Konjunktur im Handel
Auch der Handel senkt die Daumen
Acht von zehn Großhändlern melden Umsatzverluste. Lediglich fünf Prozent haben ihr Erlösniveau halten können. 15 Prozent erzielten höhere Umsatze. Angesichts weiterhin hoher Kosten zehrt das an den Erträgen und damit auch an der Zufriedenheit in der Branche. Erstmals seit vier Jahren bewerten wieder mehr Großhändlern ihre aktuelle Lage schlecht als gut.
Abnehmende Bestelleingänge lassen zunehmend Zweifel an einer Trendumkehr aufkommen. Jeder fünfte Betrieb bleibt optimistisch. 45 Prozent blicken hingegen pessimistisch nach vorn. Fast zwei Drittel der Großhändler kürzen in der Folge ihre Budgets für Inlandsinvestitionen, die Beschäftigungspläne fallen etwas zurückhaltender aus als noch im Frühjahr.
Auch im Einzelhandel hielt sich die verunsicherte Kundschaft bislang in vielen Bereichen zurück. Die kräftig gestiegenen real verfügbaren Einkommen legten die privaten Haushalte vermehrt auf die hohe Kante, statt sie für Konsumgüter auszugeben. Der Lageindikator dreht in den negativen Bereich.
Anders als in den meisten anderen Branchen ist die Skepsis im Einzelhandel gegenüber dem Frühjahr allerdings leicht zurückgegangen, wenngleich eine gewisse Skepsis bleibt. Die Hoffnung: Die anhaltend niedrige Inflation sowie künftige Zinssenkungen der EZB könnten die Kaufzurückhaltung der Konsumenten abschwächen und zu einer Stabilisierung der Einzelhandelsumsätze beitragen.
Grafiken zur Handelskonjunktur
- Einzelhandel: Lage und Erwartungen (Link: https://konjunkturboard-bw.de/?sid=indikatoren&gid=868454bb1afc422fc4fb3ed6174ef1388a998b09e29f97185900ffb63109e6a9)
- Großhandel: Lage und Erwartungen (Link: https://konjunkturboard-bw.de/?sid=indikatoren&gid=430e948da5b6aca2aaeb3a0593ad65a24ebf3a3ff1e327b61bf36d5e0a4ef392)