Federführung für Hessen

Das Referat Steuern ist unkomplizierter Ansprechpartner für Steuerfragen. Rechtsanwältin und Fachanwältin für Steuerrecht Elke Dietrich verfügt über mehr als 30 Jahre Beratungserfahrung und gibt in verständlicher Weise Orientierung im komplexen steuerlichen Umfeld. Über 100 Mitgliedsunternehmen nehmen jährlich dieses Angebot in Anspruch.

Unterstützt wird Elke Dietrich von Stefanie Haller, die sich um die Organisation und Kommunikation in dem Bereich kümmert. Zusammen informiert das Team auf der Webseite, im Wirtschaftsmagazin oder im Newsletter der IHK laufend über allgemeine Steuerthemen und aktuelle Rechtänderungen. Zudem veranstaltet das Referat Steuern regelmäßig Seminare und Informationsveranstaltungen zu Steuerthemen und greift gern Themenwünsche der Mitgliedsunternehmen für neue Seminare auf.

Die Interessenvertretung ist neben der Unterstützung der Mitgliedsunternehmen in Steuerfragen die zweite Säule des Referats. Elke Dietrich erklärt hierzu: „Der Gesetzgeber hat den IHKs die Aufgabe zugewiesen, das Gesamtinteresse der ihnen zugehörigen Gewerbetreibenden wahrzunehmen und Behörden zu unterstützen und zu beraten. Wir nehmen diese Aufgabe wahr, indem wir Vorschläge zur Verbesserung unangemessener steuerrechtlicher Belastungen von Unternehmen in die Politik einbringen.“ Die IHK macht in Pressemitteilungen, Stellungnahmen zu Gesetzes- und Verordnungsentwürfen und im unmittelbaren Kontakt mit Behörden, insbesondere dem Finanzministerium, die Folgen steuerlicher Rahmenbedingungen auf die Unternehmen deutlich.

Um bei jedem Thema die nötige Kompetenz vorhalten zu können, haben die hessischen IHKs für die wichtigsten Politikfelder Federführungen gebildet. Die Federführung für den Bereich Steuern liegt bei der IHK Gießen-Friedberg. Das bedeutet, dass die IHK Gießen-Friedberg nicht nur die steuerpolitischen Interessen der Mitgliedsunternehmen ihres IHK-Bezirks, sondern für ganz Hessen vertritt. Mit Unterstützung aller hessischen Industrie- und Handelskammern werden in Gießen-Friedberg die Erfahrungen, Bedürfnisse und Anregungen der Unternehmen zu Steuergesetzen, Steuerverwaltung und finanzpolitischen Themen aus ganz Hessen gebündelt und in Zusammenarbeit mit dem Hessischen Industrie- und Handelskammertag (HIHK) in die Kommunal- und Landespolitik getragen. „Unser Ziel ist es, auf eine Verbesserung des Wirtschaftsstandortes Hessen hinzuwirken“, sagt Dietrich. Dabei arbeitet das Referat Steuern in enger Abstimmung mit IHK-Präsident Rainer Schwarz und -Hauptgeschäftsführer Matthias Leder und wird von beiden unterstützt.

Soweit Bundesrecht und Bundespolitik betroffen sind, leitet die IHK Gießen-Friedberg die steuerpolitischen Anliegen an die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) weiter, die sich auf Bundesebene für die Interessen der Mitgliedsunternehmen einsetzt.

Finanz- und Steuerausschuss als wichtige Stütze

Um die Aufgabe der Interessenvertretung sachgerecht wahrnehmen zu können, ist die IHK auf den Input ihrer Mitgliedsunternehmen angewiesen. „Je mehr uns unsere Mitgliedsunternehmen darüber berichten, wie sich einzelne steuerliche Regelungen auf ihre Unternehmen, ihre Geschäftschancen und Abläufe auswirken, desto eher können wir Verbesserungen erreichen“, sagt Dietrich. Wichtige Unterstützung gibt der Finanz- und Steuerausschuss der IHK Gießen-Friedberg. Er setzt sich aus erfahrenen Unternehmerinnen und Unternehmern des IHK-Bezirks zusammen. Mit Wissen aus der Unternehmenspraxis steht er der Vollversammlung und dem Referat Steuern zur Seite. So hat die Vollversammlung in der vergangenen Legislaturperiode unter anderem zwei steuerpolitische Resolutionen verabschiedet, zuletzt die Forderung nach Einführung eines „Einkommensteuertarifs auf Rädern“, eines Tarifsystems, das schleichende Steuererhöhungen aufgrund der Kalten Progression dauerhaft verhindert. Mit dieser Forderung wollen die IHKs im Bundestagswahlkampf 2025 an die Parteien herantreten. Unternehmen, die an einer Mitwirkung in dem Gremium interessiert sind, sind herzlich willkommen und können sich an Elke Dietrich oder Stefanie Haller wenden.

In ihrer Funktion als Federführer hat die IHK Gießen-Friedberg vor den letzten Wahlen steuerpolitische Podiumsdiskussionen durchgeführt, in denen sich die steuerpolitischen Sprecher der Parteien den Fragen der Unternehmer stellten.

Im Rahmen der Federführung erstellt das Referat Steuern außerdem jährlich den Hebesatz-Monitor Hessen. „Der Monitor zeigt die Veränderungen bei der Grundsteuer B und der Gewerbesteuer in den hessischen Kommunen auf“, sagt Dietrich. Dies ist ein wichtiges Instrument, das Transparenz schafft, denn die Hebesätze erlauben es den Gemeinden, Einfluss auf die Höhe der zu leistenden Steuern zu nehmen.

Hinweise auf überbordende Bürokratie

Aktuell ein sehr großes Thema bei allen Unternehmen, weil geschäftshemmend, ist die überbordende Bürokratie. Der Einsatz für einfachere Abläufe, weniger Erklärungs- und Dokumentationspflichten und weniger regulatorische Eingriffe in unternehmerisches Handeln stellt eine Querschnittsaufgabe über alle Geschäftsbereiche hinweg dar. Hier hat das Referat Steuern gemeinsam mit Juristin Cindy Mett vom Referat Recht die Koordination der Anregungen und Initiativen aus den verschiedenen Geschäftsbereichen übernommen. Als zentrale Stelle Bürokratieabbau sammeln die Kolleginnen die Hinweise auf konkrete Fälle überbordender, unverhältnismäßiger Bürokratie, gleichen sie mit bereits laufenden Initiativen ab und bringen sie über die IHK-Organisation in den politischen Prozess ein. Auch bei dieser Aufgabe sind die Informationen und Anregungen aus den Mitgliedsunternehmen zentraler Erfolgsfaktor.

Auf die Frage, ob das Thema Steuern nicht ziemlich trocken sei, erwidert Haller: „Überhaupt nicht! Sprechen Sie mal mit Menschen über Steuern. Da wird jeder sehr schnell emotional. Kaum ein Thema bewegt die Unternehmen so sehr.“