Kajaks für die ganze Welt
Der Name Gordan Harbrecht ist in der Kajak-Welt schon lange ein Begriff. Als Profipaddler hat der 38-Jährige viele Erfolge erzielt. Mittlerweile kann er seine Expertise auch unternehmerisch einsetzen. 2018 stieg der Rostocker bei Nordic Kayaks ein, einem schwedischen Unternehmen, das sich auf Bau und Verkauf von Kajaks spezialisiert hat. Ein Schritt, der eigentlich gar nicht seinen beruflichen Plänen entsprach. „Als Paddler habe ich die Marke schon vertreten, neben dem Sport habe ich aber eigentlich Maschinenbau studiert und hatte nach dem Abschluss auch einen Teilzeitjob in dem Bereich.“
Gordan Harbrecht hat sich mit Nordic Kayaks in die Selbstständigkeit gewagt.
© IHK zu Rostock
Mittlerweile 15 Unterhändler in ganz Europa
2019 nahm die Sache mit Nordic Kayaks aber schon deutlich an Fahrt auf, Gordan Harbrecht wurde Gesellschafter und wollte die Marke gemeinsam mit Gründer Fredrik Lindström international groß machen. Er selbst übernahm das Vertriebsnetz für den europäischen Markt und gründete dafür 2021 eine GmbH.
„Mit dem Ursprungsgedanken, dass ich den Vertrieb für ganz Europa manage, bin ich aber schnell an meine Grenzen gestoßen“, berichtet der Jungunternehmer. „Deshalb kümmere ich mich jetzt um den Direktvertrieb in Deutschland und die Koordination der mittlerweile 15 Unterhändler in anderen Ländern Europas.“ Unterstützung bekommt Gordan Harbrecht von einer Mitarbeiterin, Doreen Kneißler. Sie kümmert sich unter anderem um das Office und den Onlineshop, in dem es Zubehör, Ersatzteile, Paddelkleidung und mehr gibt.
Einzigartiges Produktionsverfahren
Produziert werden die Boote in einer neuen Fabrik in China unter modernsten Standards und Verwendung eines Autoklaven, einem Verfahren, durch das sie besonders robust und dennoch leicht sind. „Dadurch können wir uns von anderen Mitbewerbern abheben“, sagt Gordan Harbrecht. Die Bedingungen in der Fabrik seien sehr gut, diese behandle alle Mitarbeiter fair, fügt er hinzu.
Das Ziel, die Marke international bekannt zu machen, ist längst erreicht. 2023 hatte allein die GmbH von Gordan Harbrecht knapp eine halbe Million Euro Umsatz. Corona habe einen Aufschwung gebracht, sagt Gordan Harbrecht. Seitdem gebe es konstant hohes Interesse an dem Wassersport. Bedienen kann das Unternehmen dabei alle Bedürfnisse, hat Boote für Anfänger genauso wie für erfahrene Paddler im Angebot. Das Spezialgebiet sind die sogenannten Surfskis, die für das Paddeln auf dem Meer gebaut sind.
Station in Strandnähe auf der Agenda
Das Interesse an den Booten ist groß. Der Absatz teilt sich aktuell etwa zu gleichen Teilen zwischen Europa und Australien auf. Aktuell liegt der Fokus laut Gordan Harbrecht darauf, den Markt in den USA auszubauen. Und auch auf lokaler Ebene soll sich langfristig noch mehr entwickeln: „Wir sind auf der Suche nach einer Station in Strandnähe, um unsere Kajaks direkt an der Ostsee vorführen zu können.“ Derzeit gibt es eine Kooperation mit dem Kanuverein an der Warnow, wo Interessierte die Boote auch schon im Wasser testen können. Eine Station am Meer wäre eine perfekte Ergänzung, so Gordan Harbrecht.
Für den Rostocker hat sich der Schritt in die Selbstständigkeit auch persönlich gelohnt. Er habe seine Leidenschaft zum Beruf gemacht und könne sein Wissen aus dem Maschinenbaustudium bei der Arbeit anwenden. „Ich kann unseren Designern durch mein Fachwissen genau vermitteln, was auf dem Wasser wichtig ist.“
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Christina Milbrandt