Klimaserie
Best Practice: Südkurier CityLogistik
Die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz betreffen alle – auch die Wirtschaft. In unserer Serie stellen wir Ihnen Unternehmen aus der Region vor, die sich besonders in diesen Bereichen engagieren. Sie erzählen, welche Maßnahmen sie ergreifen, um zum Klimaschutz beizutragen. In diesem Artikel stellen wir Südkurier CityLogistik vor, die mit ihren Produkten und ihrer Unternehmensphilosophie zum Erhalt des Planeten beitragen, die Lebensqualität der Menschen erhöhen und gleichzeitig Sicherheit und Nachhaltigkeit verbessern wollen.
© Alexander Stertzik
Bis zu 800 Sendungen täglich liefert die Südkurier City Logistik mit ihren Lastenrädern in Konstanz aus. Das 2019 gegründete Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, die Stadt grün zu machen. „Bei nachhaltiger Logistik, wollen wir der Ansprechpartner sein“, sagt Projektleiter Jens Achilles. Mittlerweile hat die City Logistik das Angebot auf den Landkreis Konstanz und Villingen-Schwenningen ausgeweitet. Weitere Standorte könnten folgen.
Der Ausruf des Klimanotstands im Mai 2019 in Konstanz war der Impuls, ein nachhaltiges Logistik-Unternehmen aufzubauen. „Wir haben überlegt, wie wir die Logistik in einem modernen, grünen Geschäftsmodell aufrechterhalten können“, beschreibt Achilles, dem die Leitung für das Projekt vom Medienhaus Südkurier übertragen wurde. „Zum nachhaltigen Gedanken kam noch die Verbesserung der Lebensqualität in Konstanz“, sagt Sofie Scheuing, zuständig für die Tourenplanung. Dem vielen Verkehr in der Innenstadt wollten sie etwas positives entgegensetzen: „Lastenräder nehmen weniger Platz auf den Straßen ein, blockieren beim Parken keine Gehwege und erzeugen keinen Lärm.“
Mit zwei Mitarbeitern und sechs Lastenrädern startete das Projekt. Mittlerweile sind mehr als 20 Räder im Einsatz. Erster Kunde war eine Kaffeerösterei, deren Bohnen von der Rösterei im Industriegebiet zur Verkaufsstätte in die Innenstadt transportiert wurden. Weitere Kunden schlossen sich an. Dabei konzentriert sich die Südkurier City Logistik auf externe Unternehmen. Privatkunden werden nicht bedient, erklärt Achilles: „Unsere Kunden sind Unternehmen, Ämter und städtische Einrichtungen, die innerhalb der Stadt Konstanz oder mittlerweile sogar innerhalb des Landkreises Konstanz, Sendungen verschicken wollen.“ Transportiert werden kann dabei fast alles.
© SK CityLogistik
„Es gibt verdammt viel, was man auf Räder packen kann“, bestätigt Achilles: von Paketsendungen über Dokumente bis hin zu Kühlschränken, Wein, Blumen und Gemüsekisten findet auf den verschiedenen Modellen der Lastenräder alles Platz. Dabei werden pro Jahr um die 60.000 Kilometer allein in Konstanz zurückgelegt. Soll eine Sendung außerhalb der Stadt ausgeliefert werden, steht neuerdings zwei E-Autos zur Verfügung. Das Hauptaugenmerk der Firma liegt aber auf den Lastenrädern. Über 40 Fahrer sind im Einsatz. Häufig sind es Studierende. Doch auch Rentner oder Menschen, die einige Stunden am Tag Zeit haben fahren die Sendungen aus.
Bevor die Fahrer ihre erste eigene Tour übernehmen, durchlaufen sie einen Schulungsprozess. Dieser beginnt mit einer Mitfahrtour, um die Arbeit kennenzulernen. Denn, „das mit dem Lastenrad musst du können und wollen“, betont Sofie Scheuing. Es sei nicht für jeden etwas, bei Wind und Wetter mit dem Rad unterwegs zu sein. Auch die Handhabung der Räder muss geübt werden. Nach einer zweiten Schnuppertour übernehmen die Fahrer bestimmte Touren. Dabei ist das Versprechen der City Logistik: „Alle Aufträge, die von Montag bis Samstag bis 15 Uhr bei uns eingehen, können wir noch am gleichen Tag zustellen“, sagt Scheuing. Nur sonntags bleiben die Lastenräder im Depot.