»Von Anfang an gut vorbereitet«

Harmonisch, unkompliziert, schmaler bürokratischer Aufwand – so fasst Axel Schröder den Nachfolgeprozess bei der Gesellschaft für Haus-, Grundstücks- und Vermögensverwaltung (GHV) zusammen. Es sei ein fließender Übergang gewesen, einen wirklichen Einschnitt habe es gar nicht gegeben, sagt der 46-Jährige, der die Geschäftsführung von seinem Vater Gerhard übernommen hat. Dieser hatte die GHV 1993 gegründet.

Heute beschäftigt das Unternehmen insgesamt zwölf Leute, die um die 300 Objekte mit insgesamt 3500 Wohneinheiten betreuen. Das Kerngebiet konzentriert sich auf Rostock, Bad Doberan und Kühlungsborn. Außerdem verwaltet die GHV in Graal-Müritz den kommunalen Bestand der Gemeinde. Ein großer Verantwortungsbereich für jeden einzelnen im Team. „Man kann nicht immer überall sein. Aber wir zeigen regelmäßig Präsenz, damit die Eigentümer der Immobilien wissen, dass wir alles im Blick haben“, sagt Axel Schröder.

Dass er einmal den Posten seines Vaters übernehmen wird, stand seit seinem Einstieg in die Firma fest. „Das war 2000. Ich hatte meine erste Ausbildung als Kaufmann für Groß- und Außenhandel gemacht, dann den Immobilienkaufmann und danach noch studiert.“ Nach seinem Einstieg habe er viele Weiterbildungen gemacht und von seinem Vater und den erfahrensten Mitarbeitern alles Wesentliche von der Pieke auf gelernt. In diesem Sinne führt Axel Schröder das Unternehmen nun weiter, inklusive der immer offenstehenden Bürotür.

Gerhard Schröder ist nach wie vor mit an Bord. Der 72-Jährige betreut aktuell selbst noch sechs Objekte. „Das finde ich besser, als gleich komplett auszusteigen“, sagt er. Dass das Unternehmen bei seinem Sohn in guten Händen ist, daran zweifelt er nicht. „Wir haben das ja wirklich von Anfang an gut vorbereitet.“

Dennoch, da sind sich Vater und Sohn einig, gibt es Entwicklungen, die der Unternehmensführung etwas mehr abverlangen als es noch vor zehn oder 20 Jahren der Fall war. „Das Thema Personal ist auch bei uns eine Herausforderung“, sagt Axel Schröder. „Die Personalführung muss man deswegen heute etwas anders gestalten. Heute muss ich mich als Arbeitgeber bei den potenziellen Mitarbeitern bewerben und nicht umgekehrt.“ Flexible Arbeitszeitmodelle und das Schaffen eines Zugehörigkeitsgefühls durch Teamevents sind für ihn wichtige Bausteine, um Personal langfristig an die GHV zu binden. „Ein ständiger Wechsel ist nicht nur für das Team ungünstig, sondern auch für unsere Kunden.“

Für deren Zufriedenheit zu sorgen, das ist die tägliche Hauptaufgabe bei der GHV. Denn neben Formalitäten wie Verwaltungsbürokratie und Organisation von Eigentümerversammlungen gehört auch das persönliche Gespräch bei Problemen zwischendurch zum Alltag. „Es ist uns wichtig, dass alle gut aufgehoben sind. Das erfordert aber oft psychologisches Feingefühl“, sagt Axel Schröder.

Gerade im persönlichen Umgang merke er, was sich alles in den vergangenen 30 Jahren verändert hat, sagt Gerhard Schröder. „Die Leute kommunizieren heute mit mehr Nachdruck und haben erhöhte Ansprüche an die Professionalität der Sachbearbeiter. Neben fachlichen Kenntnissen wird immer mehr auch technisches und juristisches Wissen nachgefragt.“ Langjährige Mitarbeiter hätten sich das mit der Zeit angeeignet, kommendes Personal dorthin zu bringen, das sei eine der größten Aufgaben für die nächsten Jahre.