Kollektive Kritik an den Handelslagen
Eine IHK-Umfrage erfasst die Sorgen der Kölner Geschäftsleute. Im Zentrum beklagen drei Viertel von ihnen den Dreck.
Der Kölner Einzelhandel ist seit Jahren mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert. Eine Erhebung der IHK fasst nun das Unbehagen der Gewerbetreibenden in Zahlen: 57 Prozent wünschen sich eine bessere Aufenthaltsqualität. Dazu gehört für sie vorrangig, dass die Drogenproblematik, Obdachlosigkeit, Sicherheitslage und Leerstände angegangen werden. Zudem wünschen sie sich eine bessere Verzahnung des Citymanagements.
Als ungenutztes Potenzial, das viele Geschäftsleute noch heben könnten, identifizierte die IHK-Befragung den digitalen Auftritt. So haben etwa in den Stadtteilen nur 30 Prozent der Gewerbetreibenden einen eigenen Webshop.
Gepflegte Einkaufsstraßen tragen maßgeblich zur Aufenthaltsqualität bei.
„Gepflegte Einkaufsstraßen tragen maßgeblich zur Aufenthaltsqualität bei, sowohl im Zentrum als auch in den Stadtteilen“, so Jens Reuschel, Handelsreferent in der IHK Köln: „Als IHK setzen wir uns dafür ein, dass die Handelslagen wieder attraktiver werden.“
Die Missstände in Zahlen
Verwahrlosung
77 Prozent der Gewerbetreibenden in der Innenstadt sehen Drogen und Obdachlosigkeit als Probleme, bei denen dringender Handlungsbedarf besteht.
Ungepflegtes Ambiente
75 Prozent der Geschäftsleute in der Innenstadt sehen in der mangelnden Sauberkeit der Quartiere ein Hemmnis. In den Stadtteilen kritisieren immerhin 57 Prozent der Befragten diesen Aspekt. Einzelne denken bereits darüber nach, den stationären Handel zu schließen.
Leerstand
71 Prozent der Gewerbetreibenden in der Innenstadt wünschen sich ein besseres Management für die leerstehenden Objekte. In den Stadtteilen stören sich 57 Prozent der Befragten an diesem Phänomen.
Verkehrssituation
70 Prozent der Händlerinnen und Händler wünschen sich von der Stadtverwaltung mehr Transparenz und Einbeziehung bei neuen Projekten – vor allem, wenn diese den Straßenverkehr betreffen. 58 Prozent derer, die an der Umfrage teilnahmen, wünschen sich mehr verfügbaren Parkraum.
Aufenthaltsqualität
57 Prozent finden, dass die Aufenthaltsqualität verbessert werden sollte.
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Jens Reuschel
Wirtschaft und Politik