Lage und Erwartungen deutscher Unternehmen im Ausland
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Die Befragung 2024 fand vom 25. März bis 21. April 2024 statt. Rund 4.300 deutsche Unternehmen, Niederlassungen und Tochtergesellschaften sowie Unternehmen mit engen Deutschlandbezug haben sich an der weltweiten Umfrage beteiligt.
AHK World Business Outlook Frühjahr 2024
Der AHK World Business Outlook ist eine Studie zur Einschätzung und Bewertung des globalen Geschäftsklimas. Die wichtigsten Ergebnisse der aktuellen Ausgabe sind im Folgenden zusammengefasst.
Wesentliche Ergebnisse
Die Ergebnisse des AHK World Business Outlook zeigen, dass die Geschäftslage im Ausland insgesamt als stabil wahrgenommen wird. Im Vergleich zu den Vorumfragen haben sich die Bewertungen sogar leicht verbessert. Jeweils vier von neun Unternehmensvertretern beurteilen die aktuelle Geschäftssituation als gut (44 Prozent) oder befriedigend (45 Prozent), während nur jeder Neunte (11 Prozent) die Lage als schlecht bezeichnet.
In Bezug auf die zukünftigen Geschäftstätigkeiten sind die Unternehmen an den internationalen Standorten zuversichtlicher als zuvor. Die Mehrheit der Betriebe äußert sich positiv zu den Geschäftserwartungen. So rechnen 46 Prozent mit einer Besserung der Geschäftslage in den kommenden zwölf Monaten und 44 Prozent mit einem gleichbleibenden Niveau. Lediglich 10 Prozent schauen pessimistisch in die Zukunft. Gegenüber den letzten Befragungen haben sich die Einschätzungen positiv verändert und sind etwas optimistischer als gewöhnlich.
Die Konjunkturerwartungen haben sich auch aufgehellt. Die Unternehmen sind nun optimistisch gestimmt. 31 Prozent der Firmen gehen davon aus, dass sich die Konjunktur an ihren Auslandsstandorten innerhalb der kommenden zwölf Monate verbessern wird. Für die Hälfte (50 Prozent) der Befragten bleibt die wirtschaftliche Entwicklung konstant. Weniger als ein Fünftel (19 Prozent) befürchtet eine konjunkturelle Abkühlung. Auffällig ist, dass die eigene Geschäftsentwicklung optimistischer eingeschätzt wird als die gesamtwirtschaftliche Entwicklung.
Unterschiede nach Weltregionen
Die Region Mittlerer und Naher Osten sowie Nordafrika erhält die besten Bewertungen sowohl für die aktuell als auch für die zukünftige Geschäftslage. Von den befragten Betrieben berichten drei von fünf von einer guten Geschäftssituation, ein Drittel (33 Prozent) von einer befriedigenden und nur fünf Prozente geben an, dass ihre Geschäfte schlecht laufen. Auch für die Zukunft wird mit einer positive Entwicklung der Geschäftstätigkeit gerechnet. Nur drei Prozent der Unternehmen gehen von einem negativen Verlauf aus.
Auch in Süd- und Mittelamerika bewerten die von den AHKs befragten Firmen das Geschäft überdurchschnittlich gut. Die Geschäftsaussichten haben sich im Vergleich zur Herbstumfrage verbessert. Ein Großteil der Befragungsteilnehmer (59 Prozent) ist sehr zuversichtlich, dass sich das zukünftige Geschäft weiter gut entwickeln wird, während fünf Prozent das Gegenteil erwarten.
In Nordamerika, zu dem die Länder Kanada, USA und Mexiko zählen, ist die Stimmung weiterhin ausgesprochen gut. Seit zwei Jahren melden die Unternehmen hier einer überdurchschnittlich guten Geschäftslage. Die Umfrage zeigt, dass für die kommenden Monate eine ähnlich gute Situation erwartet wird. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) rechnet mit einer positiven Geschäftsentwicklung als bisher. 39 Prozent sehen eine gleichbleibende Tendenz und fünf Prozent gehen von einer Verschlechterung des Nordamerika-Geschäfts aus.
Im Asien-Pazifik-Raum (ohne Greater China) liegen die Bewertungen zur aktuellen Lage insgesamt unter dem globalen Durchschnitt und sind seit der letzten Befragung nur moderat gestiegen. Die Erwartungen hingegen sind positiver als die Einschätzung zur aktuellen Lage. Über die Hälfte der Unternehmensvertreter (53 Prozent) äußert sich optimistisch bezüglich ihrer Geschäfte, während sechs Prozent pessimistisch sind. Für den verbleibenden Anteil (41 Prozent) wird das Geschäft in der Region voraussichtlich konstant bleiben.
Im Gegensatz dazu ist die Stimmung in Greater China eingetrübt. Ein höherer Anteil der Betriebe berichtet von schlechten Geschäften (27 Prozent) als von guten (19 Prozent). Die Mehrheit positioniert sich jedoch im Mittelfeld (54 Prozent). Bei den Erwartungen überwiegen zwar weiterhin die Optimisten mit 27 zu 16 Prozent, die Zahl der Skeptiker hat jedoch zugenommen. Die Ergebnisse der Geschäftserwartungen für China liegen unter dem Weltdurchschnitt.
In der Eurozone wird die aktuelle Lage besser eingeschätzt als die zukünftige. 39 Prozent der befragten Unternehmen prognostizieren eine positive und 47 Prozent eine befriedigende Entwicklung. 14 Prozent vermuten einen ungünstigen Geschäftsverlauf. Die Einschätzungen haben sich gegenüber der Vorumfrage zwar gebessert, liegen aber immer noch unter den internationalen Durchschnitt.
Über die Studie
Der AHK World Business Outlook basiert auf einer regelmäßigen Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) unter den Mitgliedsunternehmen der Deutschen Auslandshandelskammern, Delegationen und Repräsentanzen (AHKs).
Die Befragung 2024 fand vom 25. März bis 21. April 2024 statt. Rund 4.300 deutsche Unternehmen, Niederlassungen und Tochtergesellschaften sowie Unternehmen mit engen Deutschlandbezug haben sich an der weltweiten Umfrage beteiligt.
Branchenverteilung der antwortenden Unternehmen:
- 38 Prozent im Industrie- und Baugewerbe
- 42 Prozent im Dienstleistungsgewerbe
- 20 Prozent im Handelsgewerbe
Größenverteilung der antwortenden Unternehmen:
- 53 Prozent mit weniger als 100 Mitarbeitern
- 25 Prozent mit 100 bis 1.000 Mitarbeitern
- 22 Prozent mit mehr als 1.000 Mitarbeitern
Weitere Infos und Downloads
Den vollständigen AHK World Business Outlook finden Sie auf der Internetseite der DIHK.