Infrastruktur und Digitale Wirtschaft

Standortumfrage Überblick

In der diesjährigen Umfrage zum Wirtschaftsstandort Pfalz wurden insgesamt etwa 15.300 Unternehmen aus allen kreisfreien Städten der Pfalz gebeten, ihren Standort in Schulnoten von 1 – 6 zu bewerten: Frankenthal, Kaiserslautern, Landau, Ludwigshafen, Neustadt, Pirmasens, Speyer und Zweibrücken.
Wie bei der letzten Umfrage im Jahr 2018 werden die Rahmenbedingungen insgesamt als befriedigend (2,8) wahrgenommen. Nicht ganz die Hälfte der Unternehmen bewertet ihren Standort dabei als sehr gut oder gut, während immerhin etwa zehn Prozent die Rahmenbedingungen als mangelhaft oder gar ungenügend einschätzen.
Antworten zu den Rahmenbedingungen in Prozent als Ringdiagramm
Bei der Entwicklung der Standorte in den letzten 5 Jahren gibt die Bewertung der Unternehmen ein einheitliches Bild ab: Etwas mehr als ein Drittel der Unternehmen sieht eine überwiegend positive oder positive Entwicklung, ein weiteres Drittel sieht wiederum keine Veränderung und fast 30 Prozent der Unternehmen empfindet die Entwicklung der letzten 5 Jahre als überwiegend negativ oder negativ.
Antworten zu der Entwicklung in den letzten 5 Jahren in Prozent als Ringdiagramm
In den kreisfreien Städten der Pfalz lässt es sich im Durchschnitt gut leben – viele Betriebe verbinden mit ihrer Standortgemeinde vor allem ein Gefühl von Heimat, hoher Lebensqualität, Familienfreundlichkeit und Sicherheit. Einige Standorte punkten zusätzlich mit besonderem Flair/Charme. Zukunft, Wirtschaftskraft und Innovationskraft/Dynamik sind allerdings Aspekte, die kaum mit den kreisfreien Städten der Pfalz assoziiert werden.
Bewertung der emotionalen Faktoren von 1 bis 6 als Balkendiagramm
Einen grundlegenden Überblick über die Rahmenbedingungen in den kreisfreien Städten erhalten Sie in der nachfolgenden Portfoliografik, in der die Bedeutung und die Zufriedenheit der Unternehmen mit allen wichtigen Standortfaktoren (Bedeutung besser als 3,5) dargestellt werden.
Die wichtigsten Standortfaktoren nach "Zufriedenheit" und "Bedeutung" in einem Punktediagramm
Zu den wichtigsten und zugleich am besten wahrgenommenen Standortfaktoren gehört die Anbindung an das Fernstraßennetz (B 1). Aber auch die Nähe zu Kunden und Zulieferern (A 1), die Grundversorgung mit einem geeigneten Schulangebot (F 4), ausreichender Gesundheits- und Nahversorgung (F 5, F 2) sowie leichter Erreichbarkeit der Innenstädte (B 4) zeichnen die kreisfreien Städte der Pfalz aus. Verbesserungsbedarf hingegen besteht bei der Qualität der digitalen Infrastruktur (A 2), die für die Unternehmen zu den wichtigsten Standortfaktoren gehört, aber vergleichsweise schlecht abschneidet.
Darüber hinaus spielt die Leistung sowohl der kommunalen Verwaltung als auch der Wirtschaftsförderung eine bedeutende Rolle, die für die Unternehmen nicht immer zufriedenstellend ist. Dabei geht es etwa um die Bearbeitungsdauer von Anliegen und Verfahren (E 4), die Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen (E 5), aber auch grundsätzlich um die Höhe der kommunalen Steuern und Abgaben (E 6).
Ein großes Problem stellt zudem der Engpass bei den qualifizierten Arbeitskräften dar (C 1), mit dem sich die Betriebe allerorts seit Jahren konfrontiert sehen. Daneben wird die mangelnde Attraktivität mancher Innenstädte (F 1) – hier allen voran Ludwigshafen, aber auch Kaiserslautern, Pirmasens und Frankenthal – beklagt.
Aus den Ergebnissen für die kreisfreien Städte der Pfalz lassen sich diverse Handlungsempfehlungen ableiten, um den Wirtschaftsstandort Pfalz zu stärken:
Die Forderungen der Unternehmen
  1. Digitale Infrastruktur ausbauen
  2. Arbeit der Stadtverwaltung verbessern
  3. Arbeit der Wirtschaftsförderung verbessern
  4. Verfügbarkeit von Fachkräften erhöhen
  5. Image der Kommunen stärken
  6. Attraktivität der Innenstädte steigern
  7. Baustellenkoordination verbessern
  8. Wohnraum und Gewerbeflächen schaffen