Practice: Elektrizitätswerke Schönau
Die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz betreffen alle – auch die Wirtschaft. In unserer Serie stellen wir Ihnen Unternehmen aus der Region vor, die sich besonders in diesen Bereichen engagieren. Sie erzählen, welche Maßnahmen sie ergreifen, um zum Klimaschutz beizutragen. In diesem Artikel stellen wir die Elektrizitätswerke Schönau vor, die mit ihren Produkten und ihrer Unternehmensphilosophie zum Erhalt des Planeten beitragen, die Lebensqualität der Menschen erhöhen und gleichzeitig Sicherheit und Nachhaltigkeit verbessern wollen.
© EWS Schönau
Ihr Angebot umfasst mittlerweile Strom aus Wasser-, Sonnen- und Windkraft, dazu Biogas: Die Elektrizitätswerke Schönau eG (EWS) sorgen seit 1994 für klimafreundlichere Impulse auf dem deutschen Strommarkt. Schon jeher auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit ausgelegt, gibt sich das Unternehmen aus dem Wiesental mit dem Erreichten nicht zufrieden. „Denn Luft nach oben gibt es immer“, sagt Unternehmenssprecherin Petra Völzing.
Es war die Reaktorkatastrophe in Tschernobyl 1986, die in Schönau erst zu einer Bürgerinitiative gegen Atomstrom und acht Jahre später zur Gründung der EWS führt. Hartnäckig und mit Überzeugung sowie klaren Vorstellungen zu Umweltschutz und Transparenz erkämpfte die Initiative das Schönauer Stromnetz. 1997 wurden die Elektrizitätswerke Schönau nach zwei Bürgerentscheiden zum Stromversorger Schönaus – und sind es heute noch.
„Klimafreundlichkeit und Nachhaltigkeit sind Teil unserer Firmen-DNA“, fasst es Petra Völzing zusammen: „Wir haben uns nie die Frage stellen müssen, ob wir in Sachen Klimaschutz etwas unternehmen wollen oder sollten.“ Alle Energieformen, die von den EWS verkauft werden, kommen bereits aus nachhaltigen Quellen. Das ist sichergestellt durch Zertifizierungen und Transparenz. Unter anderem prüft der TÜV Nord regelmäßig, ob es sich tatsächlich um Ökostrom handelt.
Neben den Aktivitäten auf Produktseite, setzen die EWS auch bei ihren Gebäuden, der Verwaltung und im sozialen Miteinander auf Zukunftsthemen. Darauf achtet mit Christian Krause seit gut einem Jahr ein Nachhaltigkeitsmanager in Vollzeit. Zentrale Aufgaben des Nachhaltigkeitsmanagements sind die Erstellung einer Klimabilanz und die strategische Arbeit an der weiteren Minderung von entstehenden, unternehmenseigenen Treibhausgasen. Schon lange gehört zum Beispiel eine ‚No-Fly-Policy’ zu den Maßnahmen. Alle Reisen in Deutschland und ins benachbarte Ausland werden mit der Bahn unternommen. In mehr als 25 Jahren gab es nur wenige Ausnahmen, erinnert sich Petra Völzing: zuletzt 2019 für eine Ehrung in Island. Ein paar mehr Ausnahmen gibt es in Sachen Papier. Da, wo es möglich und sinnvoll ist, wird darauf verzichtet. „Ganz ohne Papier wird es vorerst nicht funktionieren: Als Genossenschaft müssen wir verschiedene Dokumente gedruckt vorhalten.“ Allerdings arbeite man daran, den Verbrauch weiter zu reduzieren.
Die EWS investiert nicht nur in nachhaltige Gebäude – die neue Immobilie am Hauptsitz wurde in Holzmodulbauweise errichtet und hat wie alle anderen auch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach – oder Ladesäulen. Sie investiert auch in junge Unternehmen: Als Innovationspartnerin der Gründerplattform Smart Green Accelerator in Freiburg unterstützt sie mit einem Startup-Preis junge Gründerinnen und Gründer , die ähnlich denken.
Für die EWS als Unternehmen geht es beim Thema Nachhaltigkeit und Zukunft längst um mehr als saubere Energie. „Aspekte wie Chancengleichheit, Diversität und Empowerment spielen eine immer wichtigere Rolle“, fasst es Petra Völzing zusammen. Gerade, wenn es um die Gewinnung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehe. „Es gibt da viele Ansatzpunkte – und das Schöne ist, dass diese auch aus der Mitarbeiterschaft selbst kommen“.