Ein Jahrzehnt für die lokale Wirtschaft

Auch in diesem Jahr beteiligt sich die IHK Gießen-Friedberg an der Kampagne „Heimat shoppen“ und sensibilisiert so für die Bedeutung des regionalen Einzelhandels. 
Die deutschen Innenstädte haben es aktuell wirklich nicht leicht. Veränderungen im Konsumverhalten und anhaltende wirtschaftliche Herausforderungen haben auch im ersten Halbjahr 2024 bei vielen Einzelhändlern für rote Zahlen gesorgt. Eine Kampagne, die bereits seit 2014 für eine lebendige Innenstadt wirbt, ist „Heimat shoppen“. Die von der IHK Mittlerer Niederrhein gegründete Kampagne hat sich in den vergangenen zehn Jahren zu einer bundesweiten Initiative entwickelt, die jährlich stattfindet. Laut Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, hat sich „Heimat shoppen“ mittlerweile zur größten Kampagne für den Einzelhandel etabliert. Insgesamt beteiligen sich 47 IHKs an dieser Aktion, darunter alle hessischen. Sie stellen den teilnehmenden Kommunen Tüten und seit 2023 auch Bierdeckel mit dem Aufdruck „Heimat shoppen“ zur Verfügung.
Die IHK Gießen-Friedberg nimmt bereits zum fünften Mal an der Aktion teil. Daniel Kaiser, stellvertretender Bereichsleiter Standortpolitik der IHK Gießen-Friedberg, betont: „Einzelhandel, Gastronomie und Dienstleister tragen zu einer lebendigen Innenstadt bei und unterstützen das Gemeinwohl. ‚Heimat shoppen‘ stellt ihre Bedeutung in den Vordergrund.“ Insgesamt verteilt die IHK Gießen-Friedberg in diesem Jahr über 22.000 Papiertüten und 5.000 Bierdeckel – extra zum Jubiläum mit neuem Logo. „In unserem IHK-Bezirk beteiligen sich aktuell sieben Kommunen: Gießen, Butzbach, Karben, Büdingen, Lauterbach, Feldatal und Alsfeld. Jede davon hat andere Ideen, um ‚Heimat shoppen‘ optimal für sich zu nutzen“, erklärt Kaiser.

Lebenswerte Städte, gemeinsame Momente

Die Stadt Lauterbach nimmt aufgrund der positiven Erfahrungen in den vergangenen Jahren bereits zum dritten Mal an der Kampagne zur Stärkung des Einzelhandels teil. „Dieses Jahr bietet Lauterbach etwas ganz Besonderes an. Unter dem Motto ‚Feiern & Genießen‘ findet am 7. und 8. September das Lauterfest statt. ‚Heimat shoppen‘ lässt sich hier wunderbar einbinden“, verkündet Martin Hank, Vorsitzender des Gewerbevereins Lauterbach.

Auch Butzbach verbindet

„Heimat shoppen“ mit einer Veranstaltung und lässt die Kampagne gleich einen ganzen Monat laufen: „Bei uns findet die Aktion vom 9. Oktober bis 11. November 2024 statt. Ein besonderer Tag ist der 3. November, wenn ‚Heimat shoppen‘ erneut in das ‚Late Night Shopping‘ eingebunden ist“, erklärt André Haußmann, Vorsitzender des Gewerbevereins Butzbach Aktiv. Zudem veranstalte der Gewerbeverein erneut ein Gewinnspiel, um das Projekt zu bewerben: Bei jedem Einkauf erhalten Kun[1]den einen Stempel und können nach drei Stempeln eine Postkarte inklusive Einkaufsgutscheinen für die Innenstadt gewinnen.
„‚Heimat shoppen‘ ist ein zentrales Element der regionalen Kundenbindung. Wichtig ist, dass Kunden und Händler die Aktion auch als solches verstehen“, erklärt Markus Pfeffer, Geschäftsführer des Business Improvement Districts Gießen. Notwendig sei dafür eine konstante Kommunikation über die Bedeutung lebendiger Innenstädte und den Beitrag, den solche Kampagnen dazu leisten können. Lobend hervorzuheben sei hier auch, dass die ‚Heimat shoppen‘-Tüte aufgrund ihrer Beschaffenheit aus Papier und ihrer Wiederverwendbarkeit nachhaltiger sei als viele herkömmliche Einkaufstüten.
„In diesem Jahr verbinden wir die Aktion mit dem Krämermarkt vom 4. bis 6. Oktober. Der gesamte Seltersweg macht mit“, freut sich Pfeffer. In Gießen sei eine Besonderheit, dass es einen sehr hohen Filialisierungsgrad gebe. Doch inzwischen sei jedes Unternehmen überzeugt von der regionalen Initiative. Begleitet werde „Heimat shoppen“ von der Gutscheinaktion „Heimatschatz“, die die Veranstaltung aufgrund des regionalen Bezugs wunderbar ergänze.

Fokus auf Regionalität und Heimatbezug

Alsfeld zeigt sich für „Heimat shoppen“ vom 21. bis 23. September von seiner besten Seite. Der Gewerbeverein Als Aktiv verknüpft die Aktion erneut mit der „Zauberhaften Musiknacht“. Von 20 Uhr bis Mitternacht können Besucher am 22. September bei entspannter Stimmung Musik genießen und einkaufen gehen. „Die Geschäfte dekorieren gern ihre Schaufenster mit den Tüten und auch die Kunden nehmen diese gern an. Im vergangenen Jahr haben wir sogar eine Nachlieferung benötigt“, berichtet Ulrich Lerch, Ressortleiter Marketing des Gewerbevereins Als Aktiv. Nahezu alle Geschäfte in der Innenstadt würden sich in diesem Jahr an der Kampagne beteiligen.
Ebenfalls bereits seit mehreren Jahren nimmt die Gemeinde Feldatal an der Aktion teil und rückt dabei die Regionalität in den Fokus: „‚Heimat shoppen‘ stellt die Regionalität und den Heimatbezug in den Vordergrund und vermittelt den Kunden ein gutes Gefühl, die lokalen Geschäfte zu unterstützen. Es stärkt auch die Geschäfte untereinander, etwas gemeinsam für die Region anzubieten“, betont Michael Schneider, erster Vorsitzender des Gewerbevereins Feldatal. Begleitend zu „Heimat shoppen“ bieten der Bauernmarkt und der lokale Lebensmittelhandel Produkte aus der Region an.
Enrico Anker-Fink, Vorstand des Gewerbevereins Karben, sieht in „Heimat shoppen“ die Möglichkeit, auf die Vielfalt der Einzelhändler, Manufakturen sowie weiterer Gewerbetreibender aufmerksam zu machen. „Auch der Händler vor Ort kann mit den angebotenen Waren überzeugen. Im Vergleich zum Online-Shopping gibt es sogar noch eine ausführliche Beratung obendrauf“, betont Anker-Fink.

VON SIMON DEVENTER



Stand: 02.09.2024