Unternehmensförderung

Tipps für die Suche nach einer Unternehmensberatung, die zu Ihnen passt

Eine Unternehmensberatung kann ein wichtiger Partner sein für den Aufbau, den Erhalt und die Steigerung der Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit Ihres Unternehmens.
Mögliche Felder der Unternehmensberatung erstrecken sich auf alle betrieblichen Funktionen. Für eine erfolgreiche Beratung ist jedoch wichtig, dass Sie die für Ihre Zwecke passende Unternehmensberatung finden.

Wir informieren Sie darüber, warum eine Beratung sinnvoll sein kann, und geben Ihnen erste Tipps für die Suche und die Auswahl einer geeigneten Unternehmensberatung.

Warum eine Unternehmensberatung engagieren?

Entscheidungen in Unternehmen sind häufig komplex, müssen aber schnell getroffen werden. Während große Unternehmen meist über eigene Expertenstäbe verfügen, greifen kleine und mittlere Unternehmen eher auf externe Beratung zurück.
Die denkbaren Vorteile einer externen Beratung liegen auf der Hand:
  • Externe Spezialisten und Spezialistinnen bringen ihr Know-how und ihre Erfahrung ins Unternehmen ein.
  • Berater und Beraterinnen besitzen eine neutrale und objektive Sichtweise.
  • Das Unternehmen kann wichtige Impulse und Lösungen für Probleme erhalten.

Typische Beratungsfelder sind:

  • Unternehmensführung
  • Organisation
  • Personalwesen
  • Marketing
  • Digitalisierung
  • Informationsmanagement
  • Controlling
  • Unternehmensnachfolge

Die Suche nach einer geeigneten Beratung vorbereiten

Bei der Suche nach einer passenden Beratung gibt es einige Dinge, die Sie beachten müssen. Wenn Sie keine passende Beratung kennen, fallen die Suche und Auswahl einer fremden Beratung angesichts des großen und unübersichtlichen Beratungsangebots schnell schwer. Berücksichtigen Sie, dass die Berufsbezeichnung nicht rechtlich geschützt ist. Daher kann jeder mit einer Unternehmensberatung tätig werden.

Für die Auswahl der richtigen Beratung und den Erfolg der Unterstützung ist vor allem wichtig, dass Sie Ihre Fragen oder das angestrebte Ziel der Beratung und Ihre damit verbundenen Erwartungen sorgfältig definieren und formulieren. Wenn Sie zum Beispiel ausschließlich Hilfe bei Ihrer konkreten Finanzplanung benötigen, ergibt eine allgemeine Organisationsberatung keinen Sinn. Missverständnisse, mangelndes Vertrauen und unbefriedigende Ergebnisse sind schnell die Folge unsauber definierter Beratungsaufträge.

Also überlegen Sie zunächst in Ruhe:
  • In welcher Situation befinden Sie sich gerade?
  • Was ist der genaue Grund für Ihren Beratungsbedarf?
  • Wie lauten Ihre konkreten Fragen oder der konkrete Auftrag?
  • Sind sie aus Ihrer Sicht ausreichend präzise, klar umrissen und verständlich formuliert?
  • Was ist Ihre Erwartungshaltung? Wie soll am Ende das erreichte Ziel aussehen?
  • Wie groß ist Ihr vorgestellter finanzieller Rahmen der gewünschten Beratung?

Wie Sie eine geeignete Beratung finden

Nachdem Sie die Themen einer möglichen Beratung konkretisiert haben, gilt es nun den Markt nach einer geeigneten Beratung zu sondieren. Bitte beachten Sie weiterhin, dass es kaum formale Vorgaben für Beratungsunternehmen gibt, was dazu führt, dass Sie eine große Anzahl von sehr verschiedenen Beratungsunternehmen auf dem Markt vorfinden. Umso schwieriger ist es für Sie, ein Angebot zu identifizieren, welches Ihren Qualitätsansprüchen gerecht wird.

Die ersten Informationen finden Sie klassisch über Suchmaschinen im Internet. Für eine qualitative Einschätzung einzelner Beratung kann es zudem nützlich sein, sich mit anderen Unternehmen auszutauschen und persönliche Empfehlungen zu bekommen. Weitere Hilfe bei der Suche nach einer passenden Beratung bieten verschiedene Beratungsdatenbanken. Diese sind schnelle und effektive Instrumente, um Unternehmens- oder Personalberatungen mit den von Ihnen benötigten Branchen- und Tätigkeitserfahrungen zu identifizieren.

Hilfe bei der Suche nach einer passenden Beratung bieten unter Umständen die Websites von Beratungsverbänden, die ihre Mitglieder nach Suchkriterien recherchierbar im Internet veröffentlichen. Bitte beachten Sie dabei, dass sich das Rechercheangebot dieser Verbände stets ihre Mitglieder einbezieht, also keinen Überblick über alle Beratungen gewährt, und dass die hier aufgeführten Verbände nur eine Auswahl darstellen.

Um Ihre Suche nach einer geeigneten Unternehmensberatung besser eingrenzen zu können, gibt es einige Differenzierungsmerkmale:

  • Unternehmensgröße: Beratungsunternehmen unterscheiden sich zum einen nach ihrer Größe, was natürlich einen Einfluss auf die Honorare hat.
  • Differenzierung nach Kundengruppen: Oftmals differenzieren sich die Beratungsunternehmen als Spezialisten für bestimmte Kundengruppen/Branchen.
  • Differenzierung nach betriebswirtschaftlichen Themen: Viele Beratungsunternehmen haben sich auf bestimmte betriebswirtschaftliche Themen spezialisiert (Bsp. Marketing oder Finanzierung).
  • Methodisches Vorgehen: Beratungsunternehmen unterscheiden sich stark in ihrem methodischen Vorgehen. Stellen Sie sicher, dass das methodische Vorgehen des Beratungsunternehmens auf ihre Bedürfnisse abgestimmt ist.

Beratungen kennenlernen

Wenn Ihre Recherche passende Ergebnisse geliefert hat, empfiehlt es sich, maximal drei bis vier potenzielle Beratungsunternehmen in die engere Wahl zu nehmen. Lassen Sie sich Informationen zur fachlichen Qualifikation und zu Honorarvorstellungen von den Beratern und Beraterinnen zusenden. Vereinbaren Sie ein unverbindliches Treffen, um sich kennenzulernen.
Sollte ein Beratungsunternehmen ein kostenloses Erstgespräch ablehnen, könnte dies ein Ausschlusskriterium sein. Gegenseitige Sympathie und Vertrauen sind genauso wichtig wie die fachliche Kompetenz. Vor allem dann, wenn die Beratung für einen längeren Zeitraum vorgesehen ist, muss die „Chemie" zwischen Ihnen und Ihrer Unternehmensberatung stimmen.

Beratungsangebot und Beratungsvertrag abschließen

Wenn Sie die für sich und Ihr Unternehmen passenden Beratung gefunden haben, sollten Sie sich ein unverbindliches Angebot einholen, damit Sie überprüfen können, ob dieses Ihren Vorstellungen entspricht. Im Anschluss sollte ein schriftlicher Beratungsvertrag geschlossen werden.

Hier sollten Sie unter anderem auf folgende Punkte achten:

  • Ziele, Aufgabenstellung und Vorgehensweise: Überprüfen Sie, ob die Aufgabenstellung und die Vorgehensweise exakt beschrieben sind und Ihren Vorstellungen entsprechen. Sollte sich während der Beratung herausstellen, dass sich die Ziele, Aufgaben oder das Vorgehen geändert haben, sollten Sie dies gemeinsam mit Ihrer Beratung auch in dem Vertrag anpassen.
  • Zeit: Wichtiger Bestandteil ist auch die Dauer der Beratung (Anzahl der Tagewerke), sowie der Anfangs- und Endtermin. Denken Sie auch an eine Klausel, die regelt, unter welchen Umständen Sie den Vertrag vorzeitig beenden können.
  • Ort: Stimmen Sie sich darüber ab, wo die Beratung genau stattfindet.
  • Fortschritt: Vereinbaren Sie regelmäßige Gespräche über die Beratungsfortschritte.
  • Honorar: Legen Sie die Honorarhöhe und weiteren Kosten (Pauschal- oder Tageshonorar, Nebenkosten) sowie die Zahlungsbedingungen ausführlich und unmissverständlich fest.
  • Beratungsbericht: Die Beratungsleistung sollte in einem schriftlichen Beratungsbericht dokumentiert werden.
  • Verschwiegenheit: Verpflichten Sie Ihre Beratung vertraglich zur Verschwiegenheit.

Beschäftigte in die Beratung einbeziehen

Es empfiehlt sich, die Beschäftigten mit ihrem Know-how und ihrem Engagement, an dem Beratungsprojekt zu beteiligen. Schon bei der Formulierung der Fragestellung, wird das Beratungsprojekt aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Ihre Mitarbeitenden können wichtige Impulse für Lösungsansätze geben. In der Regel steigt auch die Akzeptanz der Beschäftigten bei betrieblichen Veränderungen. Insgesamt lassen sich die Chancen eines Beratungsprojektes, durch die Einbeziehung der Mitarbeitenden verbessern.

Ergebnisse der Beratung sichern

Gegen Ende gilt es die Ergebnisse der Beratungstätigkeit zu sichern. Das Beratungsunternehmen ist dafür verantwortlich, die Ergebnisse der Beratung in einem kurzen Bericht zusammenzufassen. Wichtig ist, dass Sie als Auftraggeber oder Auftraggeberin der Adressat des Berichtes sind. Achten Sie darauf, dass der Bericht einfach formuliert ist und nicht zu viele Worthülsen oder Textbausteine enthält, damit Sie nach Beendigung des Projekts mit den gewonnenen Ergebnissen besser weiterarbeiten können.
Im Wesentlichen sollte der Bericht aussagekräftige Informationen über folgende Punkte beinhalten:
  • Ziel(e) der Maßnahme: Was wurde im Rahmen des Beratungsprozesses unternommen?
  • Ressourcen: Welche finanziellen Budgets wurden eingeplant und verbraucht?
  • Verantwortliche und Beteiligte: Wer setzte die Maßnahmen um?
  • Umsetzungszeitraum: In welchem Zeitraum wurden einzelne Maßnahmen realisiert?
  • Umsetzungsstand (Ergebnis): Wie ist der Umsetzungsstand / das Ergebnis einzelner Maßnahmen?
  • Nachweisverfahren / Messgrößen: Wie wurde die betriebswirtschaftliche Verbesserung gemessen?
  • Vollständigkeitserklärung: Welche im Beratungsvertrag formulierten Leistungen wurden erbracht?

Weitere Tipps aus der Praxis

Häufig verwenden Beratungen vorgefertigte Vertragsbedingungen. Lesen Sie sich diese in Ruhe durch oder lassen Sie den Vertrag von einem Fachkundigen prüfen. Entspricht der Entwurf nicht Ihren Vorstellungen oder sind Sie sich in bestimmten Punkten unsicher, sollten Sie sich vor Vertragsabschluss Klarheit verschaffen und den Vertrag vor Unterzeichnung gegebenenfalls ändern oder ergänzen.
Einige Beratungen vereinbaren die Vorauszahlung des Honorars. In solchen Fällen ist es erst recht wichtig, dass die wesentlichen Punkte detailliert beschrieben sind und die oben genannten Punkte Ihren Vorstellungen entsprechend eindeutig im Vertrag aufgenommen wurden.
Für das Beratungshonorar empfehlen wir, einen Blick auf mögliche Beratungszuschussprogramme zu werfen. So gewähren verschiedene Förderprogramme Kostenerstattungen bis zu 50 Prozent der Beratungskosten. Wenn Sie eine solche Förderung in Anspruch nehmen wollen, so denken Sie bitte immer daran, dass grundsätzlich erst der Förderantrag gestellt werden muss, bevor der Beratungsvertrag geschlossen wird. Andernfalls gehen die Fördermöglichkeiten verloren!
Wollen Sie sich durch eine Beratung über Fördermittel beraten lassen, dann beachten Sie, dass…
  • Sie die angedachten Fördermittel präzise erläutert bekommen,
  • Ihnen eine Beratung bei der Beantragung der Fördermittel meist nur helfen kann. Sie ist in aller Regel nicht die Stelle, die die Entscheidung trifft oder die Fördermittel vergibt,
  • Sie bei einer Finanzierung eines Vorhabens über Förderdarlehen in der Regel auch Eigenkapital einsetzen müssen.
Lesen Sie dazu auch unsere Informationen über Finanzierung und Fördermittel!

In aller Kürze: Zehn Punkte auf dem Weg zur erfolgreichen Beratung

  1. Machen Sie sich zunächst Ihr Anforderungsprofil an die Beratung klar.
  2. Definieren Sie den Beratungsgegenstand und die -ziele möglichst genau.
  3. Nutzen Sie ein erstes – in der Regel kostenloses – Kontaktgespräch.
  4. Prüfen Sie Ausbildung und Qualifikation des Beraters oder der Beraterin.
  5. Vorsicht bei Beratungen mit aufdringlichem Akquisitionsverhalten.
  6. Lassen Sie sich von der Beratung nicht unter Zeitdruck setzen.
  7. Legen Sie den Auftragsinhalt möglichst detailliert im Vertrag fest.
  8. Die Unternehmensberatung muss erreichbar sein.
  9. Vergleichen Sie Beratungskosten.
  10. Vereinbaren Sie Termine für Beratungsberichte