06.03.2024

Investiert wird in Europa, Asien und Nordamerika

Die Industrieunternehmen der Region Heilbronn-Franken bevorzugen bei ihren Auslandsinvestitionen Europa und den Euroraum. Auffallend: Als Grund geben immer mehr Betriebe an, so Kosten einsparen zu wollen. Das geht aus einer Sonderauswertung der jüngsten Konjunkturumfrage der IHK Heilbronn-Franken unter 181 regionalen Industriebetrieben hervor.
„Die Investitionsbereitschaft nimmt insgesamt wieder etwas zu, aber nach wie vor sind die Betriebe verunsichert und zurückhaltend, vor allem wenn es um Investitionen im Inland geht. Deutschland hat als wettbewerbsfähiger Standort eingebüßt. Ausländische Standorte sind für viele Unternehmen auch deshalb attraktiv, weil sie mit Investitionen dort Kosten hierzulande einsparen“, fasst Elke Döring, Hauptgeschäftsführerin der IHK Heilbronn-Franken, die Sonderauswertung der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK zusammen.
Danach bleibt die Europäische Union wichtigste Zielregion für Auslandsinvestitionen regionaler Industriebetriebe. 84 Prozent der Betriebe mit Standorten im Ausland wollen in der Eurozone investieren (Vorjahr 94 Prozent). Als Hauptmotiv geben die Betriebe Markterschließung (41 Prozent) an. Wachsende Bedeutung erfährt die Kostenersparnis, die von knapp einem Drittel der Unternehmen genannt wird (Vorjahr 18 Prozent).
Insgesamt will gut ein Drittel der Industriebetriebe 2024 im Ausland investieren, 14 Prozent wollen ihre Investitionen aufstocken. Zwei Drittel beabsichtigen keine Auslandsinvestitionen. Im Inland will laut IHK-Konjunkturumfrage mehr als ein Drittel der Betriebe Investitionen zurückfahren, 21 Prozent planen mehr Investitionen am Standort ein.
„Unsere Umfrage zeigt, wie sich wirtschaftliche Rahmenbedingungen auf die Investitionsbereitschaft auswirken. Nordamerika ist die drittwichtigste Region, in die unsere Unternehmen investieren. Das liegt an der Größe des Marktes und der relativen Schwäche Chinas, hat aber auch etwas mit den Investitionsförderprogrammen in den USA zu tun, die die Unternehmen hierzulande vermissen“, so Elke Döring.
Bei 66 Prozent liegt der Anteil der Unternehmen, die bei Auslandsinvestitionen auf Nordamerika setzen (Vorjahr 74 Prozent). Die meisten Unternehmen wollen Märkte erschließen, Vertrieb und Kundendienst ausbauen. Elf Prozent geben aber auch Kostenersparnis als Investitionsgrund an.
Darüber hinaus bleibt der asiatische Raum wichtiger Absatzmarkt und Produktionsstandort für heimische Industrieunternehmen. Mehr als zwei Drittel der Betriebe setzen bei Auslandsinvestitionen auf den Asien-/Pazifikraum, dabei allerdings längst nicht mehr nur auf China. Der Anteil der Unternehmen, die Auslandsinvestitionen in China planen, ist von 67 auf 59 Prozent zurückgegangen.