Straßenverkehr
Im Zuge der Schadensanalyse und weiteren Untersuchungen im Rahmen der Instandsetzung sind weitere Schäden an der Brücke aufgetreten, die jetzt mit neuester Technik festgestellt und bewertet werden müssen. Die A 42-Brücke über den Rhein-Herne-Kanal zwischen Bottrop-Süd und Essen-Nord ist daher für mehrere Monate voll gesperrt. Danach wird die Brücke voraussichtlich zunächst für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen wieder freigegeben.
Sperrung der A 42-Brücke über den Rhein-Herne-Kanal
Die A 42 ist eine der zentralen West-Ost-Verbindungen im nördlichen Ruhrgebiet. Aufgrund des fortgeschrittenen Alters der Brücke und der hohen Belastung durch täglich ca. 85.000 Fahrzeuge, davon 14.000 Lkw, kontrolliert die Autobahn GmbH die Brücke mit regelmäßigen Prüfungen in verkürzten Abständen. Bei der jüngsten Prüfung wurden dabei Risse entdeckt.
Luftaufnahme der Brücke aus dem Jahr 2018.
© Blossey
Großräumige Umleitung über A 2 und A 40
Um die innerstädtischen Netze zu entlasten, werden für den Fernverkehr großräumige Umleitungen empfohlen. Die großräumigen Umleitungen führen über die anderen Ruhrgebietsautobahnen: Zentral dafür sind die beiden West-Ost-Routen, die A 2 und die A 40. Verkehrsteilnehmer, die aus dem Westen kommen, werden über die A 3 zu diesen Routen geleitet, Verkehrsteilnehmer aus dem Osten können die A 45 nutzen, um dorthin zu gelangen.
© Die Autobahn GmbH des Bundes – Niederlassung Westfalen
Monitoring und Schrankenanlage
Derzeit werden die festgestellten Schäden an der Brücke näher erfasst und anschließend saniert bzw. schweißtechnisch instandgesetzt werden. Darüber hinaus wird ein umfängliches elektronisches Monitoring-System installiert, damit kleinste Veränderungen an der Brücke unmittelbar festgestellt werden können, wenn der Verkehr wieder fließt. Dazu zählt auch der Aufbau einer Wiege- und Schrankenanlage – vergleichbar mit der Anlage vor der Emschertalbrücke auf der A 43 – zur Kontrolle des Verkehrs.
Neubau ist in Planung
Langfristiges Ziel bleibt es, die Brücke so zu stabilisieren, dass möglichst viel Verkehr fließen kann, bis der Neubau steht. In diesem Zusammenhang sind derzeit auch weitere Verstärkungsmaßnahmen angedacht. Das Planfeststellungsverfahren für den sechsstreifigen Ausbau der A 42 in diesem Bereich läuft bereits und befindet sich auf der Zielgeraden. Es beinhaltet den Neubau der Brücke.
Forderungen der IHK
- Im bereits weit vorangeschrittenen Planfeststellungsverfahren muss jede Zeitreserve auf den Prüfstand, um möglichst bald mit dem Neubau der Brücke beginnen zu können.
- Alle Beteiligten, insbesondere die Autobahn GmbH, der Landesbetrieb Straßen.NRW und die Städte Essen und Bottrop, müssen eng zusammenarbeiten, stadtverträgliche Ersatzrouten für die Quell- und Zielverkehre zu erarbeiten und über die Umleitungen zu informieren. Ziel ist es, die Belastung durch Umleitungsverkehre für die Bevölkerung in den Städten möglichst gering zu halten und die Wirtschaftsverkehre gleichzeitig nicht mehr zu belasten als notwendig.
- Die Ausweichstrecken – ob über Autobahnen oder innerstädtisch – sollten so schnell wie möglich von allen nicht unbedingt notwendigen Baustellen entlastet werden.
- Die erneute und lang andauernde Sperrung einer zentralen West-Ost-Achse im Herzen des Ruhrgebietes verdeutlicht, dass die Sicherstellung der Leistungsfähigkeit der Verkehrsinfrastruktur ein Dauerthema der Verkehrspolitik bleiben muss. Dem aktuellen Verkehrssystem fehlt es an Resilienz, sowohl bei jedem einzelnen Verkehrsträger – Straße, Schiene und Wasserstraße – als auch verkehrsträgerübergreifend.
Zu den weiterführenden Informationen der Autobahn GmbH gelangen Sie hier.