Konjunktur

Zweites Pandemiejahr zwischen Hoffen und Bangen

Das Einsetzen der Coronapandemie im Frühjahr 2020 führte zum stärksten rezessiven Einbruch der gewerblichen Wirtschaft seit der Weltwirtschaftskrise von 2009. Dieser Abwärtstrend setzte sich bis zum Jahresbeginn 2021 fort. Zur Jahresmitte konsolidierte sich die Lage und in der IHK-Konjunkturumfrage im Herbst konnte eine so vitale Verbesserung der Lage- und Erwartungswerte beobachtetet werden, dass sich die IHK bereits einen Aufschwung aus dem konjunkturellen ‚Coronatal‘ erhoffte.
Diese Zuversicht erwies sich mit dem Aufkommen der Delta-Variante des SARS-CoV-2-Virus als trügerisch. Die wieder notwendig gewordene Intensivierung der Coronamaßnahmen hat die konjunkturelle Erholung wieder deutlich gedämpft. Der IHK-Geschäftsklimaindex erholte sich im Verlauf des Jahres von 89 auf 120 Punkte und liegt zum Jahresbeginn 2022 bei einem Wert von 111 Indexpunkten. Auch im Jahr 2021 sind viele mittel- und langfristige Auswirkungen der SARS-CoV-2-Pandemie auf das Wirtschaftsleben vieler Unternehmen und Verbraucher im IHK-Bezirk noch nicht vollständig absehbar. Neben einer beschleunigten Digitalisierung in fast allen Wirtschaftsbereichen sind andere Auswirkungen, zum Beispiel in Bezug auf den stationären Einzelhandel, noch nicht abschließend beurteilbar.
Teils bedingt durch die Coronapandemie, teils durch andere Faktoren ausgelöst, hat sich der stellenweise gravierende Mangel an Produktionsressourcen als weiterer Unsicherheitsfaktor für die Unternehmen erwiesen. Sowohl die aktuellen Lieferengpässe bei der Beschaffung von Energie, Rohstoffen und Vorprodukten sowie die damit verbundenen Preissteigerungen als auch der Personalmangel und steigende Arbeitskosten stellen ein weiteres Hindernis für den wirtschaftlichen Erholungsprozess dar.