IHK-Wahlkreuz aus dem 3D-Drucker

Ulf Martin Uthoff ist seit Oktober 2017 als Mitarbeiter im IHK-Geschäftsbereich Aus- und Weiterbildung tätig. Kürzlich hat er sein Maschinenbaustudium an der Hochschule Osnabrück abgeschlossen und sich
in seiner Bachelorarbeit mit der additiven Fertigungstechnologie befasst. Für die Wahl der IHK-Vollversammlung (vom 3.9.2018 bis zum 24.9.2018) hat er mit dieser Technik das rote Wahlkreuz hergestellt. Wir haben nachgefragt.
__ Herr Uthoff, Sie wurden für Ihre ingenieurwissenschaftliche Leistung vom VDI Bezirksverein Osnabrück-Emsland geehrt. Verraten Sie uns mehr!
Meine Abschlussarbeit befasst sich mit dem Thema „Entwicklung eines zielgruppenspezifischen Schulungskonzeptes für die Additive Fertigung“ und ist in einem Industrieunternehmen entstanden. Die Arbeit zeigt konkrete industrielle Anwendungen und brachte ein Aus- und Weiterbildungsprogramm individuell für Unternehmen hervor. Im März durfte ich in feierlicher Atmosphäre den zweiten VDI-Förderpreis im Museum Industriekultur Osnabrück entgegennehmen.
__ In der Additiven Fertigung entstehen auf der Basis von 3D-Konstruk-
tionsdaten schichtweise Bauteile. Welche Vorteile ergeben sich?

In den verschiedensten Unternehmensbereichen, von der Produktentstehung in der Entwicklung bis zur Herstellung von Ersatzteilen
im After-Sale-Service, kann der industrielle 3D-Druck nutzbringend eingesetzt werden. Besonders individuelle Produktlösungen und Bauteile mit einem hohen Maß an Funktionsintegration lassen sich mit einer digitalen Prozesskette fertigen.
__ Erläutern Sie uns Ihr prämiertes Aus- und Weiterbildungskonzept?
Der 3D-Druck ermöglicht eine Vielzahl von Anwendungen und hat enormes Potenzial. Jedoch verlangt das Schichtbauverfahren allen Beteiligten ein neues Grundverständnis ab. Durch adressatenorientierte Schulungen, die die vielschichtigen Anwendungsebenen berücksichtigen, kann das Know-how bestmöglich vermittelt werden.
__ Welche Schnittstellen zur jetzigen Arbeit in der IHK gibt es?
In vielen IHK-Ausbildungsberufen spielt die Additive Fertigung schon jetzt eine Rolle – etwa beim Technischen Produktdesigner für die Fertigung von Prototypen. Weitere Berührungspunkte ergeben sich bei dem Industriemechaniker für die vor-Ort-Herstellung von Ersatzteilen. Ich bin der Meinung, dass mit zunehmendem Reifegrad die Technologie weiter Einzug in die berufliche Ausbildung nimmt.