Pressemeldung, 11. Mai 2023
Igus siegt mit „Chainge“ im Wettbewerb Going Circular
Bei der diesjährigen Preisverleihung zum Wettbewerb Going Circular belegten gestern gleich drei Unternehmen aus dem IHK-Bezirk die vorderen Ränge. Initiatoren und Partner des Wettbewerbs sind IHK Köln, VDI Köln, VDE Köln und das Forschungs- und Innovationszentrum :metabolon.
Den ersten Platz errang die Kölner Igus GmbH für ihr Projekt „Chainge“, auf den Rängen zwei und drei folgen die Airpaq GmbH und die Akustikspezialisten von objectiv Raumakustik + Möbel, beide ebenfalls aus Köln.
Recycelte Energieketten
Die Igus GmbH stellt bereits seit 1971 Energieketten aus Hochleistungskunststoffen her, die die weltweit zum Einsatz kommen, zum Beispiel in Kabelführungssystemen von der Lebensmittelindustrie bis hin zu Offshore-Anlagen. Mit der Plattform „Chainge“ erhalten Unternehmen nun die Möglichkeit, die Energieketten zurückzusenden, wenn deren Einsatzdauer abgelaufen ist. Aus den recycelten Materialien werden anschließend neue Produkte gefertigt – ein Angebot, das den Zugang zum Recycling vereinfacht und gleichzeitig nachhaltige Kreisläufe gewährleistet.
Circular Economy für den Klimaschutz
IHK-Vizepräsident Sven Gebhard, Geschäftsführender Gesellschafter der GC-heat Gebhard GmbH & Co. KG, betonte in seiner Laudatio die Zielsetzung des Wettbewerbs, der in diesem Jahr bereits zum dritten Mal durchgeführt wurde:
„Mit Going Circular wollen wir zeigen, dass jeder Beitrag hilft. Wir möchten innovativen Projekten die Bühne geben, die ihnen gebührt“, so der IHK-Vizepräsident. Es gehe darum, für das „Megathema Circular Economy zu sensibilisieren und andere Unternehmen zu motivieren, selbst nach Wegen zu suchen, um Ressourcen zu schonen.“ Denn: „Es ist die innovative Kraft der Unternehmerinnen und Unternehmer, die Lösungen findet, anwendet und weitergibt. So kann der globale Klimaschutz gelingen.“
Piet Niessen, objectiv Raumakustik + Möbel, Lena Naumann, igus GmbH, Adrian Goosses, Airpaq GmbH und IHK-Vizepräsident Sven Gebhard (v.l.n.r.)
© IHK Köln / Aliki Monika Panousi
Piet Niessen, objectiv Raumakustik + Möbel, Lena Naumann, igus GmbH, Adrian Goosses, Airpaq GmbH und IHK-Vizepräsident Sven Gebhard (v.l.n.r.)
© IHK Köln / Aliki Monika Panousi
Nachhaltige Taschen und Rucksäcke aus Köln
Gebhard zeigte sich beeindruckt von den unterschiedlichen Projekten, die in Lindlar vorgestellt wurden. Auch auf Platz 2 war dabei ein Recyclingansatz vertreten: Die AIRPAQ GmbH aus Köln ist ein junges Start-Up, das aus Autoschrott Rucksäcke und Taschen herstellt. So werden hochwertige Airbags, Sitzgurte und Gurtschlösser zu alltagstauglichen und extrem robusten Produkten, die wertvolle Ressourcen sparen. All dies erfolgt in Handarbeit sowie unter fairen und sozialen Bedingungen.
Schallschutz aus Recycling-Flaschen
Beim Drittplatzierten objectiv Raumakustik + Möbel wurde die Akustikpaneele der Produktlinie SMART ausgezeichnet, die ein PET-Vlies aus recycelten Flaschen und einen Rahmen aus wieder verwendetem Aluminium nutzt – eine Lösung, die den Lärmpegel senkt und Schall sinnvoll lenkt. Besonders dabei ist auch, dass objectiv seinen Kunden garantiert, die Paneelen 20 Jahre lang zurückzunehmen. Zudem ist das System so modular aufgebaut, dass die Materialien komplett wiederverwertet werden können.
Vier weitere Beiträge im Finale
Neben den Projekten der Preisträger haben es vier weitere Beiträge bis ins Finale geschafft: Mit dem Igus Bike war die Igus GmbH gleich noch mit einem zweiten Projekt unter den Finalisten zu finden. Das Fahrrad ist komplett aus Recyclingkunststoff gefertigt, wobei jedes Teil so markiert wird, dass es später anderweitig wiederverwertet werden kann. Die Jury überzeugte, dass der Recyclinggedanke von Anfang in die Produktion des Fahrrads integriert worden ist.
Wie schon im Vorjahr war das Kölner Start-up Plastic2Beans auch diesmal unter den „Top 7“ zu finden. Das Unternehmen verkauft fair gehandelten und nachhaltigen Bio-Kaffee aus Äthiopien. Ziel ist es, dort gemeinsam mit äthiopischen Partnern eine Kunststoffrecyclinganlage aufzubauen, um die Kunststoffindustrie in Entwicklungsländern nachhaltiger zu machen.
Die HLash & Rainer GmbH aus Köln hat ein Konzept entwickelt, um Rückhaltesysteme zur Ladungssicherung in Containern mehrfach einsetzen zu können. In der Regel wurden diese Systeme bislang nur einmal verwendet und dann entsorgt. Mit dem bereits in einem Pilotprojekt erprobten Verfahren können sie gesammelt und wiederaufbereitet werden.
Aus Krefeld stammt das Start-up-Unternehmen CRCL GmbH, das sich auf das Recycling von Textilien und Plastik spezialisiert hat. Aus den Materialien wird ein Granulat hergestellt, aus dem Sitzschalen und andere Möbel produziert werden können. Die Idee ist aktuell in der Entwicklungsphase und könnte Impulse zur Einsparung natürlicher Ressourcen geben.
Publikumspreis geht an Airpaq
Parallel zur Auszeichnung der Wettbewerbssieger wurde in diesem Jahr erstmals auch ein Publikumspreis für die im Finale vertreten Start-ups vergeben. Dieser ging an Airpaq.