JIM-Studie 2023: Jugendliche 224 Minuten täglich online
Langzeitstudie zum Medienumgang der 12- bis 19-Jährigen
Seit 1998 wird mit der JIM-Studie („Jugend, Information, Medien“) im jährlichen Turnus eine Basis- und Langzeitstudie zum Medienumgang der 12- bis 19-Jährigen durchgeführt. Ende November 2023 wurden die Ergebnisse der JIM-Studie 2023 vorgestellt die u.a. vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest (mpfs) iniiert ist. Für die repräsentative Studie wurden bundesweit zwischen dem 30. Mai und 9. Juli 2023 insgesamt 1.200 Jugendliche im Alter zwischen 12 und 19 Jahren befragt.
Jugendliche täglich 224 Minuten online
2023 sind Jugendliche durchschnittlich 224 Minuten täglich online. Dabei spielen insbesondere Messenger und Social Media eine große Rolle. WhatsApp wird von 94 % regelmäßig genutzt. Instagram belegt mit 62 % Platz 2, gefolgt von TikTok mit 59 % und Snapchat mit 49 %. Facebook wird lediglich von 22 % der Jugendlichen regelmäßig genutzt.
Interesse am Weltgeschehen und an KI
Knapp zwei Drittel der Jugendlichen sind am aktuellen Weltgeschehen interessiert. 63 % zeigen Interesse am Klimawandel, 54 % am Ukraine-Krieg und 40 % am Themenfeld Diversity/Vielfalt in der Gesellschaft. Die häufigsten Gelegenheiten, bei denen Jugendliche mit Nachrichten in Kontakt kommen, sind Gespräche im persönlichen Umfeld und die Nachrichten im Fernsehen und Radio. Hierauf folgen bereits YouTube, Twitter und Instagram als Nachrichtenquelle.
Auch das Thema KI ist auch bei Jugendlichen angekommen: 38 % der Jugendlichen gaben an, das Programm ChatGPT schon einmal selbst genutzt zu haben, weiteren 36 % war die Anwendung in ihrer Funktion zumindest bekannt. Nur 15 % haben explizit nichts von ChatGPT gehört.
Steng limitiert: 224 Minuten am Tag nutzen die 12- bis 19-Jährigen Online-Medien - und finden dort letztlich vor allem Sachen, die sie selbst suchen.
© adobeStock/dStudio via KI
Fake News und beleidigende Kommentare
58 % der Zwölf- bis 19-Jährigen sind im letzten Monat vor der Befragung mit Fake News in Kontakt gekommen, gut die Hälfte mit beleidigenden Kommentaren. Etwa jeweils zwei von fünf Jugendlichen hatten Kontakt mit extremen politischen Ansichten, Verschwörungstheorien oder Hassbotschaften.
Ein weiteres Ergebnis: Jedes dritte Mädchen und jeder vierte Junge wurde 2023 im Netz schon einmal sexuell belästigt. 23 % wurden im Monat vor der Befragung ungewollt mit pornografischen Inhalten konfrontiert. Zudem gaben 14 % der Jugendlichen an, innerhalb des letzten Monats selbst im Internet angefeindet oder beleidigt worden zu sein.