Leverkusen/Rhein-Berg: Innovativer Mittelstand
Die Stadt Leverkusen und der Rheinisch-Bergische Kreis sind starke Wirtschaftsregionen. In Leverkusen dominieren Global Player wie Bayer und Covestro. Der Rheinisch-Bergische Kreis ist durch starke mittelständische Unternehmen geprägt.
Nur drei Beispiele: Der Lebensmittelhersteller Krüger in Bergisch Gladbach, der mehr als 5.000 Menschen beschäftigt und in rund 90 Länder der Welt exportiert. Das Unternehmen Tente in Wermelskirchen, das mit rund 1.500 Beschäftigten vor allem Rollen für Betten produziert. Oder mit Adient in Burscheid die Europazentrale des mit Abstand größten Herstellers von Autositzen weltweit.
Insgesamt sind in Leverkusen und dem Rheinisch-Bergischen Kreis rund 25.000 IHK-Unternehmen beheimatet.
Leverkusen/Rhein-Berg: Ideen für die Zukunft
Immer nachhaltiger: Haarhoff GmbH
Die Agentur Haarhoff GmbH aus Leverkusen bietet einen riesigen Katalog an Werbemitteln und die Gestaltung von Sonderproduktionen. Mit einem hohen Maß an Kreativität beweist sie sich auch auf weiteren Feldern: Eins davon ist die ständige Orientierung an Trends und Innovationen.
Christiane Kuhn-Haarhoff wurde in Leverkusen als Unternehmerin des Jahres ausgezeichnet.
© IHK Köln
So werden die Mitarbeitenden in KI-Anwendungen geschult und es wird umfangreich mit 3D Druckern experimentiert. „Unser Bestreben ist es, unseren Mitarbeitern und Kunden innovative und kreative Lösungen anzubieten und so gemeinsam die Zukunft zu gestalten“, sagt Geschäftsführerin Christiane Kuhn-Haarhoff, die 2019 als Unternehmerin des Jahres in Leverkusen ausgezeichnet wurde.
Auch beim Thema Nachhaltigkeit ist das Unternehmen extrem engagiert. Nicht von ungefähr wurde die Haarhoff GmbH mehrfach mit EcoVadis „Gold“ ausgezeichnet. Unter anderem werden die unvermeidlichen CO²-Emissionen bei der Produktion durch das Pflanzen neuer Bäume direkt ausgeglichen. Der Strom kommt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien und alle Produkte werden so regional wie möglich beschafft.
Energie und Geld sparen: EXA Energie GmbH
Klein, aber wertvoll: Die EXA Energie GmbH in Rösrath bietet mit nur zwei festen und drei freien Mitarbeitenden eine Dienstleistung, die in Zeiten hoher Strom- und Gaspreise besonders gefragt ist: Die Optimierung der Einkaufsprozesse und des Datenmanagements erleichtert die Auswahl der besten Energieverträge. Die Online-Ausschreibung mit mehr als 600 Versorgern auf der Anbieterseite führt zu hoher Transparenz und ermöglicht es den Kunden, Angebote mit kurzen Bindefristen zu vergleichen.
Zu den Kunden gehören Industriebetriebe ebenso wie Krankenhäuser, Wäschereien und Hotels. Gründer und Geschäftsführer Anno von Heimburg sieht in dem Service einen wichtigen Beitrag für die Wirtschaft insgesamt: „Professionelle Energiebeschaffung führt zu planbaren Energiekosten und damit zur Standortsicherheit. Ein Energiemanagement hilft, Verbräuche zu optimieren und ist für Fördermaßnahmen notwendig.“ Durch beide Faktoren entstünden auch klare Wettbewerbsvorteile.
Ständige Erneuerung: joke technology GmbH
Die joke technology GmbH in Bergisch Gladbach liefert Systeme zur Feinbearbeitung von Oberflächen, etwa zum Fräsen, Schleifen, Polieren und Entgraten. Das Unternehmen wurde 1940 als Hersteller von Schweißgeräten gegründet und ist heute ein hochmoderner Betrieb mit rund 150 Mitarbeitenden, der mehr als 20.000 Artikel anbietet und Eigenentwicklungen im Bereich 3D-Druck Nachbearbeitung und Automation vorantreibt.
Joke Technology in Bergisch Gladbach liefert Systeme zur Feinbearbeitung von Oberflächen, etwa zum Fräsen, Schleifen, Polieren und Entgraten.
© IHK Köln
Geschäftsführer Udo Fielenbach sieht in stetiger Innovation die Überlebensgarantie des Unternehmens. „Unsere Aktivitäten wurden 2021 mit der Vergabe des Innovationspreises Rheinland ausgezeichnet“, sagt Fielenbach, der von der häufigen Klage über den Standort nicht viel hält: „Der Standort Deutschland ist besser als seine Kritiker behaupten. Sorge machen uns allerdings die Überreglementierung und die bürokratischen Hürden. Wir sehen hier noch keine Besserung.“
Die Region in Zahlen
- 166.000 Menschen leben in Leverkusen, im Rheinisch-Bergischen Kreis 283.000.
- Das Gesundheits- und Sozialwesen ist im Kreis mit einem Beschäftigtenanteil von mehr als 19 Prozent stark vertreten.
- 25.000 Mitgliedsunternehmen vertritt die IHK-Geschäftsstelle in Leverkusen.
- Das Bruttoinlandsprodukt des Kreises liegt bei gut 8 Milliarden Euro.
Quelle: IHK Köln, Wirtschaftsregion in Zahlen
IHK-Geschäftsstelle Leverkusen/Rhein-Berg: Engagement für den Standort
Die Stadt Leverkusen ist mit der chemisch-pharmazeutischen Industrie stark durch die Energie-Transformation betroffen. Im Rheinisch-Bergischen Kreis stehen die Herausforderungen bei der Infrastruktur und der Digitalisierung auf der Agenda. Die Region zeichnet eine große Vielfalt an Branchen aus.
Im Zuständigkeitsbereich der IHK-Geschäftsstelle Leverkusen/Rhein-Berg engagieren sich rund 200 Unternehmerinnen und Unternehmer in den ehrenamtlichen Gremien, zu denen neben der Beratenden Versammlung Rhein-Berg acht lokale Wirtschaftsgremien gehören: In Bergisch Gladbach, Burscheid/Odenthal, Kürten, Leichlingen, Leverkusen, Overath, Rösrath und Wermelskirchen.
Das Wirtschaftsgremium Overath hat jüngst sein 20-jähriges Bestehen gefeiert. Jörg Hausmann ist der Leiter der IHK-Geschäftsstelle in Leverkusen. Die Stärkung des Ehrenamtes liegt ihm sehr am Herzen. Mit dem Team aus der Geschäftsstelle besucht er die Unternehmen auch vor Ort und wirbt für die vielfältigen Leistungen, die die IHK Köln ihren Mitgliedern bietet. Wer in einem der Gremien mitarbeiten, netzwerken und den direkten Austausch mit Politik und Verwaltung pflegen will, ist herzlich dazu eingeladen. Neben Dauerthemen wie Infrastruktur, Gewerbe- und Grundsteuer oder Fachkräftemangel werden hier auch spezielle Probleme der einzelnen Kommunen behandelt. Sie reichen von der Innenstadtentwicklung bis hin zu Mobilitätskonzepten und Hochwasserschutz.
Hendrik Pilatzki ist Vorsitzender der Beratenden Versammlung im Rheinisch-Bergischen Kreis und Vizepräsident der IHK Köln. Er sieht nach wie vor große Stärken des Standortes: „Eine gute Infrastruktur, eine günstige Lage im Rheinland und die Nähe zu den wichtigen Ballungszentren wie Köln und Düsseldorf mit umfangreichen Bahnanbindungen und den internationalen Flughäfen. Darüber hinaus die enge Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Universitäten.“ Über die schwerwiegenden Probleme könne man dennoch nicht hinwegsehen: „Marode Brücken und die vernachlässigte Straßeninstandsetzung führen regelmäßig zu erheblichen Stauaufkommen. Der vor Jahren begonnene Autobahnausbau in der Region Leverkusen/Rhein-Berg ist auch weiterhin eine der zentralen Herausforderungen für den Wirtschaftsstandort.“
Kontakt
Jörg Hausmann
Leiter der Geschäftsstelle Leverkusen/Rhein-Berg