Ausbildungsprofil

Mediengestalter/-in Digital und Print

Verordnung gültig seit August 2023

Berufsbild

Hintergrund der Neuordnung

Der Ausbildungsberuf Mediengestalter/-in Digital und Print (MG D+P) wurde im Jahr 1998 neu geschaffen und 2007 letztmalig grundlegend neugeordnet. Seitdem gab es einige Anpassungen, in dem z. B. kleinere Berufe in die Ausbildungsordnung integriert und im Rahmen von Wahlqualifikationen neue Ausbildungsinhalte aufgenommen wurden, z. B. für die Themen 3 D-Grafik, Contenterstellung und Social Media. Seit der letzten grundlegenden Neuordnung hat es vielfältige wirtschaftliche, technologische und arbeitsorganisatorische Entwicklungen gegeben, die die Arbeit der MG D+P deutlich beeinflussen.
Um einen tieferen Einblick in die veränderten Arbeitsbedingungen und -inhalte bekommen zu können, hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) im Jahr 2022 eine Voruntersuchung zum Neuordnungsbedarf durchgeführt. Es wurde deutlich, dass sich der Anteil der Branchen, die den Beruf ausbilden, erheblich verändert hat, da sich zunehmend Digital- und IT-Unternehmen sowie Marketingabteilungen von Unternehmen, die nicht der Medienwirtschaft zuzuordnen sind, hier engagieren.
Bei den Ausbildungsinhalten zeigt sich eine gewachsene Bedeutung der Arbeits- und Projektorganisation, da die Produktionsnetze immer komplexer werden. Hingegen entfallen eher handwerklich geprägte Tätigkeiten aufgrund zunehmender Automatisierung. Stattdessen ist das Erstellen und Einbinden visueller und audiovisueller Medien in den letzten Jahren auch für diesen Beruf wichtiger geworden. Hinsichtlich der Struktur des Ausbildungsberufes ist eine deutliche Vereinfachung umgesetzt worden, insbesondere durch die Reduzierung der Anzahl der Wahlqualifikationen.
Mit der Neuordnung wurden die vier neuen Fachrichtungen Designkonzeption (ohne Wahlqualifikation), Projektmanagement (ohne Wahlqualifikation) , Digitalmedien und Printmedien (jeweils mit einer Wahlqualifikation) eingeführt.

Profil der beruflichen Handlungsfähigkeit Designkonzeption

  • Gestalten von Digital- und Printmedien sowie Erstellen von Produktionsdaten
  • Planen und Organisieren von Arbeitsprozessen für die Medienproduktion sowie Kommunizieren und Kooperieren im Team
  • Einhalten von rechtlichen Grundlagen und Qualitätsstandards der Medienproduktion
  • Analysieren von Kundenaufträgen
  • Ermitteln von Kommunikationszielen und gestalterischen Bedarfen
  • Entwickeln von Ideen mittels Kreativitätstechniken
  • Formulieren und Visualisieren von Gestaltungsideen und Abstimmen mit Kundinnen und Kunden
  • Entwickeln, Visualisieren, Präsentieren und Anpassen von Designkonzepten
  • Visuelles Aufbereiten von Entwürfen und Prototypen
  • Vorbereiten von Prototypen für die mediengerechte und medienspezifische Weiterverarbeitung
  • Ermitteln, Definieren und Organisieren von Fremdleistungsbedarfen.

Berufliche Tätigkeitsfelder Designkonzeption

Mediengestalter Digital und Print/Mediengestalterinnen Digital und Print sind in Industrie und Handwerk tätig.

Sie arbeiten bei

  • Marketing-, Kommunikations- und Designagenturen,
  • Unternehmen der Druck- und Medienwirtschaft,
  • Mediendienstleistern,
  • Verlagen sowie
  • in Marketing- und Kommunikationsabteilungen von Unternehmen und öffentlichen Institutionen.

Profil der beruflichen Handlungsfähigkeit Projektmanagement

  • Gestalten von Digital- und Printmedien sowie Erstellen von Produktionsdaten
  • Planen und Organisieren von Arbeitsprozessen für die Medienproduktion sowie Kommunizieren und Kooperieren im Team
  • Einhalten von rechtlichen Grundlagen und Qualitätsstandards der Medienproduktion
  • Auftragsbezogenes Beraten von Kundinnen und Kunden sowie Ermitteln von Kundenbedarfen,
  • Entwickeln von Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen,
  • Kaufmännisches Bearbeiten von Angeboten, Aufträgen und Kalkulationen
  • Visualisieren und Präsentieren von Projektkonzepten
  • Durchführen von Projekten und Koordinieren von Terminen, Kosten sowie Personal- und Sachmitteln.

Berufliche Tätigkeitsfelder Projektmanagement

Mediengestalter Digital und Print / Mediengestalterinnen Digital und Print sind in Industrie und Handwerk tätig.

Sie arbeiten bei

  • Marketing-, Kommunikations- und Designagenturen,
  • Unternehmen der Druck- und Medienwirtschaft,
  • Mediendienstleistern,
  • Verlagen sowie
  • in Marketing- und Kommunikationsabteilungen von Unternehmen und öffentlichen Institutionen.

Profil der beruflichen Handlungsfähigkeit Digitalmedien

  • Gestalten von Digital- und Printmedien sowie Erstellen von Produktionsdaten,
  • Planen und Organisieren von Arbeitsprozessen für die Medienproduktion sowie Kommunizieren und Kooperieren im Team,
  • Einhalten von rechtlichen Grundlagen und Qualitätsstandards der Medienproduktion,
  • Programmieren von digitalen Medien unter Berücksichtigung spezifischer Zielgruppen und Endgeräte, auch unter Aspekten der Barrierefreiheit,
  • Erstellen von funktionalen Prototypen und Steuern von Ausgabeprozessen,
  • Erstellen von Animationen für digitale Medien,
  • Sicherstellen der Einhaltung von Kunden- und Qualitätsvorgaben,
  • Abstimmen der Arbeitsergebnisse mit den Kundinnen und Kunden.

Berufliche Tätigkeitsfelder Digitalmedien

Mediengestalter Digital und Print / Mediengestalterinnen Digital und Print sind in Industrie und Handwerk tätig.

Sie arbeiten bei

  • Marketing-, Kommunikations- und Designagenturen,
  • Unternehmen der Druck- und Medienwirtschaft,
  • Mediendienstleistern,
  • Verlagen sowie
  • in Marketing- und Kommunikationsabteilungen von Unternehmen und öffentlichen Institutionen.

Profil der beruflichen Handlungsfähigkeit Printmedien

  • Gestalten von Digital- und Printmedien sowie Erstellen von Produktionsdaten,
  • Planen und Organisieren von Arbeitsprozessen für die Medienproduktion sowie Kommunizieren und Kooperieren im Team,
  • Einhalten von rechtlichen Grundlagen und Qualitätsstandards der Medienproduktion,
  • Übernehmen, Aufbereiten, Transferieren, Konvertieren und Bereitstellen von Daten für die medienneutrale Verwendung,
  • Standardisiertes Ausgeben von Druckdaten,
  • Nutzen automatisierter Prozesse im Workflow,
  • Abstimmen der Arbeitsergebnisse mit den Kundinnen und Kunden.

Berufliche Tätigkeitsfelder Printmedien

Mediengestalter Digital und Print / Mediengestalterinnen Digital und Print sind in Industrie und Handwerk tätig.

Sie arbeiten bei

  • Marketing-, Kommunikations- und Designagenturen,
  • Unternehmen der Druck- und Medienwirtschaft,
  • Mediendienstleistern,
  • Verlagen sowie
  • in Marketing- und Kommunikationsabteilungen von Unternehmen und öffentlichen Institutionen.

Ausbildungsverordnung und Rahmenplan

Betrieblicher Rahmenplan

ZFA Umsetzungshilfe „Praktische Tipps für die Planung und Durchführung der dualen Ausbildung"

Ausbildungsdauer: 3 Jahre

In begründeten Fällen kann von den vorgesehenen Regelausbildungszeiten abgewichen werden. Hier finden Sie Informationen zur Verkürzung der Ausbildungszeit bzw. vorzeitigen Zulassung zur Abschlussprüfungen.

Berufsschulen

Mit Einverständnis des Betriebes können Auszubildende aber auch ein anderes Berufskolleg besuchen, an dem es eine Fachklasse gibt (§ 46 Abs. 5 SchulG NRW).

Ausbildungsvergütung

Die Ausbildungsvergütung richtet sich nach dem Wirtschaftszweig des Ausbildungsbetriebes. Bei Tarifbindung richtet sich die Vergütung in der Regel nach dem Tarif des Gewerbes oder aber nach den Haustarifen (siehe Ausbildungsvergütung).

Zwischenprüfung

Die Zwischenprüfung soll im vierten Ausbildungshalbjahr stattfinden (nur Frühjahrstermin).
Für die Zwischenprüfung ist keine gesonderte Anmeldung erforderlich. Die Ausbildungsbetriebe erhalten rechtzeitig vor dem Termin weitere Informationen per E-Mail.
Umschüler werden nicht automatisch für die Zwischenprüfung vorgemerkt, können aber freiwillig teilnehmen (gesonderte Anmeldung erforderlich).
Prüfungstermine: Prüfungen IHK-AkA

Abschlussprüfung

Am Ende der Ausbildungszeit findet die Abschlussprüfung statt (je nach Ausbildungszeitende Sommer- oder Wintertermin).
Die Aufforderung zur Anmeldung erfolgt ca. vier Wochen vor dem Anmeldeschluss per E-Mail an die Ausbildungsbetriebe.
Die Einladungen zu den schriftlichen Prüfungen werden ca. vier Wochen vor den Terminen per E-Mail versendet, die Einladung zu den mündliche/praktischen Prüfungen erfolgt spätestens eine Woche vor dem Termin.
Auf der Seite der zentralen Aufgabenstelle für kaufmännische Abschluss- und Zwischenprüfungen finden Sie eine Übersicht über die schriftlichen Prüfungstermine. Unter Prüfungstermine mündlich und praktisch finden Sie den möglichen Prüfungszeitraum sowie weiterführende Informationen.
Unter Prüfungsvorbereitung für Auszubildende und Berufstätige finden Sie eine Übersicht diverser Angebote, um sich individuell auf Ihre Abschlussprüfung vorzubereiten.