Februar 2024 | Bau- und Immobilienwirtschaft

Bündnis engagiert sich für Bauwende

Im Zuge des Klimawandels rückt neben betrieblichen Emissionen der CO2-Fußabdruck und Standort von Bauwerken verstärkt in den Fokus und macht eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung über den gesamten Lebenszyklus erforderlich. Viele Akteure in Mecklenburg-Vorpommern sind seit Jahren im Bereich des nachhaltigen Bauens aktiv, stoßen aber immer wieder auf Hindernisse, die eine dynamische Entwicklung bislang bremsen.

Kooperativer Ansatz

Vor diesem Hintergrund hat sich ein Bündnis aus Verbänden, Kammern und Hochschulen zur Allianz für nachhaltiges Bauen in MV zusammengetan. Auch die IHK zu Rostock war von Beginn an dabei.
Alleinstellungsmerkmal der Allianz ist es, dass sie viele Akteure aus verschiedenen Bereichen vernetzt und das Fachwissen so sektorenübergreifend verknüpfen kann. Es ist ihr Anliegen, die bestehenden Hürden zu überwinden und eine nachhaltige Transformation voranzutreiben.

Meilensteile und Ziele

Am 28. Oktober 2022 fand die Auftaktveranstaltung der Allianz in Schwerin statt. Die Partner haben sich hinter folgenden Kernzielen versammelt:
  • ein gemeinsames Verständnis von ressourcenschonendem Bauen zu entwickeln,
  • Informationsangebote für planende und bauausführende Betriebe bereitzustellen,
  • sich gemeinsam für eine möglichst zügige Anpassung notwendiger Rahmenbedingungen einzusetzen.
Insgesamt haben 23 Verbände, Vereine, Kammern, Universitäten, Hochschulen sowie private Akteure der Bauwirtschaft ihre Mitarbeit zugesagt. Weitere Partner sind immer willkommen.

Politische Interessenvertretung

Priorität hatten zunächst das Beteiligungsverfahren des Klimaschutzgesetzes und die Erarbeitung politisch umsetzbarer Handlungsempfehlungen. Aus der Zusammenarbeit in den Projektgruppen entstanden die politischen Handlungsempfehlungen
  • „Energetisches Sanieren“
  • „Wertstoffkreisläufe und Zirkularität“ und
  • „ökologische Baustoffe“.
Die Allianz fordert bessere gesetzliche Rahmenbedingungen zur Einführung und Verwendung ökologischer Baustoffe. Durch den konsequenten Einsatz nachhaltiger Bau- und Dämmstoffe soll der Wärme- und Strombedarf von Gebäuden verringert werden. Durch die Förderung regionaler Wertstoffkreisläufe für Bauelemente und Materialien sollen der Baustoffeinsatz vermindert und die Wertschöpfung erhöht werden. Zudem soll die Qualifizierung von Personal in Baufirmen und Planungsbüros sowie in Behörden vorangetrieben werden.

Bewusstsein schaffen

Die Allianz will insbesondere durch Informationsveranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit sowie Ansprache wichtiger Multiplikatoren nachhaltiges Bauen stärker platzieren und verfügbare Daten der Akteure vernetzen.

Neue Geschäftsmodelle

Die Bauwende bietet viele neue Geschäftsmodelle. Die Allianz für nachhaltiges Bauen möchte planende sowie bauausführende Unternehmen dabei unterstützen, diese neuen Geschäftsmodelle zu erkennen und zu erschließen.
Die Projektgruppe „Zirkularität und Wertstoffkreisläufe“ der Allianz hat sich darüber hinaus zum Ziel gesetzt, privatwirtschaftliche sowie gemeinnützige Projekte im Bereich „Bauteilbörse“ zu evaluieren und ein passendes Modell für MV zu initiieren.