Studie zu Russland-Sanktionen
Die Russland-Sanktionen kosten die deutsche Wirtschaft jedes Jahr 5,45 Milliarden Euro an BIP-Wachstum. Für die Europäische Union (EU) summieren sich die Kosten auf 21 Milliarden Euro, das ist das Ergebnis einer Studie zu den Russland-Sanktionen an der sich auch die IHK zu Rostock beteiligt und beim Ifo-Institut in Auftrag gegeben hat.
Die Auslandshandelskammer Russland (AHK) hat in einem Podcast ihrer Reihe “Zaren Daten Fakten” ein Interview zu den Ergebnissen der Studie “Die volkswirtschaftlichen Kosten der Sanktionen in Bezug auf Russland” (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 3012 KB) veröffentlicht.
Russland spielt laut der Studie zwar als Handelspartner für Deutschland bzw. die EU mit jeweils einem Exportanteil von 2 Prozent keine gewichtige Rolle. Doch umgekehrt sei die EU „noch“ der wichtigste Handelspartner Russlands und Deutschland einer der Haupthandelspartner.
Den Handel deutscher Unternehmen beeinträchtigen die EU-Sanktionen am stärksten, gefolgt von den US-Sanktionen. Die russischen Gegensanktionen haben dagegen kaum einen Einfluss.
Die Abschaffung der EU-Russland-Sanktionen würde sowohl für die EU als auch für Russland zu einem merklichen Zugewinn führen. Das russische reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) würde um 1,2 Prozent steigen. Es betrug im Jahr 2019 circa 1.510 Milliarden Euro. Der Verlust liege allein für dieses eine Jahr bei mehr als 18 Milliarden Euro.
Im EU-Staaten-Vergleich würde Deutschland am meisten von der Abschaffung der Sanktionen profitieren. Der Zugewinn betrüge 0,156 Prozent vom BIP. Auf das Jahr 2019 bezogen wären dies ca. 5,4 Milliarden Euro. Das reale BIP der EU-Mitgliedsstaaten stiege um 0,12 Prozent.
Eine im Rahmen der Studie durchgeführte Unternehmensbefragung hat darüber hinaus gezeigt, dass im verarbeitenden Gewerbe der Maschinenbau sowie die Kfz- und Chemie-Industrie am häufigsten von den Russland-Sanktionen beeinträchtigt sind. Als belastend werde vor allem der erhöhte bürokratische Aufwand empfunden, den die Sanktionen verursachten.
Hintergrund zur Studie:
Die Studie “Die volkswirtschaftlichen Kosten der Sanktionen in Bezug auf Russland” (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 3012 KB) wurde im Herbst 2020 vom ifo Institut (Leibnitz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e. V.) im Auftrag der IHK Düsseldorf und dem Russland Kompetenzzentrum Düsseldorf erarbeitet. Beteiligt hatten sich auch die Deutsch-Russische Außenhandelskammer, die IHK Cottbus, IHK Potsdam, IHK Dresden, IHK Koblenz, IHK Magdeburg, IHK zu Rostock, IHK Region Stuttgart, die Südwestfälische IHK zu Hagen und die IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim. Die Studie befasst sich mit den Auswirkungen der Russland-Sanktionen auf den Außenhandel und die Wertschöpfung Deutschlands, Russlands und der EU. Eine Unternehmensbefragung ergänzte die Studie um qualitative Aspekte.
Die Studie “Die volkswirtschaftlichen Kosten der Sanktionen in Bezug auf Russland” (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 3012 KB) wurde im Herbst 2020 vom ifo Institut (Leibnitz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e. V.) im Auftrag der IHK Düsseldorf und dem Russland Kompetenzzentrum Düsseldorf erarbeitet. Beteiligt hatten sich auch die Deutsch-Russische Außenhandelskammer, die IHK Cottbus, IHK Potsdam, IHK Dresden, IHK Koblenz, IHK Magdeburg, IHK zu Rostock, IHK Region Stuttgart, die Südwestfälische IHK zu Hagen und die IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim. Die Studie befasst sich mit den Auswirkungen der Russland-Sanktionen auf den Außenhandel und die Wertschöpfung Deutschlands, Russlands und der EU. Eine Unternehmensbefragung ergänzte die Studie um qualitative Aspekte.