Absage an Infrastruktur im Norden gefährdet Wirtschaft und Energiewende
Statement des IHK Nord-Geschäftsführers Alexander Anders
Hamburg, 3. Juli 2024. „Mit großer Sorge verfolgt die IHK Nord die aktuelle Haushaltsdiskussion um das Finanzierungsaus für die A20. Bereits seit dem Jahr 2008 dringt die norddeutsche Wirtschaft auf eine Realisierung der Ahrensburger Liste, die auch den Weiterbau dieser Autobahn enthält. Diese Liste wurde seinerzeit von den Ministerpräsidenten der Küstenländer aufgestellt und umfasst vordringlich zu realisierende Verkehrsprojekte im Norden.
Für den deutschen Außenhandel ist Norddeutschland die wichtigste Drehscheibe. Über unsere Seehäfen fließen die internationalen Warenströme. Dazu entscheidet sich hier der Erfolg der Energiewende – eine starke Infrastruktur ist für die Umsetzung der Energiewende und den Aufbau neuer Zukunftstechnologien unerlässlich. So werden Häfen im Norden der zentrale Anlande- und Umschlagpunkt für verschiedene Energieträger sowie für den Ausbau der Offshore-Windenergie. In einem Satz: Ohne eine ganzheitliche Infrastruktur in Norddeutschland keine Energiewende.
Vor diesem Hintergrund müssen die Investitionsmittel für alle Bereiche Schiene, Straße und Wasserstraße erhöht und für die kommenden Jahre verstetigt werden. Dabei ist es für die Wirtschaft elementar, dass sowohl saniert als auch in neue Trassen investiert wird. Denn eines bleibt klar, Investitionen in die Infrastruktur sind Investitionen in die Zukunft. Wir erwarten von der Bundesregierung die richtige Prioritätensetzung bei den Haushaltsverhandlungen.
Der Bund muss die Bedeutung der norddeutschen Infrastruktur für die nationale Wirtschaft im Blick haben. Die A20 steht in der aktuellen Infrastrukturdiskussion stellvertretend für die für die Zukunftsfähigkeit unserer Wirtschaft und die vollumfängliche Umsetzung der Ahrensburger Liste. Die Projekte der Liste sorgen vor allem für die fundamentale Verbesserung der see- und landseitigen Erreichbarkeit der Seehäfen. Und auch die neuen sicherheitspolitischen Anforderungen machen eine gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur in Norddeutschland zu einem gesamtdeutschen Erfordernis.“