So erstellen Sie Ihren Businessplan

Auf dem Weg zur Existenzgründung darf ein Businessplan nicht fehlen. Was Sie bei der Erstellung beachten müssen, zeigen wir Ihnen in unserem kurzen Erklärfilm "Businessplan". Nachfolgend finden Sie auch schriftlich, welche Fragen für einen Businessplan abgearbeitet werden sollten.
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1. Geschäftsidee

  • Was ist Ihre Geschäftsidee (Produkt oder Dienstleistung)?
  • Welchen Nutzen hat Ihr Angebot?
  • Wie bekannt ist Ihr Produkt/ Ihre Dienstleistung?
  • Welchen Service bieten Sie?
  • Was bieten Sie im Unterschied zu anderen Wettbewerbern?
  • Warum soll jemand Ihr Produkt/ Ihre Dienstleistung kaufen?

2. Persönliche Voraussetzungen

  • Welche schulische bzw. berufliche Ausbildung haben Sie?
  • Welche Fähigkeiten haben Sie (nicht), um ein Unternehmen zu führen?
  • Besitzen Sie ausreichende kaufmännische Kenntnisse?
  • Ist Ihre berufliche Qualifikation für eine Selbstständigkeit ausreichend?
  • Welche Erfahrungen haben Sie in der Branche Ihres Unternehmens?
  • Welche finanziellen Verpflichtungen haben Sie?
  • Wie ist es um Ihre Gesundheit bestellt?
  • Wer hilft Ihnen bei Krankheit oder Unfall?
  • Unterstützt Ihr Partner Ihr Geschäftsvorhaben?

3. Markteinschätzung

  • Welche Kunden sprechen Sie an?
  • Kennen Sie die Wünsche Ihrer Kunden?
  • Wie groß ist das Marktvolumen dieser Zielgruppe?
  • Welche Kosten veranschlagen Sie für Ihre Marketingaktivitäten?
  • Sind Sie von wenigen Großkunden abhängig?
  • Haben Sie schon Kundenkontakte?

4. Wettbewerbssituation

  • Treten Sie als einziger Anbieter in einem neuen oder als zusätzlicher in einem bereits bestehenden Markt auf?
  • Wer sind Ihre Konkurrenten?
  • Welchen Service bieten Sie zu welchen Preisen?
  • Wo ist Ihre Konkurrenz besser/ schlechter als Sie?
  • Wie können Sie Ihren Kunden mehr Nutzen bieten?

5. Produktions- / Dienstleistungsfaktoren

  • Wie wollen Sie Ihre Betriebsprozesse strukturieren (vom Einkauf über die Herstellung bis zum Vertrieb)?
  • Welche Materialien, Maschinen und Einrichtungen brauchen Sie zur Herstellung Ihres Produktes bzw. zur Bereitstellung Ihrer Dienstleistung?
  • Was benötigen Sie zum Vertrieb Ihres Produktes/ Ihrer Dienstleistung?
  • Wie stellen Sie Ihre Bevorratung sicher?
  • Welche Mitarbeiter mit welchen Qualifikationen benötigen Sie für welche Zeiträume?
  • Welche Teilleistungen können Sie bei Lieferanten einkaufen?

6. Standortwahl

  • Welche Bedingungen muss der Standort erfüllen?
  • Kennen Sie geeignete Standorte?
  • Gibt es genügend Kunden im Einzugsgebiet des Standortes?
  • Wie ist die Verkehrsanbindung des Standortes?
  • Sind Parkplätze am Betriebsstandort vorhanden (insbesondere bei Handelsunternehmen)?

7. Zukunftsaussichten

  • Welche Ziele haben Sie sich für Ihre Firma gesetzt?
  • Mit welchen Maßnahmen wollen Sie diese Ziele erreichen?
  • Wie könnte die Entwicklung Ihrer Branche aussehen?
  • Wie wird sich die Nachfrage nach Ihrem Angebot entwickeln?
  • Rechnen Sie mit mehr Konkurrenten in Ihrem Markt?
  • Wie reagieren sie auf negative Markt- / Nachfrageveränderungen?
  • Gibt es vergleichbare Branchen, die Orientierungshilfe bieten?

8. Weitere wichtige Aspekte

  • Rechtsform: Welche Rechtsform soll Ihr Unternehmen haben? Welche Gesellschaftsstruktur planen Sie? Bei mehreren Gesellschaftern: Wer übernimmt welche Funktion im Unternehmen?
  • Genehmigungen: Welche Genehmigungen brauchen Sie für Ihren Betrieb? Benötigen Sie für Ihre Tätigkeit ein spezielle Zulassung oder Erlaubnis?
  • Fläche/ Räume: Wie viel Gewerbefläche (Räume) benötigen Sie? Kennen Sie die marktüblichen Preise dafür? Haben Sie sich nach mietgünstigen Flächen (z.B. in kommunalen Gewerbeparks) erkundigt?
  • Versicherungen: Welche Versicherungen benötigen Sie für Ihren Betrieb? Welche Versicherungen sollten Sie für Ihre Familie abschließen? Wie sichern Sie als Selbstständiger Ihre Altersvorsorge?
Das Geschäftskonzept kann auch mit Hilfe einer vorgefertigten Software erstellt werden. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie bietet ein kostenloses Softwarepaket für Gründer und junge Unternehmen an. Neben der Erstellung des Geschäftskonzeptes sind Informationen zur Vorbereitung der Gründung, zur Kassenbuchführung, zum Controlling und Forderungsmanagement uvm. vorhanden.

9. Finanzplanung

Die Finanzplanung lässt sich in drei Teilbereiche aufteilen: die Kapitialbedarfsplanung, die Liquiditätsplanung und die Ertragsvorschau. Folgend werden diese Elemente kurz beschrieben.

Kapitalbedarfs-/Investitionsplanung

Der erste Schritt der Finanzplanung ist die Ermittlung des voraussichtlichen Kapitalbedarfs für anstehende Investitionen bzw. die Unternehmensgründung. Inhalte sind nicht die laufenden Betriebskosten - diese werden in der Liquiditätsplanung berücksichtigt - sondern anfängliche, einmalige Ausgaben z. B. für Maschinen oder die Ladeneinrichtung.
Dabei kann unterschieden werden, ob das Kapital langfristig oder für eine kurze Dauer benötigt wird. Langfristiges Kapital wird in der Regel für Aufwendungen des betrieblichen Anlagevermögens wie Grundstücke, Gebäude, Umbauten, Maschinen, Geschäftsausstattung sowie den Fuhrpark eingesetzt. Mit Kapital geringerer Laufzeit werden beispielsweise Ausgaben für Anmeldungen, Genehmigungen, Warenanfangsbestände und Notargebühren beglichen.
Eine entsprechende Mustervorlage (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 47 KB) haben wir Ihnen bereitgestellt.
Anmerkung:
Für die Finanzierung gilt generell, dass langfristiger Kapitalbedarf langfristig (z. B. durch Kredite mit langer Laufzeit) finanziert werden sollte und kurzfristiger Kapitalbedarf kurzfristig (z. B. durch Kredite mit kurzer Laufzeit).

Liquiditätsplan

Mit dem Liquiditätsplan stellen Sie die erwarteten monatlichen Einnahmen den monatlichen Ausgaben gegenüber. Dadurch finden Sie heraus, ob und in welcher Höhe Anlaufverluste auftreten und Sie ermitteln, wie viel Startkapital Sie für Ihre Existenzgründung benötigen. Der Liquiditätsplan zeigt Ihnen, ob Sie in den ersten Monaten nach der Betriebsgründung noch ausreichend Geld haben werden, um offene Rechnungen bezahlen und weiter arbeiten zu können. Ohne ihn können Sie die Anlaufverluste nur sehr grob schätzen. Er ist keine Umsatzprognose, sondern stellt lediglich eine Zahlungseingang und -ausgangprognose dar!
Einzahlungen, die nicht aus Umsätzen resultieren (z.B. Umsatzsteuer-Erstattungen oder Gründungszuschuss) und auch Auszahlungen, die keine Kosten darstellen (zum Beispiel Entnahmen), werden berücksichtigt. Durch die Gegenüberstellung von Einzahlungen und Auszahlungen für die einzelnen Monate wird die Über-/Unterdeckung der liquiden Mittel und damit Ihres Kontos ausgewiesen.
Der Endbestand Ihres Kontos in einem Monat ist gleichzusetzen mit dem Anfangsbestand des Kontos im Folgemonat. Addieren Sie den Endbestand daher mit den Kassen-/ Bankeinnahmen des Folgemonats. Die Zeile "Über-/Unterdeckung kumuliert" addiert bzw. subtrahiert die monatlich entstandene Über-/Unterdeckung mit der des vorangegangenen Monats. Die höchste kumulierte Unterdeckung ist der Betriebsmittelbedarf. Dieser muss zur Sicherstellung der Liquidität von Ihnen zum Beispiel durch einen Kontokorrentrahmen, durch Eigenmittel oder durch Kredite bereitgehalten werden! Die höchste kumulierte Unterdeckung und der Kapitalbedarf für Investitionen ergen den Gesamtkapitalbedarf Ihrer Existenzgründung.
Eine Vorlage für den Liquiditätsplan (XLSX-Datei · 46 KB) haben wir Ihnen bereit gestellt.

Ertragsvorschau/Rentabilitätsvorschau

Der dritte Baustein der Finanzplanung ist die Ertragsvorschau. Sie ist wie eine Gewinn- und Verlustrechnung aufgebaut und dient demzufolge der Ermittlung des voraussichtlichen Gewinns. Im Gegensatz zur Liquiditätsplanung wird hier nicht nach Ein- und Ausgaben, sondern nach Aufwendungen und Erträgen unterschieden: Während sich z. B. der Bar-Kauf einer Maschine unmittelbar auf den Kassenbestand auswirkt, stellt er bilanztechnisch einen Aktivtausch dar, der keinerlei Auswirkung auf die Ertragsvorschau hat. Dafür sind in diesem Teil der Planungsrechnung aber auch Posten enthalten, die keinerlei Zahlungswirksamkeit entfalten (also in der Liquiditätsplanung fehlen). Dazu gehören beispielsweise Abschreibungen und gebuchte Aufwendungen für zukünftige Verbindlichkeiten (Rückstellungen).
Eine Vorlage einer Ertrags-/Rentabilitätsvorschau (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 11 KB)ist beigefügt.
Anmerkung:
Aus betriebswirtschaftlicher Sicht sollte der Gewinn eines Einzelunternehmers mindestens so hoch sein wie ein für den Unternehmer angemessener, Unternehmerlohn. Denn von dem Gewinn ist die gesamte, private Haushalts- und Lebensführung zu finanzieren. Dazu gehören z. B. auch die Ausgaben für die soziale Absicherung des Unternehmers und ggf. seiner Familie.
In der Broschüre Starthilfe – Der erfolgreiche Weg in die Selbständigkeit finden Sie viele nützliche Informationen zur Existenzgründung.

Unser Tipp: Unternehmenswerkstatt Deutschland- das digitale IHK-Portal für Existenzgründer

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