Pressemeldung. 4. Juni 2024
IHK Köln: Verkehrschaos verhindern, Verkehrswende nachhaltig gestalten
Die Verkehrssituation in Köln war am Montagabend erneut Thema in der Sitzung der Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer zu Köln. Dabei ging es konkret um drei Themen: Das Grundnetz für den motorisierten Individualverkehr (MIV), die zukünftige Gestaltung der Ost-West-Achse und die Zukunft der Mülheimer Brücke.
MIV Grundnetz
Die vom Mobilitätsdezernat der Stadt Köln jüngst vorgelegte Verwaltungsvorlage für das MIV-Grundnetz hält die IHK Köln für völlig unzureichend.
„Die Verwaltungsvorlage wurde auf Basis interner Daten mit für uns nicht nachvollziehbaren Kriterien erstellt“, sagt IHK-Präsidentin Dr. Nicole Grünewald. „Ein MIV-Grundnetz ist für die Zukunft der Mobilität in der Stadt Köln, den Wirtschaftsverkehr und auch für die Erreichbarkeit von Zielen in der Stadt aus dem Umland von außerordentlicher Bedeutung“, so Grünewald weiter. „Daher halten wir es für unverzichtbar, dass ein solches Grundnetz fachlich fundiert erarbeitet werden sollte.“
Deshalb hatte die IHK-Vollversammlung im März dieses Jahres bereits beschlossen, ein eigenes Gutachten erstellen zu lassen. Dafür wurde jetzt die „PTV Transport Consult“ beauftragt, die über die erforderlichen Verkehrsdaten und eine große Expertise verfügt. Grünewald: „Wir erwarten die Ergebnisse im August und werden sie rechtzeitig in die Debatte um eine Ratsentscheidung im Oktober dieses Jahres einbringen.“
Ost-West-Achse
Die IHK Köln positioniert sich erneut klar für die U-Bahn-Lösung. „Das Rückgrat einer Verkehrswende ist der ÖPNV. Köln braucht eine leistungsfähige U-Bahn, die einer Metropole angemessen ist“, so Nicole Grünewald. „Klar ist: Wer eine U-Bahn will, muss graben.“ Zudem zeige die Beschlussvorlage für die Ratssitzung, die in der vergangenen Woche von der Stadt Köln präsentiert wurde, dass die U-Bahn-Lösung den höheren Verkehrsnutzen habe.
Grünewald: „Das Thema beschäftigt uns jetzt seit Jahrzehnten. Es muss jetzt die Entscheidung für die unterirdische Lösung getroffen werden. Ohne U-Bahn wird es in Köln keine Verkehrswende geben.“
Mülheimer Brücke
Die Vorlage des Dezernats für Mobilität zum Thema Mülheimer Brücke für die kommende Ratssitzung ist aus Sicht der IHK Köln der sichere Weg ins Verkehrschaos.
„Wir fordern ganz klar die Beibehaltung von zwei Fahrspuren für Autos und Lkw in beide Richtungen“, so Nicole Grünewald. „Die Brücke ist ausgewiesene Lkw-Vorrangsroute und wurde vom Dezernat selbst als Teil des MIV-Grundnetzes definiert. Sie ist wichtige Zufahrt für den Niehler Hafen. Es ist völlig unverständlich, wofür man zwei Fahrradwege pro Fahrbahnseite braucht.“
Die IHK Köln fordert das Dezernat für Mobilität auf, die Belange der Wirtschaft bei ihren Vorlagen endlich besser zu berücksichtigen.