Ausbildungsprofil
Zerspanungsmechaniker/-in
Verordnung gültig seit August 2018
Berufsbild
Nach der Teilnovellierung der industriellen Metall- und Elektroberufe sowie des Mechatronikers hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Neufassungen für die drei entsprechenden Ausbildungsordnungen erstellt.
Nicht gerade fair, einen Beruf danach zu benennen, was er als Abfall produziert: Späne. Dabei entsteht viel mehr, wenn Zerspanungsmechaniker und Zerspanungsmechanikerinnen ein Stück Metall in die Hand nehmen. Schrauben und Radnaben für Automotoren zum Beispiel oder Präzisionsteile für High-Tech-Maschinen aus der Medizintechnik. Zerspanungsmechaniker sorgen dafür, dass die Bauteile einer Maschine oder einer ganzen Anlage genau passen, damit diese dann zuverlässig funktionieren.
Zerspanungsmechaniker haben den richtigen Dreh raus: Wenn sie ans Werk gehen, dreht sich immer etwas – entweder das Werkstück oder das Werkzeug selbst, zum Beispiel Fräser oder Drehmeißel – oder sogar beides. Damit können sie alle möglichen Metalle bearbeiten, beispielsweise Aluminium, Titan oder Stahl. Mit Umdrehungszahlen von bis zu 6.000 Umdrehungen pro Minute legen einige dieser Maschinen ein ganz schönes Tempo vor.
Häufig sind die Werkzeugmaschinen computergesteuert. Dann muss der Zerspanungsmechaniker oder die Zerspanungsmechanikerin die nötigen Schritte für den jeweiligen Auftrag zu einem Arbeitsprogramm ordnen, ein Programm schreiben und in den Datenspeicher der Maschine eingeben. Anschließend befestigen sie die Werkstücke und bringen die Maschinen in Schwung. Dabei überprüfen sie immer, ob Maße und Oberfläche den Vorgaben entsprechen. Ist die Werkzeugmaschine konventionell gesteuert, lösen sie durch genaues Einstellen ihrer Maschine alle nötigen Steuerbefehle der Reihe nach selbst aus.
Neben viel Handgeschick brauchen Zerspanungsmechaniker auch Köpfchen, denn sie müssen Ursache und Wirkung bei der Stahl-Bearbeitung genau berechnen. Sonst ist selbst so ein Stück Stahl ganz schnell dahin.
Häufig arbeiten Zerspanungsmechaniker in der Serienfertigung, sie produzieren aber auch Einzelstücke. Außerdem übernehmen sie Wartungs- und Inspektionsaufgaben an den Maschinen und überprüfen dabei insbesondere mechanische Bauteile.
Ausbildungsordnung und Rahmenplan
Betrieblicher Rahmenplan
BIBB Umsetzungshilfe „Praktische Tipps für die Planung und Durchführung der dualen Ausbildung"
Ausbildungsdauer: 3,5 Jahre
In begründeten Fällen kann von den vorgesehenen Regelausbildungszeiten abgewichen werden. Hier finden Sie Informationen zur Verkürzung der Ausbildungszeit.
Berufsschulen
- Hans-Böckler-Berufskolleg, Köln
- Berufskolleg Opladen, Leverkusen
- Berufskolleg Oberberg in Wipperfürth
Anerkannte Ersatzschule:
Mit Einverständnis des Betriebes können Auszubildende aber auch ein anderes Berufskolleg besuchen, an dem es eine Fachklasse gibt (§ 46 Abs. 5 SchulG NRW).
Ausbildungsvergütung
Die Ausbildungsvergütung richtet sich nach dem Wirtschaftszweig des Ausbildungsbetriebes. Bei Tarifbindung richtet sich die Vergütung in der Regel nach dem Tarif des Gewerbes oder aber nach den Haustarifen (siehe Ausbildungsvergütung).
Abschlussprüfung Teil 1 und Teil 2
Die Abschlussprüfung erfolgt in zwei Teilen als „gestreckte Abschlussprüfung” (GAP). Die klassische Zwischenprüfung entfällt. Dabei werden die zur beruflichen Handlungsfähigkeit im Sinne des Berufsbildungsgesetzes (BBiG) gehörenden Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten, das heißt, die beruflichen Kompetenzen, welche am Ende der Berufsausbildung erwartet werden und zum Handeln als Fachkraft befähigen, in zwei zeitlich auseinander fallenden Teilen geprüft werden.
Die Abschlussprüfung Teil 1 soll am Ende des zweiten Ausbildungshalbjahr stattfinden (je nach Ausbildungsdauer Frühjahr- oder Herbsttermin); am Ende der Ausbildungszeit findet die Abschlussprüfung Teil 2 statt (je nach Ausbildungszeitende Sommer- oder Wintertermin).
Die Aufforderung zur Anmeldung erfolgt jeweils ca. vier Wochen vor dem Anmeldeschluss per E-Mail an die Ausbildungsbetriebe.
Auf der Seite der zentralen Aufgabenstelle für Industrielle und technische Abschluss- und Zwischenprüfungen finden Sie eine Übersicht über die schriftlichen Prüfungstermine.
Unter Prüfungsvorbereitung für Auszubildende und Berufstätige finden Sie eine Übersicht diverser Angebote, um sich individuell auf Ihre Abschlussprüfung vorzubereiten.
Weitere Informationen
- Prüfungstermine der Berufsausbildung (Nr. 5161620)
- Anmeldeschluss für Abschlussprüfungen (Nr. 5016976)
- Ausbildungsvertrag im Online-Portal erfassen (Nr. 5016948)
- Ausbildungsvergütung (Nr. 5077160)
- Ausbildungsberatung (Nr. 5015138)
- Passgenaue Besetzung Ihrer Ausbildungsstellen (Nr. 5063680)
- Fachberatung für inklusive Bildung (Nr. 5167800)
- Fortbildungsprüfungen (Nr. 4992394)
- Individuelle Bildungsberatung (Nr. 4992052)
- Ausbildungsthemen von A bis Z (Nr. 5014588)