Ronja Hoch aus Rostock ist beste Gestalterin für visuelles Marketing
Unter den 207 Bundesbesten in 204 IHK-Ausbildungsberufen ist dieses Jahr auch wieder eine erfolgreich Ausgebildete aus dem Bezirk der IHK zu Rostock: Ronja Hoch aus Rostock. Sie hat ihre Ausbildung zur „Gestalterin für Visuelles Marketing“ mit hervorragenden Ergebnissen abgeschlossen und konnte sich damit als Beste ihres Berufes auf Bundesebene durchsetzen. Die Auszeichnung nahm sie jetzt bei einer großen Festveranstaltung in Berlin entgegen.
Die Bundesbesten aus Mecklenburg-Vorpommern Marie Bellmann (1.v.l.), Ronja Hoch (4.v.l.) und Tomy Kaster (5.v.l.) mit Swaantje Creusen (Vorsitzende des DIHK-Bildungsausschusses) und Peter Adrian (DIHK-Präsident).
© DIHK / Schicke / Plambeck
Ronja Hoch mit DIHK-Präsident Peter Adrian.
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Moderator Thore Schölermann (r.) interviewt Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck.
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Welche Tipps gibt Ronja Hoch Auszubildenden mit auf den Weg?
- Probier‘ Dich aus.
- Bleib offen für neue Eindrücke.
- Finde Deinen eigenen Weg.
Sie selbst hat sich daran gehalten, ist stets neugierig geblieben und hat den eigenen Weg für sich gefunden.
„Wollte nicht für den Rest meines Lebens als Maschinenbauingenieurin arbeiten“
Die 35-Jährige war schon immer aufgeschlossen und kreativ. Da sie zudem Mathematik mochte, entschied sie sich nach dem Abitur für ein Maschinenbaustudium an der Universität Rostock. Das schloss sie erfolgreich ab und arbeitete im Anschluss sieben Jahre als Forschungsingenieurin an der Uni. „Das war eine spannende Zeit. Ich habe aber auch gemerkt, dass ich das nicht für den Rest meines Lebens machen möchte.“
Für Ronja Hoch stand fest: „Ich möchte nicht etwas anderes studieren, sondern in die Praxis gehen.“ Online machte sie sich auf die Suche nach einem Ausbildungsberuf und stieß auf den der „Gestalterin für visuelles Marketing“. Die Beschreibung versprach ein komplett breit gefächertes Berufsbild und die Ingenieurin wusste: „Das ist genau das, was ich machen möchte.“
Ronja Hoch hat eine Ausbildung zur Gestalterin für Visuelles Marketing absolviert und war bundesweit die Beste in ihrem Jahrgang.
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Familie gibt Rückhalt
Ronjas Umfeld habe überwiegend positiv auf die Berufswegveränderung reagiert, berichtet die Bundesbeste: „Ich hatte total viel Rückhalt von meiner Familie und von meinem Mann.“ Infolge der vorherigen wissenschaftlichen Berufstätigkeit sei sie zudem in der komfortablen Situation gewesen, finanziell abgesichert in eine Ausbildung zu starten.
Sie bewarb sich bei Möbel Höffner: „Mein Vorstellungsgespräch hatte ich im Juni 2021, mitten in der Corona-Zeit.“ – Das Gespräch verlief erfolgreich und so begann Ronja Hoch als eine von drei Höffner-Auszubildenden in diesem Beruf ihre Ausbildung. „Als Maschinenbau-Ingenieurin hatte ich mehrheitlich mit Männern zu tun, als angehende Gestalterin für visuelles Marketing war in der Berufsschulklasse unter 30 Leuten nur ein Mann“, berichtet sie. Regelmäßig pendelte die Bundesbeste mit den anderen Auszubildenden zur Berufsschule nach Leipzig. Dort seien echte Freundschaften entstanden, untereinander habe man sich immer aufeinander verlassen können.
Ausbilderin mit Vorbildfunktion
Die Erfahrungen aus der Ausbildung mag sie nicht missen: „Die pure Abwechslung, die der Beruf bietet, hat mich überzeugt“, sagt Ronja Hoch. Zudem habe sie eine großartige Ausbilderin gehabt. Diese habe die Auszubildenden immer wieder begeistert „Sie hat uns ganz viel eigenständig machen lassen, wir waren aber nie allein.“
Hat die berufliche Vorerfahrung geholfen? Ronja Hoch bejaht das: „Aus meiner Zeit an der Uni habe ich Souveränität mitgebracht. Ich hatte Erfahrung mit Strukturen und Deadlines – das hat mir auch während der Ausbildung sehr viel gebracht.“ Kontinuierlich waren die Auszubildenden in den Berufsalltag einbezogen. Die Prüfung bestand dann aus vier Elementen: Der theoretischen Prüfung, einer Konzepterstellung, einem Fachgespräch und einer Umsetzung. Bei letzterer entschied Ronja Hoch sich für das Motto „Anders.Artig“. In der Konzeption musste sie ihre Idee skizzieren: „Ich entschied mich für ein klassisches Design in moderner Form. Im Fachgespräch präsentierte ich unter anderem die Zielgruppenanalyse, junge urbane Frauen, und eine Kostenaufstellung.“
Der Beruf umfasse viele Bereiche, berichtet die Ausgezeichnete: „Von der Kundenkommunikation, über Poster und Plakate, die Gestaltung von Räumen, Eventplanung – da ist Vieles dabei.“
Im Spätsommer schon an Weihnachten denken
Ganz typisches Einsatzgebiet für festangestellte Gestalterinnen und Gestalter sind große Kauf- und Möbelhäuser, bei Apotheken oder Augenoptikläden kämen oft selbstständige Gestalterinnen für visuelles Marketing zum Einsatz, weiß Ronja Hoch. Nach ihrer Ausbildung wechselte sie zu IKEA, wo sie derzeit als Teamassistentin der Abteilung Dekoration arbeitet. „Ich wollte immer schon gern zu IKEA, denn ich mag die Werte und Offenheit.“ IKEA gehört zu den mehrfach von der IHK als TOP-Ausbildungsbetrieb ausgezeichneten Unternehmen.
Ronja Hochs Expertise im Roomsetting, wie die verschiedenen „Bühnenbilder“, die die jeweiligen Einrichtungsstile zeigen, genannt werden, ist auch privat bei ihr gefragt: „Für mich ist es kein Problem, schnell mal was umzustreichen. Ich freue mich auch immer sehr, wenn Freundinnen mich in die Pläne zu ihrer Hochzeitsfeier und deren Deko einbeziehen.“
In der Vorweihnachtszeit sind die Gestalterinnen und Dekorateure schon mit den Gartenmöbeln für den nächsten Sommer beschäftigt und „ab September kümmern wir uns um Weihnachten“, erzählt die Expertin. Dauerthemen seien Nachhaltigkeit und Retrodesign. Was macht aus Sicht der Insiderin ein besonders schönes Weihnachten aus? „Eine schön gedeckte Festtafel, an der ich mit anderen zusammenkomme.“ Mit welchen drei Tipps macht sie sich zuhause die Winterzeit gemütlich? „Mit viel indirektem Licht, schönen Kerzen und einer gemütlichen Kuscheldecke.“
Sabine Zinzgraf
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