IHK-Position, September 2022 und Juni 2024

Konzeptpapier und Projekt: „Zukunft der Innenstädte in der Region“

Die Zukunft unserer Innenstädte ist neben der Entwicklung des Rheinischen Reviers und der Fachkräftesicherung eines von drei zentralen Themen, mit denen wir uns in den nächsten Jahren schwerpunktmäßig beschäftigen werden.
Denn unsere Innenstädte stehen unter sehr hohem Druck. Der bereits eingeleitete Transformationsprozess, u.a. durch die fortschreitende Digitalisierung, wurde durch die Corona-Pandemie massiv beschleunigt. Er stellt zunächst für den ortsansässigen stationären Einzelhandel und die Gastronomie eine große Herausforderung dar, die von einzelnen Unternehmen nicht mehr allein bewältigt werden kann. Mittlerweile geht es daher um viel mehr als nur den ein oder anderen Leerstand durch Zwischennutzungen zu kaschieren.
Es geht um ein gemeinsames Zukunftsbild für das jeweilige Zentrum, das die individuellen Stärken definiert und so Qualität und Attraktivität für den Standort sichert. Es geht um einen grundlegenden strukturellen Umbau unserer Innenstädte und Ortszentren und darum, „Stadt als Lebensraum“ nachhaltig und zukunftssicher zu gestalten.
Dazu ist es wichtig, gemeinsam mit Politik, Verwaltung und weiteren involvierten Playern (Bürgerschaft, Wissenschaft, Kultur und anderen) in einem breiten gesellschaftlichen Beteiligungsprozess ein tragfähiges Zukunftsbild für lebendige, attraktive und resiliente Innenstädte zu erarbeiten.
Folgende nächste Schritte haben wir vorgesehen:

Phase 1: Identifizierung von „Modellstädten“

Neben der Stadt Köln als Metropole sollen drei weitere Städte aus unseren drei IHK-Landkreisen als Modellstädte fungieren.

Vorschläge für die Modellstädte aus den drei Regionen:

  • Oberbergischer Kreis: Wipperfürth
  • Rheinisch Bergischer Kreis: Wermelskirchen
  • Rhein-Erft-Kreis: Brühl

Phase 2: Gewinnung von Partnerinnen und Partnern für diese Aufgabe

  • Gespräche mit Politik und Verwaltung vor Ort
  • Gespräche mit den Gewerbetreibenden und den Immobilieneigentümern in den Innenstädten
  • Gespräche mit für das Thema relevanten Verbänden und Organisationen vor Ort

Phase 3: Konzepterstellung und -finalisierung mit wichtigen Playern

  • Formulierung von allgemeinen Wirkungsprinzipien (Grundraster für das Zukunftsbild, was sollen Innenstädte künftig leisten?)
  • Identifizierung von lokalspezifische Themenfeldern
  • Unterstützung von innovativen und zukunftsfähigen Projekten und Geschäftsmodellen
  • Zukunftsfähige Anpassung und Überarbeitung der Stadtentwicklungs-, Einzelhandels- und Mobilitätskonzepte
  • Entwicklung von individuellen Zukunftsbildern für die jeweiligen Städte

Phase 4: Umsetzung und Begleitung

  • Start einer Offensive für die Aufwertung des öffentlichen Raums und mehr Sicherheit und Sauberkeit und für eine hohe Aufenthaltsqualität
  • Festlegung von Ansprechpersonen in den Verwaltungen für die Steuerung des Gesamtprozesses und für ein professionell aufgestelltes City-Management
  • Einrichtung eines One-Stop-Shops in den Verwaltungen für optimierte Planungs- und Genehmigungsvorhaben zur Unterstützung der Veränderungsprozesse

Parallel: Abschaffung von Hemmnissen auf Landesebene gemeinsam mit IHK NRW und den Kommunen

  • Erleichterung von Bauantragsverfahren zur schnelleren Umnutzung von leerstandsgefährdeten Immobilien durch ein modernes und flexibles Baurecht
  • Ausbau bewährter Programme zur Städtebauförderung und Erleichterungen für die einfachere und schnellere Umsetzung innovativer Nutzungskonzepte
  • Schaffung eines Instrumentariums nach dem Vorbild der Business Improvement District (BID)