Konjunkturbericht

Konjunkturbericht der IHK Köln

Zum Herbst 2024 verschärft sich die konjunkturelle Lage im IHK-Bezirk Köln. Der Wirtschaftsstandort steckt in einer Strukturkrise, der Industriestandort gerät in Gefahr. Der Konjunkturklimaindikator sinkt deutlich auf 88 Punkte.
Die Konjunkturumfrage zum Herbst 2024 (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 778 KB) wurde vom 2. bis zum 20. September 2024 bei rund 2.400 Unternehmen aus dem IHK-Bezirk Köln durchgeführt. In die Auswertung sind Antworten von 677 Unternehmen eingeflossen.

L.: Lage; Erw.: Erwartungen; Inv.: Investitionspläne; Exp.: Exportpläne (nur Industrie); Besch.: Beschäftigungspläne

Die Ergebnisse der Konjunkturumfrage Herbst 2024 im Überblick

Geschäftslage

Die Geschäftslage verschlechtert sich deutlich, fällt um mehr als acht Punkte und liegt erstmals seit Corona wieder im negativen Bereich. Die negativen Erwartungen der letzten Monate sind damit endgültig in der Geschäftslage vieler Unternehmen angekommen. 21 Prozent der Unternehmen melden branchenübergreifend eine gute Geschäftslage, 28 Prozent geben eine schlechte Lage an. 51 Prozent schätzen ihre Lage als „befriedigend“ ein.

Geschäftsaussichten

Die Erwartungen bleiben äußerst pessimistisch. Nur jedes zehnte Unternehmen geht von einer Verbesserung der Situation in den nächsten Monaten aus, 27 Prozent befürchten eine weitere Verschlechterung in den kommenden Monaten. Im Ergebnis bleibt der Erwartungsindikator mit -16 Punkten unverändert im negativen Bereich.

Investitionen

Die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen sind aktuell nicht wettbewerbsfähig. Der Investitionsindikator bleibt deutlich negativ. 26 Prozent der Unternehmen planen höhere Investitionen, 34 Prozent der Unternehmen planen hingegen die Investitionen in den kommenden zwölf Monaten zu reduzieren. 40 Prozent geben an, ihr Investitionsverhalten nicht zu ändern.

Beschäftigung

Der Arbeitsmarkt gerät zunehmend unter Druck. Der Beschäftigungsindikator stellt sich auf Rot. 14 Prozent planen eine Steigerung, 26 Prozent eine Verringerung des Personalstands. Die schwache Konjunktur führt aber aktuell, trotz Arbeits- und Fachkräftemangel, zu einer Zurückhaltung am Arbeitsmarkt, die sich auch in einer leicht steigenden Arbeitslosenquote zeigt.

Risiken

Hauptrisiken sind die Inlandsnachfrage (60 Prozent), der Fachkräftemangel (53 Prozent) „nur noch“ an zweiter Stelle und die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (52 Prozent). Die strukturellen Risiken bestehen für die Unternehmen weiter. Weiterhin gibt jedes zweite Unternehmen auch die Arbeitskosten und etwas rückläufig die Energiepreise (42 Prozent) als Risiken an.

Export

Die Exporterwartungen bleiben äußerst zurückhaltend. Der leichte Aufwärtstrend der Vorumfragen aus 2024 ist gestoppt. Der Indikator fällt um vier Punkte. Aktuell gehen 29 Prozent der Industrieunternehmen von einem Rückgang des Exportgeschäfts in den kommenden zwölf Monaten aus. 59 Prozent erwarten eine gleichbleibende Entwicklung ihrer Ausfuhren, nur 12 Prozent einen Anstieg. Insgesamt bleibt der Exportindikator mit -17 Punkten deutlich negativ.

IHK-Konjunkturberichte seit 2021

Um die wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen im IHK-Bezirk Köln verfolgen zu können, stellt Ihnen die IHK Köln frühere Berichte zur Verfügung:

Weitere Informationen zur konjunkturellen Entwicklung

Zahlen, Daten und Fakten

Wirtschaftswissenschaftliche Forschungsinstitute:

DIW - Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung
Konjunkturprognosen, DIW-Wochenberichte
HWWI - Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut
Konjunkturanalyse, ökonomische Trends bis 2030 sowie Klima, Energie- und Rohstoffmärkte
ifo Institut
monatliches Geschäftsklima, Konjunkturprognosen
IfW Kiel - Institut für Weltwirtschaft
Konjunkturprognosen
Institut der deutschen Wirtschaft
Konjunkturumfrage, Statistiken, Informationen zum Arbeitsmarkt
Institut für Mittelstandsforschung
Konjunkturanalysen
Institut für Wirtschaftsforschung Halle
Konjunkturumfragen in „Wirtschaft im Wandel"
RWI - Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung
Konjunkturprognosen
Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung
Jahresbericht (im Internet jeweils ab dem 15. November)
Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW)
Branchenreport Dienstleister, Konjunkturreport