Erbprinzenpalais & IHK-Bildungscampus
Eigentlich geplant als Bleibe für den Erbprinz von Nassau, beherbergte das Erbprinzenpalais in der Wilhelmstraße seit 1813 eine Bibliothek, ein Naturkunde-Museum, das hessische Justizministerium und heute die Industrie- und Handelskammer.
Seit 2007 erstrahlt das denkmalgeschützte Palais in weiß.
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Zais begann den Bau nach griechisch antikem Vorbild im Jahr 1813, die Einweihung erlebte er nicht mehr. Auch die ursprüngliche Bestimmung, als fürstliche Wohnung zu dienen, wurde nie erfüllt, weil der Erbprinz 1816 als neuer Landesherr in das Biebricher Schloss einzog. Erst 1821 fand man mit dem Einzug der Landesbibliothek eine Nutzung für das verspätet fertig gestellte Palais. 1822 folgte das Landesmuseum mit seiner naturkundlichen Sammlung. 1913 zog die Bibliothek in ihr neues Domizil an der Rheinstraße, 1915 wechselte das Landesmuseum an seinen jetzigen Standort in der Friedrich-Ebert-Allee. Von nun an wurde das Erbprinzenpalais als städtisches Behördenhaus genutzt und hieß im Volksmund „Altes Museum“.
Aus einem Stadtplan von 1831: Das Erbprinzenpalais beherbergte damals die Landesbibliothek
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Die IHK war sich bewusst, mit der Übernahme des historisch wie künstlerisch bedeutenden Palais die Pflicht seiner Restaurierung zu übernehmen. Fundamente, Außenputz, Dachstuhl, Decken, Innenwände, Treppenhaus, Installation und Heizung mussten komplett erneuert werden. Dass das Erbprinzenpalais somit vor dem Verfall gerettet wurde, ist dem damaligen IHK-Präsidenten Diether Hummel, dem IHK-Hauptgeschäftsführer Werner Artelt und den Gremien der damaligen IHK zu verdanken.
Dieses Geschenk der Wirtschaft an die Stadt und seine Bürger war im historischen Kontext stimmig: Das Gebäude war ein Vermächtnis aus der nassauischen Vergangenheit, zu der die 1865 gegründete IHK in ihrem Ursprung selbst gehörte. Bei den Wiederherstellungsarbeiten wurde der der klassizistische Bau als solcher erhalten und auch im Inneren blieb der Mittelteil mit dem Treppenhaus in der ursprünglichen Gestalt, wenngleich die Treppe selbst erneuert wurde. Die IHK gewann mit dem erneuerten Palais genügend Räume für ihre Arbeits- und Sprechzimmer und besaß nunmehr auch einen Saal für die Vollversammlung und die Empfänge. „Seither überzeugt sich die Öffentlichkeit von der Zweckmäßigkeit und Schönheit des neuen Dienstgebäudes der Industrie- und Handelskammer Wiesbaden“, heißt es beispielsweise in dem Buch „Wiesbaden und seine Kaufleute“ von Fritz Geisthardt.
Im Jahr 1969 wurde das Palais entkernt und komplett saniert.
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Im 2. Obergeschoß des Erbprinzenpalais sitzten die Berater Recht und Existenzgründung.
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Das frisch sanierte Haus in der Friedrichstraße 5 gehört zum neuen Bildungscampus der IHK Wiesbaden. Es ist Sitz der VWA.
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Mit dem Bau des Bürohauses in der Karl-Glässing-Straße 8, dessen Planung ins Jahr 2012 zurückführt, reihen sich fünf Etagen für Wirtschaft, Bildung und Beruf auf dem IHK-Campus ein. Mit der Auftragsberatungsstelle Hessen, dem Verein Berufswege für Frauen und dem Hessischen Industrie- und Handelskammertag (HIHK) hat die IHK drei starke Kooperationspartner als Nachbarn gewonnen.