Großer Bedarf an polnischen Arbeitskräften in der gesamten regionalen Wirtschaft
Betrachtet man die Ergebnisse der allgemeinen Strukturmerkmale, zeigt sich, dass in allen Branchen der regionalen Wirtschaft ein großer Bedarf an Arbeitskräften aus Polen besteht. So verdeutlicht Abb. 2, dass von den 395 analysierten Erstanträgen die meisten aus der Industrie und den Dienstleistungsbranchen kamen. Jeweils mehr als ein Zehntel der Erstanträge stammte aus dem Handel, dem Verkehrs- und Logistikgewerbe sowie der Land- und Forstwirtschaft.
Im Gegensatz dazu fiel die Bedeutung der Personalvermittlungen, des Baugewerbes sowie des Gast- und Reisegewerbes geringer aus. Hier ist allerdings zu beachten, dass im Erhebungszeitraum insbesondere das Gast- und Reisegewerbe mit Geschäftsschließungen konfrontiert war. Aufgrund dessen wurden erheblich weniger Arbeitskräfte gebraucht, sodass für die Beantragung der Grenzpendlerpauschale vielfach keine Notwendigkeit bestand.
Wird die Verteilung der antragstellenden Unternehmen mit der Verteilung der IHK-Mitgliedsunternehmen verglichen, wird ersichtlich, dass die Dienstleistungsbranchen trotz ihres hohen Anteils bei den antragstellenden Unternehmen unterdurchschnittlich repräsentiert waren. Dasselbe gilt für den Handel sowie das Gast- und Reisegewerbe. Anders verhielt es sich mit der Industrie, den Personalvermittlungen, dem Verkehrs- und Logistikgewerbe sowie der Land- und Forstwirtschaft. Letzteres ist hauptsächlich damit zu erklären, dass auch die Erstanträge von Landwirten durch die IHK abgewickelt wurden.
Die Ergebnisse der Unternehmensverteilung werden durch die Branchenverteilung der Grenzpendler bestärkt. Aus Abb. 3 wird bspw. erkennbar, dass der Großteil der 2.700 untersuchten Grenzpendler im Verkehrs- und Logistikgewerbe sowie der Industrie beschäftigt war. Mit jeweils einem knappen Fünftel waren viele von ihnen ebenso für Personalvermittlungen und Dienstleistungsunternehmen tätig. In der Land- und Forstwirtschaft, dem Baugewerbe sowie dem Gast- und Reisegewerbe arbeiteten hingegen nur wenige Grenzpendler. Dies basiert beim Gast- und Reisegewerbe jedoch erneut auf den pandemiebedingten Geschäftsschließungen und der damit verbundenen geringeren Arbeitskräftenachfrage.